Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.und einen Mann von Walenstad/ getödet. Es rechnen die Einwohnere Von Lachen hinweg reißten wir zu Pferd durch oben beschriebene Nach dem wir also die March durch wandelt/ kommen wir ins Schwefelwasser/ welches aber ohne Gebrauch. Folget das Dorff Nider Urnen/ und aber/ ehe man dahin komt/ Nider Urner Bad. Ein Crystall-lauteres/ kaltes/ leichtes durch das ganze Jahr allzeit glei- P. S. Die Charte des Glarnerlands folget über 8. Tag. und einen Mann von Walenſtad/ getoͤdet. Es rechnen die Einwohnere Von Lachen hinweg reißten wir zu Pferd durch oben beſchriebene Nach dem wir alſo die March durch wandelt/ kommen wir ins Schwefelwaſſer/ welches aber ohne Gebrauch. Folget das Dorff Nider Urnen/ und aber/ ehe man dahin komt/ Nider Urner Bad. Ein Cryſtall-lauteres/ kaltes/ leichtes durch das ganze Jahr allzeit glei- P. S. Die Charte des Glarnerlands folget uͤber 8. Tag. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="(4)[4]"/> und einen Mann von Walenſtad/ getoͤdet. Es rechnen die Einwohnere<lb/> den Schaden auf 12000. fl. Dann die Guͤter/ wo die Rüfi angefahren/<lb/> mit Stein/ Sand/ und Holz alſo hoch uͤberfuͤhrt/ daß zu keinen Zeiten Hoff-<lb/> nung iſt/ etwas Nutzens darauß zu zeuhen.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#fr">Lachen</hi> hinweg reißten wir zu Pferd durch oben beſchriebene<lb/> Landſchaft <hi rendition="#fr">March/</hi> und nam̃entlich durch folgende Oehrter <hi rendition="#fr">Galgenen/</hi><lb/> ½ St. <hi rendition="#fr">Sibnen</hi> ½. St. allwo ein Bruk uͤber die <hi rendition="#aq">Aa,</hi> welche hernach in den<lb/> Zürich-See flieſſet; <hi rendition="#fr">Schübelbach</hi> ½. St. <hi rendition="#fr">Butzikon</hi> <formula notation="TeX">\frac {3}{2}</formula>. St. <hi rendition="#fr">Rychen-<lb/> burg</hi> ½. St. allwo ein alter zerfallẽner Edelmanns Sitz/ welcher mit der<lb/> ganzen Pfarꝛ/ Herꝛlichkeit/ und Guͤteren erkauft worden an das Kloſter Ein-<lb/> ſidlen/ durch Abt Marquarden/ geboren von Gruͤnenberg/ zu Keiſer Caro-<lb/> li <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IV.</hi></hi> Zeiten. Auf linker Seiten hatten wir die <hi rendition="#fr">Linth/</hi> einen Fluß/ der<lb/> hernach ſich in den Zuͤrich-See ergieſſet/ und jenſeit derſelben ſahen wir/<lb/> wann wir ein wenig auf eine Hoͤhe kommen/ das ganze <hi rendition="#fr">Gaſtal/ Gaſter/</hi><lb/><hi rendition="#aq">Caſtra Rhætica,</hi> welches unter der Schweizeren/ und Glarneren/ Bottmaͤſ-<lb/> ſigkeit ſtehet. Rechter ſeits hatten wir zimlich hohe Berge/ welche ein Vor-<lb/> trab ſein der Glarneriſchen/ noch weit hoͤheren/ Gebirgen/ welche wir bald be-<lb/> ſteigen werden. Hier iſt im Vorbeygang zu wiſſen/ daß von dem Albis-<lb/> Berg/ bey Zürich/ nebſt dem Zürich-See hinauf ein Berg ſich erſtrecket bis<lb/> ins Glarnerland/ welcher aber nach und nach an ſeiner Hoͤhe zu nimmet.</p><lb/> <p>Nach dem wir alſo die <hi rendition="#fr">March</hi> durch wandelt/ kommen wir ins<lb/><hi rendition="#fr">Glarnerland/</hi> welches vorgeſtellet wird in <hi rendition="#aq">Tab. I.</hi> deſſen erſte Doͤrffer<lb/> ſein <hi rendition="#fr">Under-</hi> und <hi rendition="#fr">Ober Bilten/ Pilten/</hi> welche Kirch nun Reformiert/<lb/> und vor diſem gehoͤret hat in die alte Pfarꝛ <hi rendition="#fr">Schaͤnnis/</hi> ſo jenſeits der Linth<lb/> im Gaſter liget. Bey Bilten iſt auf einer Matten ein</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Schwefelwaſſer/</hi> </head><lb/> <p>welches aber ohne Gebrauch.