Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.fallende Enderungen des Queksilbers zu ihrer Grundursach hetten die ver- Weilen mir in meinen Historisch Natürlichen Bergreisen vorgenom- Diser Gläseren halb aber ist zu wissen/ daß sie/ wo möglich/ seyen von Studier-
fallende Enderungen des Quekſilbers zu ihrer Grundurſach hetten die ver- Weilen mir in meinen Hiſtoriſch Natuͤrlichen Bergreiſen vorgenom- Diſer Glaͤſeren halb aber iſt zu wiſſen/ daß ſie/ wo moͤglich/ ſeyen von Studier-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0196" n="162"/> fallende Enderungen des Quekſilbers zu ihrer Grundurſach hetten die ver-<lb/> ſchiedene Schwere und Hoͤhe der Luft/ koͤnten ſie ſich wol einbilden/ daß das<lb/> Quekſilber auf einem Berg tieffer muͤßte fallen/ als im Thal/ weilen dort die<lb/> Luft nicht ſo hoch/ als hier/ folglich nicht ſo kraͤftig auf das Quekſilber kan<lb/> trucken; worauß dann entſprungen die Begird/ hieruͤber Proben zu ma-<lb/> chen/ und einen neuen Weg zu abmeſſung der Berghoͤhen zu bauen. Die<lb/> erſte Prob iſt gemachet worden An. 1647. auf dem hohen Berg <hi rendition="#aq">Puy de<lb/> Domme,</hi> bey der Statt <hi rendition="#aq">Clermont in Auvergne,</hi> von Hrn. <hi rendition="#aq">Perier,</hi> nach An-<lb/> leitung Hrn. <hi rendition="#aq">Paſchal,</hi> ſo zu gleicher Zeit in Paris auf Thürnen/ und anderen<lb/> hohen Gebaͤuen/ <hi rendition="#aq">obſervationes</hi> angeſtellet; hrrnach An. 1661. 1665. und<lb/> 1666. hat die Wahrheit diſer Erfahrungen unterſuchet <hi rendition="#aq">Sinclarus,</hi> ein Schott-<lb/> laͤnder/ auf denen Gebirgen in Schottland/ wie des Anßtrags halb mehrere<lb/> Nachricht zu finden bey <hi rendition="#aq">Sturm. Colleg. Experim. Part. I. App. pag</hi> 15. 16.<lb/> Sint wenigen Jahren aber iſt diſe Materi weiters fortgetrieben/ und der<lb/> Bergen Meſſung zugeeignet worden von der <hi rendition="#fr">Koͤniglich Franzoͤſiſchen<lb/> Geſellſchaft der Wiſſenſchaften/</hi> wie bald in mehrerem zuvernem-<lb/> men ſeyn wird.</p><lb/> <p>Weilen mir in meinen Hiſtoriſch Natuͤrlichen Bergreiſen vorgenom-<lb/> men/ diſere Materi durch allerhand eigene Proben zu unterſuchen/ und alſo<lb/> unſerer <hi rendition="#aq">Helveti</hi>ſchen Landen unebene Beſchaffenheit deſto beſſer zu erkundi-<lb/> gen/ als habe mich ins beſonder befliſſen auf einen kommlichen <hi rendition="#aq">Apparat,</hi> deſſen<lb/> Geſtalt und Zuruͤſtung vornemlich zu danken hab dem <hi rendition="#aq">Mechani</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Ingenio</hi><lb/> Hrn. <hi rendition="#fr">Hauptmann Eßlingers/</hi> eines Ehrenglieds des Groſſen Rahts<lb/> allhier/ meines wehrten Freundes. Die Sicherheit und Kommlichkeit be-<lb/> ſtehet in dem/ daß diſen Meßſtab gebrauchen kan in Form eines Spazier-<lb/> ſtocks <hi rendition="#aq">in Fig. V.</hi> deſſen laͤnge iſt ohngefahr 3½. Schuhe. Der Stab<lb/> felbs beſtehet auß zweyen/ der laͤnge nach zerſchnittenen/ halben Cylin-<lb/> derſtucken/ in deren Mitte ein hole Kehle oder Krinen zu faſſung des Glaͤſer-<lb/> nen Roͤhrleins. Oben und unten werden diſe zwey Holzſtücke feſt zuſamen<lb/> geſchraubet durch Schraubdekel/ welche auß Horn gedrechßlet/ und inn-<lb/> wendig außgehoͤlet/ theils zu logierung des Glaſes/ theils zur faſſung des<lb/> Quekſilbers; in mitten werden uͤber diß angelegt zwey oder drey Ringe/ oder<lb/> Zwingen/ ſo auch von Horn. Nebſt diſem Stab verſihe mich mit genug-<lb/> ſamem Quekſilber/ eiſernen Drat/ einem ſubtilen Trichter von Horn/ gel-<lb/> bem Leder/ und zweyen/ oder drey Glaͤſernen Roͤhrlein/ damit/ wann eins<lb/> ſolte brechen/ ein anders bey der Stell ſeye.