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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.

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An. 1668. den 20. Apr. Abends zwischen 3. und 4. Uhren ist widerum
im ganzem Land ein starker Erdbidem mit grossem Zitteren/ und beben ge-
hört/ und vermerket worden.

An. 1670. den 7. Heum. Morgens um 3. Uhr ein anderer/ so auch
stark ware. Den 17. Herbstm. Morgens um 10. Uhr widerum ein
anderer.

An. 1673. den 13. Febr. ist an etlichen Ohrten des Lands ein Erd-
bidem gespürt worden.

An. 1674. den 6. Dec. Sonntag Morgens vor der Predigt ist so wol
in disem Land/ als fast in ganzer Eidgnoßschaft/ und angränzenden Landen
die Erde stark erschüttet worden/ und bald nach disem sein zu Näfels zwey
Feurige Kuglen vom Himmel gesallen.

An. 1679. den 25. Jan. Nachts zwischen 2. und 3. Uhren merkte man
abermahl einen zimlich starken Erdbidem.

An. 1681. den 27. Jan. Nachts zwischen 10. und 11. Uhren hat sich
in/ und aussert dem Land ein gewaltiges Erdbeben verspüren lassen/ ob gleich
die Winterskälte domahlen so hart/ daß sich dergleichen niemand erinneren
mögen.

An. 1682. den 2. Mey ist Morgens zwischen 2. und 3. Uhren ein ent-
setzliches Erdbeben/ mit erschroklichem Getöß/ in disem Land/ und anderstwo
gespürt worden/ den 7. darauf hat man im ganzen Glarnerland einen er-
schroklichen Hall und Knall/ gleich einem Canon-Schuß/ worvon die
Fenster erzitteret/ wahrgenommen.

An. 1685. den 26. Febr. Abends zwischen 8. und 9. Uhren/ spürte man
in disem Land/ und vilen Ohrten der Eidgnoßschaft ein gar starkes Erd-
beben.

Den 9. Sept. wurde abermahl ein gewaltiger Erdbidem/ an einem
schönen Tag zwischen 12. und 1. Uhren/ von vilen Leuhten nicht ohne Schre-
ken gespürt.

An. 1687. den 5. Merz erzeigte sich widerum ein empfindlicher Erd-
bidem.

Disere Nachrichten habe gezogen auß obbenanten Hrn. Diaconi
Tschudii Beschreibung des Glarnerlands/ so annoch MSC.

Bey geschehener Untersuchung der Ursachen so oftmahliger Erschütte-
rungen des Glarnerlands habe an obengedachtem Ohrt meine Gedanken
gerichtet/ theils auf die hole Gestalt der Bergen/ weßnahen alle Bergichte
Länder vor anderen den Erdbidmen underworffen/ theils auf die in Glar-
nerischen Berg-Eingeweiden verhandene Schwefelichte/ Salpetrische Mi-
neralia,
und deren entzündung/ deren Gegenwart jezund mein geehrter Leser

auch

An. 1668. den 20. Apr. Abends zwiſchen 3. und 4. Uhren iſt widerum
im ganzem Land ein ſtarker Erdbidem mit groſſem Zitteren/ und beben ge-
hoͤrt/ und vermerket worden.

An. 1670. den 7. Heum. Morgens um 3. Uhr ein anderer/ ſo auch
ſtark ware. Den 17. Herbſtm. Morgens um 10. Uhr widerum ein
anderer.

An. 1673. den 13. Febr. iſt an etlichen Ohrten des Lands ein Erd-
bidem geſpuͤrt worden.

An. 1674. den 6. Dec. Sonntag Morgens vor der Predigt iſt ſo wol
in diſem Land/ als faſt in ganzer Eidgnoßſchaft/ und angraͤnzenden Landen
die Erde ſtark erſchüttet worden/ und bald nach diſem ſein zu Naͤfels zwey
Feurige Kuglen vom Himmel geſallen.

An. 1679. den 25. Jan. Nachts zwiſchen 2. und 3. Uhren merkte man
abermahl einen zimlich ſtarken Erdbidem.

An. 1681. den 27. Jan. Nachts zwiſchen 10. und 11. Uhren hat ſich
in/ und auſſert dem Land ein gewaltiges Erdbeben verſpuͤren laſſen/ ob gleich
die Winterskaͤlte domahlen ſo hart/ daß ſich dergleichen niemand erinneren
moͤgen.

An. 1682. den 2. Mey iſt Morgens zwiſchen 2. und 3. Uhren ein ent-
ſetzliches Erdbeben/ mit erſchroklichem Getoͤß/ in diſem Land/ und anderſtwo
geſpuͤrt worden/ den 7. darauf hat man im ganzen Glarnerland einen er-
ſchroklichen Hall und Knall/ gleich einem Canon-Schuß/ worvon die
Fenſter erzitteret/ wahrgenommen.

