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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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nach Christi Geburt gewesen/ nach einander erzellet. Dise/ weilen sie nur 13.
an der Zahl/ werde auch zu gefallen des geehrten Lesers allhier beysetzen/ um
die Seltenheit einer solchen Natur-Geschicht desto bekanter zu machen.

Die I. ist gewesen den 28. Mey. An. 585. vor Christi Geburt/ und
wahrgenommen worden in der Meerenge bey Constantinopel. Der be-
rühmte. Thales hat sie vorgesagt den Jonieren. Es hat dise Finsternuß eine
Schlacht der Mederen under Cyaxare, und Lydieren under Halyatte, so bey
völliger verfinsterung am heftigsten ware/ aufgehebt/ und die erhizten Ge-
mühter zu einem Fridensvergliech disponirt, wie hiervon zu lesen Herodotus
Lib. I.

Die II. den 15. Augstm. An. 310. vor Christi Geburt: von deren
schreibet Diodorus Siculus, Lib. 20. daß die Sternen/ gleich zu Nacht/ überal
gesehen worden. Diser Finsternuß wußte sich trefflich zubedienen Agatho-
cles,
König in Sicilien/ dann als er einen Zug vorhatte wider die Carthagi-
nenser/ und aber dise völlige Sonnenverfinsterung seine Soldaten schrekte/
hat er sie beredet/ daß von der Finsternuß betrohete Unglück were sie/ die
Sicilianer angangen/ wann sie noch nicht abgefahren weren/ nun aber/ nach
dem sie auf die Reise sich begeben/ werde es die Carthaginenser treffen. Justin.
Histor. Lib.
22.

Die III. An. 237. nach Christi Geburt den 12. Aprel/ in dem ersten
Jahr der Regierung Gordiani des Jüngeren/ war auch so stark/ daß man
ohne Liechter nichts sehen könte/ nach der Zeugniß Julii Capitolini.

Die IV. An. 484. den 13. Jenner/ war auch begleitet mit einer nacht.
gleichen Finsterheit/ und sahe man auch die Sternen.

Die V. An. 840. den 5. Mey war gleich also beschaffen/ nach dem Be-
richt Aimoini Lib. V. c. 19.

Die VI. An. 878. den 29. Octob. im 29. Jahr Ludovici Balbi. Ex
Annal. Francor.
Es kommet dise Geschicht mit unserer vorhabenden Fin-
sternuß überein in der Zeit/ weilen beyde sich zugetragen zwischen 9. und 10.
Uhr vor Mittag/ und 15. Tag vorher gewesen ein Mondsfinsternuß.

Die VII. An 1187. den 4. Sept. war auch so groß/ daß die Sternen
gesehen worden. Nach diser ist Balduinus von Saladino gefangen/ und Je-
rusalem widerum in Türkische Hände kommen.

Die VIII. An. 1241. den 6. Octob.

Die IX. An. 1415. den 7. Jun. ist in Böhmen so stark gewesen/ daß
die Vögel von einsmahliger dünkle erschreket zur Erde fielen. Reinhold. in
Theor. Purbach.
auß Leovitio, und Lycosthene.

Die X. An. 1483. den 16. Mart. war auch sonderlich sichtbar in un-
seren Landen. Dann also schreibet Stumpf. Chron. Lib. XIII. cap. 21. auß

Lyco-

nach Chriſti Geburt geweſen/ nach einander erzellet. Diſe/ weilen ſie nur 13.
an der Zahl/ werde auch zu gefallen des geehrten Leſers allhier beyſetzen/ um
die Seltenheit einer ſolchen Natur-Geſchicht deſto bekanter zu machen.

Die I. iſt geweſen den 28. Mey. An. 585. vor Chriſti Geburt/ und
wahrgenommen worden in der Meerenge bey Conſtantinopel. Der be-
ruͤhmte. Thales hat ſie vorgeſagt den Jonieren. Es hat diſe Finſternuß eine
Schlacht der Mederen under Cyaxare, und Lydieren under Halyatte, ſo bey
voͤlliger verfinſterung am heftigſten ware/ aufgehebt/ und die erhizten Ge-
muͤhter zu einem Fridensvergliech diſponirt, wie hiervon zu leſen Herodotus
Lib. I.

Die II. den 15. Augſtm. An. 310. vor Chriſti Geburt: von deren
ſchreibet Diodorus Siculus, Lib. 20. daß die Sternen/ gleich zu Nacht/ uͤberal
geſehen worden. Diſer Finſternuß wußte ſich trefflich zubedienen Agatho-
cles,
Koͤnig in Sicilien/ dann als er einen Zug vorhatte wider die Carthagi-
nenſer/ und aber diſe voͤllige Sonnenverfinſterung ſeine Soldaten ſchrekte/
hat er ſie beredet/ daß von der Finſternuß betrohete Unglück were ſie/ die
Sicilianer angangen/ wann ſie noch nicht abgefahren weren/ nun aber/ nach
dem ſie auf die Reiſe ſich begeben/ werde es die Carthaginenſer treffen. Juſtin.
Hiſtor. Lib.
22.