</p><lb/> <p>Diſer Glaͤſeren halb aber iſt zu wiſſen/ daß ſie/ wo moͤglich/ ſeyen von<lb/> gleicher oͤffnung/ wol auf der Glaßhuͤtten gezogen/ und durch genugſame/ zu<lb/> Hauß gemachte/ Proben in Vergleichung geſetzet mit einem guten/ in der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Studier-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0196]
fallende Enderungen des Quekſilbers zu ihrer Grundurſach hetten die ver-
ſchiedene Schwere und Hoͤhe der Luft/ koͤnten ſie ſich wol einbilden/ daß das
Quekſilber auf einem Berg tieffer muͤßte fallen/ als im Thal/ weilen dort die
Luft nicht ſo hoch/ als hier/ folglich nicht ſo kraͤftig auf das Quekſilber kan
trucken; worauß dann entſprungen die Begird/ hieruͤber Proben zu ma-
chen/ und einen neuen Weg zu abmeſſung der Berghoͤhen zu bauen. Die
erſte Prob iſt gemachet worden An. 1647. auf dem hohen Berg Puy de
Domme, bey der Statt Clermont in Auvergne, von Hrn. Perier, nach An-
leitung Hrn. Paſchal, ſo zu gleicher Zeit in Paris auf Thürnen/ und anderen
hohen Gebaͤuen/ obſervationes angeſtellet; hrrnach An. 1661. 1665. und
1666. hat die Wahrheit diſer Erfahrungen unterſuchet Sinclarus, ein Schott-
laͤnder/ auf denen Gebirgen in Schottland/ wie des Anßtrags halb mehrere
Nachricht zu finden bey Sturm. Colleg. Experim. Part. I. App. pag 15. 16.
Sint wenigen Jahren aber iſt diſe Materi weiters fortgetrieben/ und der
Bergen Meſſung zugeeignet worden von der Koͤniglich Franzoͤſiſchen
Geſellſchaft der Wiſſenſchaften/ wie bald in mehrerem zuvernem-
men ſeyn wird.
Weilen mir in meinen Hiſtoriſch Natuͤrlichen Bergreiſen vorgenom-
men/ diſere Materi durch allerhand eigene Proben zu unterſuchen/ und alſo
unſerer Helvetiſchen Landen unebene Beſchaffenheit deſto beſſer zu erkundi-
gen/ als habe mich ins beſonder befliſſen auf einen kommlichen Apparat, deſſen
Geſtalt und Zuruͤſtung vornemlich zu danken hab dem Mechaniſchen Ingenio
Hrn. Hauptmann Eßlingers/ eines Ehrenglieds des Groſſen Rahts
allhier/ meines wehrten Freundes. Die Sicherheit und Kommlichkeit be-
ſtehet in dem/ daß diſen Meßſtab gebrauchen kan in Form eines Spazier-
ſtocks in Fig. V. deſſen laͤnge iſt ohngefahr 3½. Schuhe. Der Stab
felbs beſtehet auß zweyen/ der laͤnge nach zerſchnittenen/ halben Cylin-
derſtucken/ in deren Mitte ein hole Kehle oder Krinen zu faſſung des Glaͤſer-
nen Roͤhrleins. Oben und unten werden diſe zwey Holzſtücke feſt zuſamen
geſchraubet durch Schraubdekel/ welche auß Horn gedrechßlet/ und inn-
wendig außgehoͤlet/ theils zu logierung des Glaſes/ theils zur faſſung des
Quekſilbers; in mitten werden uͤber diß angelegt zwey oder drey Ringe/ oder
Zwingen/ ſo auch von Horn. Nebſt diſem Stab verſihe mich mit genug-
ſamem Quekſilber/ eiſernen Drat/ einem ſubtilen Trichter von Horn/ gel-
bem Leder/ und zweyen/ oder drey Glaͤſernen Roͤhrlein/ damit/ wann eins
ſolte brechen/ ein anders bey der Stell ſeye.
Diſer Glaͤſeren halb aber iſt zu wiſſen/ daß ſie/ wo moͤglich/ ſeyen von
gleicher oͤffnung/ wol auf der Glaßhuͤtten gezogen/ und durch genugſame/ zu
Hauß gemachte/ Proben in Vergleichung geſetzet mit einem guten/ in der
Studier-
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