An. 1685. den 26. Febr. Abends zwiſchen 8. und 9. Uhren/ ſpuͤrte man
in diſem Land/ und vilen Ohrten der Eidgnoßſchaft ein gar ſtarkes Erd-
beben.

Den 9. Sept. wurde abermahl ein gewaltiger Erdbidem/ an einem
ſchoͤnen Tag zwiſchen 12. und 1. Uhren/ von vilen Leuhten nicht ohne Schre-
ken geſpuͤrt.

An. 1687. den 5. Merz erzeigte ſich widerum ein empfindlicher Erd-
bidem.

Diſere Nachrichten habe gezogen auß obbenanten Hrn. Diaconi
Tſchudii Beſchreibung des Glarnerlands/ ſo annoch MSC.

Bey geſchehener Unterſuchung der Urſachen ſo oftmahliger Erſchütte-
rungen des Glarnerlands habe an obengedachtem Ohrt meine Gedanken
gerichtet/ theils auf die hole Geſtalt der Bergen/ weßnahen alle Bergichte
Laͤnder vor anderen den Erdbidmen underworffen/ theils auf die in Glar-
neriſchen Berg-Eingeweiden verhandene Schwefelichte/ Salpetriſche Mi-
neralia,
und deren entzuͤndung/ deren Gegenwart jezund mein geehrter Leſer

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[(30)[30]/0040] An. 1668. den 20. Apr. Abends zwiſchen 3. und 4. Uhren iſt widerum im ganzem Land ein ſtarker Erdbidem mit groſſem Zitteren/ und beben ge- hoͤrt/ und vermerket worden. An. 1670. den 7. Heum. Morgens um 3. Uhr ein anderer/ ſo auch ſtark ware. Den 17. Herbſtm. Morgens um 10. Uhr widerum ein anderer. An. 1673. den 13. Febr. iſt an etlichen Ohrten des Lands ein Erd- bidem geſpuͤrt worden. An. 1674. den 6. Dec. Sonntag Morgens vor der Predigt iſt ſo wol in diſem Land/ als faſt in ganzer Eidgnoßſchaft/ und angraͤnzenden Landen die Erde ſtark erſchüttet worden/ und bald nach diſem ſein zu Naͤfels zwey Feurige Kuglen vom Himmel geſallen. An. 1679. den 25. Jan. Nachts zwiſchen 2. und 3. Uhren merkte man abermahl einen zimlich ſtarken Erdbidem. An. 1681. den 27. Jan. Nachts zwiſchen 10. und 11. Uhren hat ſich in/ und auſſert dem Land ein gewaltiges Erdbeben verſpuͤren laſſen/ ob gleich die Winterskaͤlte domahlen ſo hart/ daß ſich dergleichen niemand erinneren moͤgen. An. 1682. den 2. Mey iſt Morgens zwiſchen 2. und 3. Uhren ein ent- ſetzliches Erdbeben/ mit erſchroklichem Getoͤß/ in diſem Land/ und anderſtwo geſpuͤrt worden/ den 7. darauf hat man im ganzen Glarnerland einen er- ſchroklichen Hall und Knall/ gleich einem Canon-Schuß/ worvon die Fenſter erzitteret/ wahrgenommen. An. 1685. den 26. Febr. Abends zwiſchen 8. und 9. Uhren/ ſpuͤrte man in diſem Land/ und vilen Ohrten der Eidgnoßſchaft ein gar ſtarkes Erd- beben. Den 9. Sept. wurde abermahl ein gewaltiger Erdbidem/ an einem ſchoͤnen Tag zwiſchen 12. und 1. Uhren/ von vilen Leuhten nicht ohne Schre- ken geſpuͤrt. An. 1687. den 5. Merz erzeigte ſich widerum ein empfindlicher Erd- bidem. Diſere Nachrichten habe gezogen auß obbenanten Hrn. Diaconi Tſchudii Beſchreibung des Glarnerlands/ ſo annoch MSC. Bey geſchehener Unterſuchung der Urſachen ſo oftmahliger Erſchütte- rungen des Glarnerlands habe an obengedachtem Ohrt meine Gedanken gerichtet/ theils auf die hole Geſtalt der Bergen/ weßnahen alle Bergichte Laͤnder vor anderen den Erdbidmen underworffen/ theils auf die in Glar- neriſchen Berg-Eingeweiden verhandene Schwefelichte/ Salpetriſche Mi- neralia, und deren entzuͤndung/ deren Gegenwart jezund mein geehrter Leſer auch

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. (30)[30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/40>, abgerufen am 21.11.2024.