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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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leihen konnte, gewonnen, verließ er einen Chef, dessen Eigennuz ihm die geforderte Entschädigung für den in seinem Dienste gemachten Aufwand versagte, und widmete der evangelischen Union seinen Eifer und einen siegreichen Degen. Es fügte sich eben, daß der Herzog von Savoyen, ein Alliirter der Union, in einem Kriege gegen Spanien ihren Beystand verlangte. Sie überließ ihm ihre neue Eroberung, und Mansfeld bekam den Auftrag von seinem neuen Gebiether, ein Heer von 4000 Mann, zum Gebrauch und auf Kosten des Herzogs, in Deutschland bereit zu halten. Dieses Heer stand eben marschfertig da, als das Kriegsfeuer in Böhmen aufloderte, und der Herzog, der gerade jezt keiner Verstärkung bedurfte, überließ es der Union zu freyem Gebrauche. Nichts konnte dieser willkommner seyn, als ihren Bundesgenossen in Böhmen auf fremde Kosten zu dienen. Sogleich erhielt Graf Mansfeld Befehl, diese 4000 Mann in das Königreich zu führen, und eine vorgegebene Böhmische Bestallung mußte den Augen der Welt die wahren Urheber seiner Rüstung verbergen.

Dieser Mansfeld zeigte sich jezt in Böhmen, und faßte durch Einnahme der festen und kaiserlich gesinnten Stadt Pilsen in diesem Königreiche festen Fuß. Der Muth der Rebellen wurde noch durch einen andern Sukkurs aufgerichtet, den die Schlesischen Stände ihnen zu Hülfe schickten. Zwischen diesen und den kaiserlichen Truppen kam es nun zu wenig entscheidenden aber desto verheerendern Gefechten, welche einem ernstlichern Kriege zum Vorspiele dienten. Um die Lebhaftigkeit seiner Kriegsoperation zu schwächen, unterhandelte man mit dem Kaiser, und ließ sich sogar die angebothene Sächsische Vermittelung gefallen. Aber ehe der Ausgang beweisen konnte, wie wenig aufrichtig man verfuhr, raffte der Tod den Kaiser von der Scene.

Was hatte Matthias nun gethan, um die

leihen konnte, gewonnen, verließ er einen Chef, dessen Eigennuz ihm die geforderte Entschädigung für den in seinem Dienste gemachten Aufwand versagte, und widmete der evangelischen Union seinen Eifer und einen siegreichen Degen. Es fügte sich eben, daß der Herzog von Savoyen, ein Alliirter der Union, in einem Kriege gegen Spanien ihren Beystand verlangte. Sie überließ ihm ihre neue Eroberung, und Mansfeld bekam den Auftrag von seinem neuen Gebiether, ein Heer von 4000 Mann, zum Gebrauch und auf Kosten des Herzogs, in Deutschland bereit zu halten. Dieses Heer stand eben marschfertig da, als das Kriegsfeuer in Böhmen aufloderte, und der Herzog, der gerade jezt keiner Verstärkung bedurfte, überließ es der Union zu freyem Gebrauche. Nichts konnte dieser willkommner seyn, als ihren Bundesgenossen in Böhmen auf fremde Kosten zu dienen. Sogleich erhielt Graf Mansfeld Befehl, diese 4000 Mann in das Königreich zu führen, und eine vorgegebene Böhmische Bestallung mußte den Augen der Welt die wahren Urheber seiner Rüstung verbergen.

Dieser Mansfeld zeigte sich jezt in Böhmen, und faßte durch Einnahme der festen und kaiserlich gesinnten Stadt Pilsen in diesem Königreiche festen Fuß. Der Muth der Rebellen wurde noch durch einen andern Sukkurs aufgerichtet, den die Schlesischen Stände ihnen zu Hülfe schickten. Zwischen diesen und den kaiserlichen Truppen kam es nun zu wenig entscheidenden aber desto verheerendern Gefechten, welche einem ernstlichern Kriege zum Vorspiele dienten. Um die Lebhaftigkeit seiner Kriegsoperation zu schwächen, unterhandelte man mit dem Kaiser, und ließ sich sogar die angebothene Sächsische Vermittelung gefallen. Aber ehe der Ausgang beweisen konnte, wie wenig aufrichtig man verfuhr, raffte der Tod den Kaiser von der Scene.

Was hatte Matthias nun gethan, um die

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[82/0090] leihen konnte, gewonnen, verließ er einen Chef, dessen Eigennuz ihm die geforderte Entschädigung für den in seinem Dienste gemachten Aufwand versagte, und widmete der evangelischen Union seinen Eifer und einen siegreichen Degen. Es fügte sich eben, daß der Herzog von Savoyen, ein Alliirter der Union, in einem Kriege gegen Spanien ihren Beystand verlangte. Sie überließ ihm ihre neue Eroberung, und Mansfeld bekam den Auftrag von seinem neuen Gebiether, ein Heer von 4000 Mann, zum Gebrauch und auf Kosten des Herzogs, in Deutschland bereit zu halten. Dieses Heer stand eben marschfertig da, als das Kriegsfeuer in Böhmen aufloderte, und der Herzog, der gerade jezt keiner Verstärkung bedurfte, überließ es der Union zu freyem Gebrauche. Nichts konnte dieser willkommner seyn, als ihren Bundesgenossen in Böhmen auf fremde Kosten zu dienen. Sogleich erhielt Graf Mansfeld Befehl, diese 4000 Mann in das Königreich zu führen, und eine vorgegebene Böhmische Bestallung mußte den Augen der Welt die wahren Urheber seiner Rüstung verbergen. Dieser Mansfeld zeigte sich jezt in Böhmen, und faßte durch Einnahme der festen und kaiserlich gesinnten Stadt Pilsen in diesem Königreiche festen Fuß. Der Muth der Rebellen wurde noch durch einen andern Sukkurs aufgerichtet, den die Schlesischen Stände ihnen zu Hülfe schickten. Zwischen diesen und den kaiserlichen Truppen kam es nun zu wenig entscheidenden aber desto verheerendern Gefechten, welche einem ernstlichern Kriege zum Vorspiele dienten. Um die Lebhaftigkeit seiner Kriegsoperation zu schwächen, unterhandelte man mit dem Kaiser, und ließ sich sogar die angebothene Sächsische Vermittelung gefallen. Aber ehe der Ausgang beweisen konnte, wie wenig aufrichtig man verfuhr, raffte der Tod den Kaiser von der Scene. Was hatte Matthias nun gethan, um die

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/90>, abgerufen am 27.11.2024.