</p><lb/> <p>Folget das Dorff <hi rendition="#fr">Nider Urnen/</hi> und aber/ ehe man dahin komt/<lb/> iſt zu beſehen das am Weg ligende</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Nider Urner Bad.</hi> </head><lb/> <p>Ein Cryſtall-lauteres/ kaltes/ leichtes durch das ganze Jahr allzeit glei-<lb/> ches Waſſer/ welches allernaͤchſt bey dem Badhauß unter einem Felſen<lb/> entſpringt/ und urſpruͤnglich herflieſſet von dem <hi rendition="#fr">Rothen-Berg/</hi> welcher<lb/> alſo genennet wird von ſeinen rothlechten Nagel-Gebirgen/ oder Felſen/<lb/> und Sommerszeit mit ſchoͤnen Graßreichen Auen obenher bedecket iſt. ꝛc.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">P. S.</hi> Die Charte des Glarnerlands folget uͤber 8. Tag.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [(4)[4]/0008]
und einen Mann von Walenſtad/ getoͤdet. Es rechnen die Einwohnere
den Schaden auf 12000. fl. Dann die Guͤter/ wo die Rüfi angefahren/
mit Stein/ Sand/ und Holz alſo hoch uͤberfuͤhrt/ daß zu keinen Zeiten Hoff-
nung iſt/ etwas Nutzens darauß zu zeuhen.
Von Lachen hinweg reißten wir zu Pferd durch oben beſchriebene
Landſchaft March/ und nam̃entlich durch folgende Oehrter Galgenen/
½ St. Sibnen ½. St. allwo ein Bruk uͤber die Aa, welche hernach in den
Zürich-See flieſſet; Schübelbach ½. St. Butzikon [FORMEL]. St. Rychen-
burg ½. St. allwo ein alter zerfallẽner Edelmanns Sitz/ welcher mit der
ganzen Pfarꝛ/ Herꝛlichkeit/ und Guͤteren erkauft worden an das Kloſter Ein-
ſidlen/ durch Abt Marquarden/ geboren von Gruͤnenberg/ zu Keiſer Caro-
li IV. Zeiten. Auf linker Seiten hatten wir die Linth/ einen Fluß/ der
hernach ſich in den Zuͤrich-See ergieſſet/ und jenſeit derſelben ſahen wir/
wann wir ein wenig auf eine Hoͤhe kommen/ das ganze Gaſtal/ Gaſter/
Caſtra Rhætica, welches unter der Schweizeren/ und Glarneren/ Bottmaͤſ-
ſigkeit ſtehet. Rechter ſeits hatten wir zimlich hohe Berge/ welche ein Vor-
trab ſein der Glarneriſchen/ noch weit hoͤheren/ Gebirgen/ welche wir bald be-
ſteigen werden. Hier iſt im Vorbeygang zu wiſſen/ daß von dem Albis-
Berg/ bey Zürich/ nebſt dem Zürich-See hinauf ein Berg ſich erſtrecket bis
ins Glarnerland/ welcher aber nach und nach an ſeiner Hoͤhe zu nimmet.
Nach dem wir alſo die March durch wandelt/ kommen wir ins
Glarnerland/ welches vorgeſtellet wird in Tab. I. deſſen erſte Doͤrffer
ſein Under- und Ober Bilten/ Pilten/ welche Kirch nun Reformiert/
und vor diſem gehoͤret hat in die alte Pfarꝛ Schaͤnnis/ ſo jenſeits der Linth
im Gaſter liget. Bey Bilten iſt auf einer Matten ein
Schwefelwaſſer/
welches aber ohne Gebrauch.
Folget das Dorff Nider Urnen/ und aber/ ehe man dahin komt/
iſt zu beſehen das am Weg ligende
Nider Urner Bad.
Ein Cryſtall-lauteres/ kaltes/ leichtes durch das ganze Jahr allzeit glei-
ches Waſſer/ welches allernaͤchſt bey dem Badhauß unter einem Felſen
entſpringt/ und urſpruͤnglich herflieſſet von dem Rothen-Berg/ welcher
alſo genennet wird von ſeinen rothlechten Nagel-Gebirgen/ oder Felſen/
und Sommerszeit mit ſchoͤnen Graßreichen Auen obenher bedecket iſt. ꝛc.
P. S. Die Charte des Glarnerlands folget uͤber 8. Tag.
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