Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Dritter Akt.
Marquis.
Sire, was ich
durch dieses einz'ge Wort empfing, ist mehr,
unendlich mehr, als Ihre Kronen zu
verschenken haben -- Lassen Sie mich, wie
ich bin. Was wär' ich Ihnen, Sire, wenn
Sie
auch mich bestächen?
König.
Diesen Stolz
ertrag' ich nicht. Sie sind von heute an
in meinen Diensten -- Keine Einwendung --
Ich will es haben.

Nach einer Pause.
Aber wie? Was wollt'
ich denn? War es nicht Wahrheit was ich
wollte?
Und hier find' ich noch etwas mehr -- Sie
haben
auf meinem Thron mich ausgefunden -- nicht
auch
in meinem Hause?

Da sich der Marquis zu bedenken scheint.
Ich verstehe Sie --
doch -- wär' ich auch von allen Vätern der
Dritter Akt.
Marquis.
Sire, was ich
durch dieſes einz’ge Wort empfing, iſt mehr,
unendlich mehr, als Ihre Kronen zu
verſchenken haben — Laſſen Sie mich, wie
ich bin. Was wär’ ich Ihnen, Sire, wenn
Sie
auch mich beſtächen?
König.
Dieſen Stolz
ertrag’ ich nicht. Sie ſind von heute an
in meinen Dienſten — Keine Einwendung —
Ich will es haben.

Nach einer Pauſe.
Aber wie? Was wollt’
ich denn? War es nicht Wahrheit was ich
wollte?
Und hier find’ ich noch etwas mehr — Sie
haben
auf meinem Thron mich ausgefunden — nicht
auch
in meinem Hauſe?

Da ſich der Marquis zu bedenken ſcheint.
Ich verſtehe Sie —
doch — wär’ ich auch von allen Vätern der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0299" n="287"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dritter Akt</hi>.</fw><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Sire, was ich</hi><lb/>
durch die&#x017F;es einz&#x2019;ge Wort empfing, i&#x017F;t mehr,<lb/>
unendlich mehr, als Ihre Kronen zu<lb/>
ver&#x017F;chenken haben &#x2014; La&#x017F;&#x017F;en Sie mich, wie<lb/>
ich bin. Was wär&#x2019; ich Ihnen, Sire, wenn<lb/>
Sie<lb/>
auch mich be&#x017F;tächen?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KOENIG">
              <speaker><hi rendition="#g">König</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Die&#x017F;en Stolz</hi><lb/>
ertrag&#x2019; ich nicht. Sie &#x017F;ind von heute an<lb/>
in meinen Dien&#x017F;ten &#x2014; Keine Einwendung &#x2014;<lb/>
Ich will es haben.</p><lb/>
              <stage>Nach einer Pau&#x017F;e.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Aber wie? Was wollt&#x2019;</hi><lb/>
ich denn? War es nicht Wahrheit was ich<lb/>
wollte?<lb/>
Und hier find&#x2019; ich noch etwas mehr &#x2014; Sie<lb/>
haben<lb/>
auf meinem Thron mich ausgefunden &#x2014; nicht<lb/>
auch<lb/>
in meinem Hau&#x017F;e?</p><lb/>
              <stage>Da &#x017F;ich der Marquis zu bedenken &#x017F;cheint.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Ich ver&#x017F;tehe Sie &#x2014;</hi><lb/>
doch &#x2014; wär&#x2019; ich auch von allen Vätern der<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[287/0299] Dritter Akt. Marquis. Sire, was ich durch dieſes einz’ge Wort empfing, iſt mehr, unendlich mehr, als Ihre Kronen zu verſchenken haben — Laſſen Sie mich, wie ich bin. Was wär’ ich Ihnen, Sire, wenn Sie auch mich beſtächen? König. Dieſen Stolz ertrag’ ich nicht. Sie ſind von heute an in meinen Dienſten — Keine Einwendung — Ich will es haben. Nach einer Pauſe. Aber wie? Was wollt’ ich denn? War es nicht Wahrheit was ich wollte? Und hier find’ ich noch etwas mehr — Sie haben auf meinem Thron mich ausgefunden — nicht auch in meinem Hauſe? Da ſich der Marquis zu bedenken ſcheint. Ich verſtehe Sie — doch — wär’ ich auch von allen Vätern der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/299
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/299>, abgerufen am 03.05.2024.