Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.Kieß; Violbraune/ Braune/ und schwarze Kieß; endlich auch Jn dem Canton Zürich findet man Pyrites Metallares, oder Metal- Eisenschüssige Kieß sein auch die jenigen Erbsrunden Eisen-Erz/ welche Pyrites argenteos laminares, oder Wasserkieß/ in breiter Tafelen Form Pyrites aureos, würfflichte Goldkieß/ habe ich auch von Hirslanden/ Pyrites Vitrioli parentes, Vitriolhaltende Kieß/ auß welchen würklich Jn dem Canton Bern gibt es bey Aigle (Aquilegia, so ein uraltes Bey
Kieß; Violbraune/ Braune/ und ſchwarze Kieß; endlich auch Jn dem Canton Zürich findet man Pyrites Metallares, oder Metal- Eiſenſchüſſige Kieß ſein auch die jenigen Erbsrunden Eiſen-Erz/ welche Pyrites argenteos laminares, oder Waſſerkieß/ in breiter Tafelen Form Pyrites aureos, wuͤrfflichte Goldkieß/ habe ich auch von Hirslanden/ Pyrites Vitrioli parentes, Vitriolhaltende Kieß/ auß welchen wuͤrklich Jn dem Canton Bern gibt es bey Aigle (Aquilegia, ſo ein uraltes Bey
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Kieß; Violbraune/ Braune/ und ſchwarze Kieß; endlich auch
Kieß von vilen unter einander gemiſchten Farben/ gleich denen/ welche wir
ſehen in dem Pfauen Schwanz woruͤber in mehrerem koͤnnen zu Raht ge-
zogen werden die Metalliſchen Scribenten. Jch wende mich hiemit zu unmit-
telbarer benennung der jenigen Oehrteren/ da ſich Schwefelkieß finden.
Jn dem Canton Zürich findet man Pyrites Metallares, oder Metal-
liſche Kieß/ und zwaren an Geſtalt rund/ oder ablang-rund in der Freyherꝛ-
ſchaft Sax/ und namentlich in der Pfarꝛ Frümbſen. Deren gedenket auch
Wagner. Hiſt. Nat. Helv. p 319. Dergleichen runde Kieß/ die man hin und
wider auf hohen Helvetiſchen Gebirgen antrift/ halten die Gaͤmſenjaͤger ſehr
hoch/ und geben fie auß vor wahre Stral- oder Donnerſtein.
Eiſenſchüſſige Kieß ſein auch die jenigen Erbsrunden Eiſen-Erz/ welche
oben unter dem Titel des Eiſens beſchrieben/ und auf dem Laͤgerberg an-
zutreffen.
Pyrites argenteos laminares, oder Waſſerkieß/ in breiter Tafelen Form
ſindet man auch am Laͤgerberg/ ob Nider-Weningen auf der Viehe-
weid.
Pyrites aureos, wuͤrfflichte Goldkieß/ habe ich auch von Hirslanden/
in einen ſchoͤnen ſchwarzen Marmor eingeſtreuet.
Pyrites Vitrioli parentes, Vitriolhaltende Kieß/ auß welchen wuͤrklich
ein Vitriol, ſo dem Ungariſchen nichts nachgibt/ heraußgezogen werden kan/
finden ſich in dem Doͤrfflein Kaͤpfnach/ ſo zu der Pfarꝛey Horgen ge-
hoͤrt/ am Zürich-See. Diſer Kieſichter Erden/ und von ſelbs auß ihro
wachſender Kupferblum gedenket auch Junker Erhard Eſcher in Be-
ſchreibung des Zürich-See. p. 246.
Jn dem Canton Bern gibt es bey Aigle (Aquilegia, ſo ein uraltes
Dorff/ oben am Genffer-See) Pyritas exiguos dodecaedros in Lapide fiſſili,
zwoͤlff-ſeitige kleine Kieß/ die denen Granaten ſich gleichen/ in einem Schiefer-
flein. Diſe zwoͤlff ſetzige/ oder zwoͤlffeckichte Geſtalt finde ich hin und wider
im Schweizerland an Granaten/ und Schwefelkieſen/ und koͤnte mir komm-
lichen Anlas geben von derſelben ſo ordenlicher Zeugung zu ſchreiben. Es
iſt aber diß eine Materi/ welche von anderen nur nicht iſt bis dahin angegrif-
fen worden/ und auch wuͤrklich nicht verhandelt werden kan ohne genaue
Wuͤſſenſchaft der Mathematic, deren ſubtile ſpeculationen aber hieher nicht
gehoͤren/ als die den meiſten Leſeren verdrießlich vorkaͤmen; gleich wie auch
die wuͤrfflichte Geſtalt der Schwefelkieſen/ und ſechseckichte Figur der Cry-
ſtallen/ von deren doch an ſeinem Ohrt/ geliebts Gott/ etwas mehrers/ als bis
dahin bekant iſt/ zu ſchreiben Vorhabens bin.
Bey
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