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Schickard, Wilhelm: Grundtlicher Bericht von den zwo roten Neben-Sonnen. Straßburg, 1633.

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len; Wie geschriben stehet im ersten Theil des Buchs Arba
Turim
am 229. Cap. vnd im Talmud selbsten Cap. 2. Chagiga
[fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material]
Das ist/ wann [fremdsprachliches Material]
ein Regenbogen stehet/ so sprich nur: Gelobet seyest du HErr
GOTT König der Welt/ der du gedenckest an deinen Bund/
(Genes. 9. v. 12.) vnd daran getrew bleibst/ in deinen Worten.
Doch ist es Sünd/ vil darein zu gucken oder betrachten/ weil
dises die gestalt der göttlichen Majestät war/ so dem Prophe-
ten Ezechiel erschinen/ Cap. 1. v. 28. Aber ich bin Syrachs
Meinung/ Cap. 43. v. 12. Man soll in allweg drein gucken/
die schöne Farben beschawen/ vnd dem jenigen Lob sagen/ der
sie gemacht hat. Ja mit David sprechen/ im 104. Psalm.
v. 24. HErr wie sind deine Werck so groß vnd vil/ du hast sie
alle weißlich geordnet. Vnd im 111. Psalmen/ v. 2. Wer jhr
achtet/ hat eitel Lust daran. Jm Hebraeischen Psalter stehet
[fremdsprachliches Material] Explicabilia desideranti-
bus ea
, das ist/ wie es Dav. Kimhi selbst erkläret/
[fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material] Wer sein Frewd vnd Lust hat sie
zu betrachten/ vnd forschet/ dem sind sie erforschlich. Man
köndt im Gegentheil hin zusetzen: Wer jhnen aber gar nicht
nachsinnen mag/ oder sie der Betrachtung würdiget/ der ver-
achtet damit jhren Schöpffer/ vnd bleibet mit den Juden ein
Jgnorant sein Lebenlang. Laßt vns demnach/ citra curio-
sitatis culpam
, die drey gesehene Stuck/ nemblich den weis-
sen Vmbkraiß/ hernach beede NebenSonnen/ vnd dann den
gefärbten Bogen/ ordenlich erwegen.

Von dem Ersten hat/ meines wissens/ kein Physiologus
jemals geschriben/ oder solch weissen Vmbkraiß Natürliche
Vrsachen angezeigt/ daß er so thewrs inter Meteora noch kein
Namen hat. Man kans keine Coronam nennen/ wie die Höf

vmb

len; Wie geschriben stehet im ersten Theil des Buchs Arba
Turim
am 229. Cap. vnd im Talmud selbsten Cap. 2. Chagiga
[fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material]
Das ist/ wann [fremdsprachliches Material]
ein Regenbogen stehet/ so sprich nur: Gelobet seyest du HErr
GOTT König der Welt/ der du gedenckest an deinen Bund/
(Genes. 9. v. 12.) vnd daran getrew bleibst/ in deinen Worten.
Doch ist es Sünd/ vil darein zu gucken oder betrachten/ weil
dises die gestalt der göttlichen Majestät war/ so dem Prophe-
ten Ezechiel erschinen/ Cap. 1. v. 28. Aber ich bin Syrachs
Meinung/ Cap. 43. v. 12. Man soll in allweg drein gucken/
die schöne Farben beschawen/ vnd dem jenigen Lob sagen/ der
sie gemacht hat. Ja mit David sprechen/ im 104. Psalm.
v. 24. HErr wie sind deine Werck so groß vnd vil/ du hast sie
alle weißlich geordnet. Vnd im 111. Psalmen/ v. 2. Wer jhr
achtet/ hat eitel Lust daran. Jm Hebræischen Psalter stehet
[fremdsprachliches Material] Explicabilia desideranti-
bus ea
, das ist/ wie es Dav. Kimhi selbst erkläret/
[fremdsprachliches Material]
[fremdsprachliches Material] Wer sein Frewd vnd Lust hat sie
zu betrachten/ vnd forschet/ dem sind sie erforschlich. Man
köndt im Gegentheil hin zusetzen: Wer jhnen aber gar nicht
nachsinnen mag/ oder sie der Betrachtung würdiget/ der ver-
achtet damit jhren Schöpffer/ vnd bleibet mit den Juden ein
Jgnorant sein Lebenlang. Laßt vns demnach/ citra curio-
sitatis culpam
, die drey gesehene Stuck/ nemblich den weis-
sen Vmbkraiß/ hernach beede NebenSonnen/ vnd dann den
gefärbten Bogen/ ordenlich erwegen.

Von dem Ersten hat/ meines wissens/ kein Physiologus
jemals geschriben/ oder solch weissen Vmbkraiß Natürliche
Vrsachen angezeigt/ daß er so thewrs inter Meteora noch kein
Namen hat. Man kans keine Coronam nennen/ wie die Höf

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[0012] len; Wie geschriben stehet im ersten Theil des Buchs Arba Turim am 229. Cap. vnd im Talmud selbsten Cap. 2. Chagiga _ _ Das ist/ wann _ ein Regenbogen stehet/ so sprich nur: Gelobet seyest du HErr GOTT König der Welt/ der du gedenckest an deinen Bund/ (Genes. 9. v. 12.) vnd daran getrew bleibst/ in deinen Worten. Doch ist es Sünd/ vil darein zu gucken oder betrachten/ weil dises die gestalt der göttlichen Majestät war/ so dem Prophe- ten Ezechiel erschinen/ Cap. 1. v. 28. Aber ich bin Syrachs Meinung/ Cap. 43. v. 12. Man soll in allweg drein gucken/ die schöne Farben beschawen/ vnd dem jenigen Lob sagen/ der sie gemacht hat. Ja mit David sprechen/ im 104. Psalm. v. 24. HErr wie sind deine Werck so groß vnd vil/ du hast sie alle weißlich geordnet. Vnd im 111. Psalmen/ v. 2. Wer jhr achtet/ hat eitel Lust daran. Jm Hebræischen Psalter stehet _ Explicabilia desideranti- bus ea, das ist/ wie es Dav. Kimhi selbst erkläret/ _ _ Wer sein Frewd vnd Lust hat sie zu betrachten/ vnd forschet/ dem sind sie erforschlich. Man köndt im Gegentheil hin zusetzen: Wer jhnen aber gar nicht nachsinnen mag/ oder sie der Betrachtung würdiget/ der ver- achtet damit jhren Schöpffer/ vnd bleibet mit den Juden ein Jgnorant sein Lebenlang. Laßt vns demnach/ citra curio- sitatis culpam, die drey gesehene Stuck/ nemblich den weis- sen Vmbkraiß/ hernach beede NebenSonnen/ vnd dann den gefärbten Bogen/ ordenlich erwegen. Von dem Ersten hat/ meines wissens/ kein Physiologus jemals geschriben/ oder solch weissen Vmbkraiß Natürliche Vrsachen angezeigt/ daß er so thewrs inter Meteora noch kein Namen hat. Man kans keine Coronam nennen/ wie die Höf vmb

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Zitationshilfe: Schickard, Wilhelm: Grundtlicher Bericht von den zwo roten Neben-Sonnen. Straßburg, 1633, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schickard_nebensonnen_1633/12>, abgerufen am 21.11.2024.