Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597.IM Herbest verleuret der Wald Sein grünes Laub / vnd schön gestalt / Deßgleichen die Erd
jhre zier / Was drauß gewachsen ist herfür. Ja der Mensche nach altem brauch Vmb die zeit
offtmals kranck wird auch / Felt nieder vnd plötzlich vergeht / Weil kein bestendig Lufft
nicht weht. Dasselbig der Mynsinger wehrt / Allhie mit seinm Exempel lehrt / Welcher
geadelt zu der frist / Durch seines Vaters tugend ist. Der hat in seinen jungen Jahrn Sehr
frü müssen von hinnen fahrn / Ach / was machst du grausamer Tod Viel Jammer / Leid vnd
grosse noht. Also ein Lilg / vnd Rößlein zart / Des morgens blüht nach bester art / Das
doch zur ersten abend stund Verdorret / vnd geht bald zu grund. Aber wenn der liebliche
Mey / Des letzten tages kömmet frey / Der vnsern Leibern dort jhr Lebn Einst nach dem Todt
sol wider gebn. Da wird ein junger Julius Auß der Erd wachsen ohn verdruß.
IM Herbest verleuret der Wald Sein grünes Laub / vnd schön gestalt / Deßgleichen die Erd
jhre zier / Was drauß gewachsen ist herfür. Ja der Mensche nach altem brauch Vmb die zeit
offtmals kranck wird auch / Felt nieder vnd plötzlich vergeht / Weil kein bestendig Lufft
nicht weht. Dasselbig der Mynsinger wehrt / Allhie mit seinm Exempel lehrt / Welcher
geadelt zu der frist / Durch seines Vaters tugend ist. Der hat in seinen jungen Jahrn Sehr
frü müssen von hinnen fahrn / Ach / was machst du grausamer Tod Viel Jammer / Leid vnd
grosse noht. Also ein Lilg / vnd Rößlein zart / Des morgens blüht nach bester art / Das
doch zur ersten abend stund Verdorret / vnd geht bald zu grund. Aber wenn der liebliche
Mey / Des letzten tages kömmet frey / Der vnsern Leibern dort jhr Lebn Einst nach dem Todt
sol wider gebn. Da wird ein junger Julius Auß der Erd wachsen ohn verdruß.
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IM Herbest verleuret der Wald Sein grünes Laub / vnd schön gestalt / Deßgleichen die Erd jhre zier / Was drauß gewachsen ist herfür. Ja der Mensche nach altem brauch Vmb die zeit offtmals kranck wird auch / Felt nieder vnd plötzlich vergeht / Weil kein bestendig Lufft nicht weht. Dasselbig der Mynsinger wehrt / Allhie mit seinm Exempel lehrt / Welcher geadelt zu der frist / Durch seines Vaters tugend ist. Der hat in seinen jungen Jahrn Sehr frü müssen von hinnen fahrn / Ach / was machst du grausamer Tod Viel Jammer / Leid vnd grosse noht. Also ein Lilg / vnd Rößlein zart / Des morgens blüht nach bester art / Das doch zur ersten abend stund Verdorret / vnd geht bald zu grund. Aber wenn der liebliche Mey / Des letzten tages kömmet frey / Der vnsern Leibern dort jhr Lebn Einst nach dem Todt sol wider gebn. Da wird ein junger Julius Auß der Erd wachsen ohn verdruß.
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