Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Dritter Akt.
ist alles, was ich von der Span'schen Jugend
und der Armada wiederbringe.
König
nach einem langen Stillschweigen.
Gott
ist über mir -- Ich habe gegen Menschen,
nicht gegen Sturm und Klippen sie gesendet.--
Seid mir willkommen in Madrid.

Er reicht ihm die Hand zum Kusse.
Und Dank,
daß Ihr in Euch mir einen würd'gen Diener
erhalten habt! -- Für diesen, meine Granden,
erkenn' ich ihn, will ich erkannt ihn wissen.

Er gibt ihm einen Wink aufzustehen und sich zu be-
decken -- dann wendet er sich gegen die andern.

Was gibt es noch?
Zu Dom Karlos und dem Prinzen von Parma.
Ich dank' Euch, meine Prinzen.
Diese treten ab. Die noch übrigen Granden nä-
hern sich und überreichen dem König knieend ihre Pa-
piere. Er durchsieht sie flüchtig und reicht sie dem Her-
zog von Alba.

Legt das im Kabinet mir vor. -- Bin ich
zu Ende?

Niemand antwortet.
R 2
Dritter Akt.
iſt alles, was ich von der Span’ſchen Jugend
und der Armada wiederbringe.
König
nach einem langen Stillſchweigen.
Gott
iſt über mir — Ich habe gegen Menſchen,
nicht gegen Sturm und Klippen ſie geſendet.—
Seid mir willkommen in Madrid.

Er reicht ihm die Hand zum Kuſſe.
Und Dank,
daß Ihr in Euch mir einen würd’gen Diener
erhalten habt! — Für dieſen, meine Granden,
erkenn’ ich ihn, will ich erkannt ihn wiſſen.

Er gibt ihm einen Wink aufzuſtehen und ſich zu be-
decken — dann wendet er ſich gegen die andern.

Was gibt es noch?
Zu Dom Karlos und dem Prinzen von Parma.
Ich dank’ Euch, meine Prinzen.
Dieſe treten ab. Die noch übrigen Granden nä-
hern ſich und überreichen dem König knieend ihre Pa-
piere. Er durchſieht ſie flüchtig und reicht ſie dem Her-
zog von Alba.

Legt das im Kabinet mir vor. — Bin ich
zu Ende?

Niemand antwortet.
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#MEDI">
              <p><pb facs="#f0261" n="249"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dritter Akt.</hi></fw><lb/>
i&#x017F;t alles, was ich von der Span&#x2019;&#x017F;chen Jugend<lb/>
und der Armada wiederbringe.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KOENIG">
              <speaker> <hi rendition="#g">König</hi> </speaker><lb/>
              <stage>nach einem langen Still&#x017F;chweigen.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Gott</hi><lb/>
i&#x017F;t über mir &#x2014; Ich habe gegen Men&#x017F;chen,<lb/>
nicht gegen Sturm und Klippen &#x017F;ie ge&#x017F;endet.&#x2014;<lb/>
Seid mir willkommen in Madrid.</p><lb/>
              <stage>Er reicht ihm die Hand zum Ku&#x017F;&#x017F;e.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Und Dank,</hi><lb/>
daß Ihr in Euch mir einen würd&#x2019;gen Diener<lb/>
erhalten habt! &#x2014; Für die&#x017F;en, meine Granden,<lb/>
erkenn&#x2019; ich ihn, will ich erkannt ihn wi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <stage>Er gibt ihm einen Wink aufzu&#x017F;tehen und &#x017F;ich zu be-<lb/>
decken &#x2014; dann wendet er &#x017F;ich gegen die andern.</stage><lb/>
              <p>Was gibt es noch?</p><lb/>
              <stage>Zu Dom Karlos und dem Prinzen von Parma.</stage><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Ich dank&#x2019; Euch, meine Prinzen.</hi> </p><lb/>
              <stage>Die&#x017F;e treten ab. Die noch übrigen Granden nä-<lb/>
hern &#x017F;ich und überreichen dem König knieend ihre Pa-<lb/>
piere. Er durch&#x017F;ieht &#x017F;ie flüchtig und reicht &#x017F;ie dem Her-<lb/>
zog von Alba.</stage><lb/>
              <p>Legt das im Kabinet mir vor. &#x2014; Bin ich<lb/>
zu Ende?</p><lb/>
              <stage>Niemand antwortet.</stage><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[249/0261] Dritter Akt. iſt alles, was ich von der Span’ſchen Jugend und der Armada wiederbringe. König nach einem langen Stillſchweigen. Gott iſt über mir — Ich habe gegen Menſchen, nicht gegen Sturm und Klippen ſie geſendet.— Seid mir willkommen in Madrid. Er reicht ihm die Hand zum Kuſſe. Und Dank, daß Ihr in Euch mir einen würd’gen Diener erhalten habt! — Für dieſen, meine Granden, erkenn’ ich ihn, will ich erkannt ihn wiſſen. Er gibt ihm einen Wink aufzuſtehen und ſich zu be- decken — dann wendet er ſich gegen die andern. Was gibt es noch? Zu Dom Karlos und dem Prinzen von Parma. Ich dank’ Euch, meine Prinzen. Dieſe treten ab. Die noch übrigen Granden nä- hern ſich und überreichen dem König knieend ihre Pa- piere. Er durchſieht ſie flüchtig und reicht ſie dem Her- zog von Alba. Legt das im Kabinet mir vor. — Bin ich zu Ende? Niemand antwortet. R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/261
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/261>, abgerufen am 03.05.2024.