Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 25.) (Den 22. Junii. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. JCh fahre nun in meiner Flüß-Beschreibung fort zu dem Rhein Rhyn/ Rhenus, einem der vornemsten Flüssen Europae/ welchen Nicobulus- Von ihme schreiben Caesar, Ptolomeus, Strabo, daß er entspringe auf Berg Adula bey Strabone Ad[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]las, Adouallas, Diadouellas, Lateinisch auch Adualla, Diaduella Es wird der Rhein seiner ersten Ursprüngen/ und Fortgangs halb ge- der
N. 25.) (Den 22. Junii. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. JCh fahre nun in meiner Flüß-Beſchreibung fort zu dem Rhein Rhyn/ Rhenus, einem der vornemſten Fluͤſſen Europæ/ welchen Nicobulus- Von ihme ſchreiben Cæſar, Ptolomeus, Strabo, daß er entſpringe auf Berg Adula bey Strabone Ἀδ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]λας, Ἀδουάλλας, Διαδουελλας, Lateiniſch auch Adualla, Diaduella Es wird der Rhein ſeiner erſten Urſpruͤngen/ und Fortgangs halb ge- der
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0125" n="97"/> <fw place="top" type="header">N. 25.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">(Den 22. <hi rendition="#aq">Junii.</hi> 1707.</hi> </dateline><lb/> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Schweizeriſche</hi><lb/> Berg-Reiſen.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch fahre nun in meiner Flüß-Beſchreibung fort zu dem</p><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Rhein</hi> </head><lb/> <p>Rhyn/ <hi rendition="#aq">Rhenus,</hi> einem der vornemſten Fluͤſſen Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>/ welchen <hi rendition="#aq">Nicobulus-</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Nazianzenus</hi> ᾽ενγενέα, <hi rendition="#fr">edel</hi> und <hi rendition="#fr">wolgebohren/</hi> titulieren.</p><lb/> <p>Von ihme ſchreiben <hi rendition="#aq">Cæſar, Ptolomeus, Strabo,</hi> daß er entſpringe auf<lb/> dem Berg <hi rendition="#aq">Adula</hi> bey den Lepontieren. Recht ſo. Diſer</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Berg Adula</hi> </head><lb/> <p>bey <hi rendition="#aq">Strabone</hi> Ἀδ<gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>λας, Ἀδουάλλας, Διαδουελλας, Lateiniſch auch <hi rendition="#aq">Adualla, Diaduella<lb/> Adyla, Adya</hi> genant/ hat ſeinen Nahmen her von <hi rendition="#aq">Adula,</hi> <hi rendition="#fr">Vogler/</hi> einem<lb/> der 20. Fuͤrſten <hi rendition="#aq">Aſcenaz,</hi> wann <hi rendition="#aq">Gulero</hi> zu glauben <hi rendition="#aq">Ræt. p.</hi> 5. Er begreift in<lb/><hi rendition="#aq">ſenſu latiſſimo,</hi> in weiteſtem Verſtand/ alle hohen Alp-Gebirge/ welche von<lb/> Savoyen her bis in Dalmatien/ Crain/ und Sclavonien ſich erſtreken; in<lb/> einem engeren/ und beſſeren <supplied>Ver</supplied>ſtand aber <hi rendition="#aq">in ſenſu latiori,</hi> die <hi rendition="#aq">Rheti</hi>ſchen/<lb/> und <hi rendition="#aq">Leponti</hi>ſchen Gebirge all<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>/welche gleichwol noch 4. ſtarke Tagreiſen<lb/> weit gehen; in diſem Verſtand hat vom <hi rendition="#aq">Adula</hi> geſchriben <hi rendition="#aq">Strabo,</hi> wann er<lb/> mit außtruklichen Worten die Quellen des Rheins/ und der Adda von dem<lb/> Berg <hi rendition="#aq">Adula</hi> herleitet/ da gewiß/ daß der Adda Urſprung im <hi rendition="#fr">Wormbſer-<lb/> Joch/</hi> <hi rendition="#aq">Jugis Rhæticis;</hi> Daher auch <hi rendition="#aq">Strabonem</hi> eines Fehlers uͤberzeugen<lb/><hi rendition="#aq">Tſchudius Helv. Ant.