Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Sie schlafen doch -- so däucht mir -- in dem-selben Gemache mit der Königinn? Prinzessinn. Zunächst an diesem -- Doch was soll mir das? Domingo. Wer sich auf Schlösser gut verstünde -- -- Haben Sie bemerkt, wo sie den Schlüssel zur Schatulle gewöhnlich zu bewahren pflegt? Prinzessinn nachdenkend. Das könnte zu etwas führen -- Ja -- der Schlüssel wäre zu finden, denk' ich -- Domingo. Briefe wollen Boten -- -- Der Königinn Gefolg' ist groß -- -- Wer hier auf eine Spur gerathen könnte? -- -- Gold vermag zwar viel -- Alba. Hat niemand wahrgenommen, ob der Infant Vertraute hat? Dom Karlos. Sie ſchlafen doch — ſo däucht mir — in dem-ſelben Gemache mit der Königinn? Prinzeſſinn. Zunächſt an dieſem — Doch was ſoll mir das? Domingo. Wer ſich auf Schlöſſer gut verſtünde — — Haben Sie bemerkt, wo ſie den Schlüſſel zur Schatulle gewöhnlich zu bewahren pflegt? Prinzeſſinn nachdenkend. Das könnte zu etwas führen — Ja — der Schlüſſel wäre zu finden, denk’ ich — Domingo. Briefe wollen Boten — — Der Königinn Gefolg’ iſt groß — — Wer hier auf eine Spur gerathen könnte? — — Gold vermag zwar viel — Alba. Hat niemand wahrgenommen, ob der Infant Vertraute hat? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#DOMI"> <pb facs="#f0202" n="192"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Dom Karlos.</hi> </fw><lb/> <p>Sie ſchlafen doch — ſo däucht mir — in dem-<lb/> ſelben<lb/> Gemache mit der Königinn?</p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker> <hi rendition="#g">Prinzeſſinn.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Zunächſt</hi><lb/> an dieſem — Doch was ſoll mir das?</p> </sp><lb/> <sp who="#DOMI"> <speaker> <hi rendition="#g">Domingo.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Wer ſich</hi><lb/> auf Schlöſſer gut verſtünde — — Haben Sie<lb/> bemerkt, wo ſie den Schlüſſel zur Schatulle<lb/> gewöhnlich zu bewahren pflegt?</p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker> <hi rendition="#g">Prinzeſſinn</hi> </speaker> <stage>nachdenkend.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Das könnte</hi><lb/> zu etwas führen — Ja — der Schlüſſel wäre<lb/> zu finden, denk’ ich —</p> </sp><lb/> <sp who="#DOMI"> <speaker> <hi rendition="#g">Domingo.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Briefe wollen Boten — —</hi><lb/> Der Königinn Gefolg’ iſt groß — — Wer hier<lb/> auf eine Spur gerathen könnte? — — Gold<lb/> vermag zwar viel —</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#g">Alba.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Hat niemand wahrgenommen,</hi><lb/> ob der Infant Vertraute hat?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0202]
Dom Karlos.
Sie ſchlafen doch — ſo däucht mir — in dem-
ſelben
Gemache mit der Königinn?
Prinzeſſinn.
Zunächſt
an dieſem — Doch was ſoll mir das?
Domingo.
Wer ſich
auf Schlöſſer gut verſtünde — — Haben Sie
bemerkt, wo ſie den Schlüſſel zur Schatulle
gewöhnlich zu bewahren pflegt?
Prinzeſſinn nachdenkend.
Das könnte
zu etwas führen — Ja — der Schlüſſel wäre
zu finden, denk’ ich —
Domingo.
Briefe wollen Boten — —
Der Königinn Gefolg’ iſt groß — — Wer hier
auf eine Spur gerathen könnte? — — Gold
vermag zwar viel —
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/202>, abgerufen am 16.07.2024. |