</hi> und <hi rendition="#aq">Simler Com̃. de Alpib. p.</hi> 102. 103. Welche in dem<lb/> eigentlichſten Verſtand/ <hi rendition="#aq">ſenſu ſtricto,</hi> dem <hi rendition="#aq">Adula</hi> zurechnen allein den <hi rendition="#fr">Cri-<lb/> ſpalt/</hi> da der <hi rendition="#fr">Vordere;</hi> den <hi rendition="#fr">Lukmannier/</hi> da der <hi rendition="#fr">Mittlere;</hi> und <hi rendition="#aq">S.<lb/> Bernhardin,</hi> da der <hi rendition="#fr">hindere Rhein</hi> entſpringet/ nach welcher Außlegung<lb/> von dem <hi rendition="#aq">Adula</hi> eingeſchloſſen weren das <hi rendition="#fr">Liviner-Galanker-Palen-<lb/> ſer-Tavetſcher-</hi> und <hi rendition="#fr">Maſover Thal.</hi></p><lb/> <p>Es wird der <hi rendition="#fr">Rhein</hi> ſeiner erſten Urſpruͤngen/ und Fortgangs halb ge-<lb/> meinlich abgetheilt in den <hi rendition="#fr">Vorderen/ Mittleren/</hi> und <hi rendition="#fr">Hinderen.</hi><lb/> Einiche laſſen den <hi rendition="#fr">Mittleren</hi> auß/ und gedenken allein der uͤbrigen. Wañ<lb/> wir der gemeinen in Puͤndten uͤblichen Sprach wollen nachgehen/ ſo finden<lb/> wir unzehlich vil <hi rendition="#fr">Rhein/</hi> geſtalten diß Ohrts anzumerken erinnere/ daß in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0125]
N. 25.)
(Den 22. Junii. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
JCh fahre nun in meiner Flüß-Beſchreibung fort zu dem
Rhein
Rhyn/ Rhenus, einem der vornemſten Fluͤſſen Europæ/ welchen Nicobulus-
und Nazianzenus ᾽ενγενέα, edel und wolgebohren/ titulieren.
Von ihme ſchreiben Cæſar, Ptolomeus, Strabo, daß er entſpringe auf
dem Berg Adula bey den Lepontieren. Recht ſo. Diſer
Berg Adula
bey Strabone Ἀδ_λας, Ἀδουάλλας, Διαδουελλας, Lateiniſch auch Adualla, Diaduella
Adyla, Adya genant/ hat ſeinen Nahmen her von Adula, Vogler/ einem
der 20. Fuͤrſten Aſcenaz, wann Gulero zu glauben Ræt. p. 5. Er begreift in
ſenſu latiſſimo, in weiteſtem Verſtand/ alle hohen Alp-Gebirge/ welche von
Savoyen her bis in Dalmatien/ Crain/ und Sclavonien ſich erſtreken; in
einem engeren/ und beſſeren Verſtand aber in ſenſu latiori, die Rhetiſchen/
und Lepontiſchen Gebirge all__/welche gleichwol noch 4. ſtarke Tagreiſen
weit gehen; in diſem Verſtand hat vom Adula geſchriben Strabo, wann er
mit außtruklichen Worten die Quellen des Rheins/ und der Adda von dem
Berg Adula herleitet/ da gewiß/ daß der Adda Urſprung im Wormbſer-
Joch/ Jugis Rhæticis; Daher auch Strabonem eines Fehlers uͤberzeugen
Tſchudius Helv. Ant. und Simler Com̃. de Alpib. p. 102. 103. Welche in dem
eigentlichſten Verſtand/ ſenſu ſtricto, dem Adula zurechnen allein den Cri-
ſpalt/ da der Vordere; den Lukmannier/ da der Mittlere; und S.
Bernhardin, da der hindere Rhein entſpringet/ nach welcher Außlegung
von dem Adula eingeſchloſſen weren das Liviner-Galanker-Palen-
ſer-Tavetſcher- und Maſover Thal.
Es wird der Rhein ſeiner erſten Urſpruͤngen/ und Fortgangs halb ge-
meinlich abgetheilt in den Vorderen/ Mittleren/ und Hinderen.
Einiche laſſen den Mittleren auß/ und gedenken allein der uͤbrigen. Wañ
wir der gemeinen in Puͤndten uͤblichen Sprach wollen nachgehen/ ſo finden
wir unzehlich vil Rhein/ geſtalten diß Ohrts anzumerken erinnere/ daß in
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/125 |
Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/125>, abgerufen am 16.02.2025. |