Die III. An. 237. nach Chriſti Geburt den 12. Aprel/ in dem erſten
Jahr der Regierung Gordiani des Juͤngeren/ war auch ſo ſtark/ daß man
ohne Liechter nichts ſehen koͤnte/ nach der Zeugniß Julii Capitolini.

Die IV. An. 484. den 13. Jenner/ war auch begleitet mit einer nacht.
gleichen Finſterheit/ und ſahe man auch die Sternen.

Die V. An. 840. den 5. Mey war gleich alſo beſchaffen/ nach dem Be-
richt Aimoini Lib. V. c. 19.

Die VI. An. 878. den 29. Octob. im 29. Jahr Ludovici Balbi. Ex
Annal. Francor.
Es kommet diſe Geſchicht mit unſerer vorhabenden Fin-
ſternuß uͤberein in der Zeit/ weilen beyde ſich zugetragen zwiſchen 9. und 10.
Uhr vor Mittag/ und 15. Tag vorher geweſen ein Mondsfinſternuß.

Die VII. An 1187. den 4. Sept. war auch ſo groß/ daß die Sternen
geſehen worden. Nach diſer iſt Balduinus von Saladino gefangen/ und Je-
ruſalem widerum in Tuͤrkiſche Haͤnde kommen.

Die VIII. An. 1241. den 6. Octob.

Die IX. An. 1415. den 7. Jun. iſt in Boͤhmen ſo ſtark geweſen/ daß
die Voͤgel von einsmahliger duͤnkle erſchreket zur Erde fielen. Reinhold. in
Theor. Purbach.
auß Leovitio, und Lycoſthene.

Die X. An. 1483. den 16. Mart. war auch ſonderlich ſichtbar in un-
ſeren Landen. Dann alſo ſchreibet Stumpf. Chron. Lib. XIII. cap. 21. auß

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[94/0105] nach Chriſti Geburt geweſen/ nach einander erzellet. Diſe/ weilen ſie nur 13. an der Zahl/ werde auch zu gefallen des geehrten Leſers allhier beyſetzen/ um die Seltenheit einer ſolchen Natur-Geſchicht deſto bekanter zu machen. Die I. iſt geweſen den 28. Mey. An. 585. vor Chriſti Geburt/ und wahrgenommen worden in der Meerenge bey Conſtantinopel. Der be- ruͤhmte. Thales hat ſie vorgeſagt den Jonieren. Es hat diſe Finſternuß eine Schlacht der Mederen under Cyaxare, und Lydieren under Halyatte, ſo bey voͤlliger verfinſterung am heftigſten ware/ aufgehebt/ und die erhizten Ge- muͤhter zu einem Fridensvergliech diſponirt, wie hiervon zu leſen Herodotus Lib. I. Die II. den 15. Augſtm. An. 310. vor Chriſti Geburt: von deren ſchreibet Diodorus Siculus, Lib. 20. daß die Sternen/ gleich zu Nacht/ uͤberal geſehen worden. Diſer Finſternuß wußte ſich trefflich zubedienen Agatho- cles, Koͤnig in Sicilien/ dann als er einen Zug vorhatte wider die Carthagi- nenſer/ und aber diſe voͤllige Sonnenverfinſterung ſeine Soldaten ſchrekte/ hat er ſie beredet/ daß von der Finſternuß betrohete Unglück were ſie/ die Sicilianer angangen/ wann ſie noch nicht abgefahren weren/ nun aber/ nach dem ſie auf die Reiſe ſich begeben/ werde es die Carthaginenſer treffen. Juſtin. Hiſtor. Lib. 22. Die III. An. 237. nach Chriſti Geburt den 12. Aprel/ in dem erſten Jahr der Regierung Gordiani des Juͤngeren/ war auch ſo ſtark/ daß man ohne Liechter nichts ſehen koͤnte/ nach der Zeugniß Julii Capitolini. Die IV. An. 484. den 13. Jenner/ war auch begleitet mit einer nacht. gleichen Finſterheit/ und ſahe man auch die Sternen. Die V. An. 840. den 5. Mey war gleich alſo beſchaffen/ nach dem Be- richt Aimoini Lib. V. c. 19. Die VI. An. 878. den 29. Octob. im 29. Jahr Ludovici Balbi. Ex Annal. Francor. Es kommet diſe Geſchicht mit unſerer vorhabenden Fin- ſternuß uͤberein in der Zeit/ weilen beyde ſich zugetragen zwiſchen 9. und 10. Uhr vor Mittag/ und 15. Tag vorher geweſen ein Mondsfinſternuß. Die VII. An 1187. den 4. Sept. war auch ſo groß/ daß die Sternen geſehen worden. Nach diſer iſt Balduinus von Saladino gefangen/ und Je- ruſalem widerum in Tuͤrkiſche Haͤnde kommen. Die VIII. An. 1241. den 6. Octob. Die IX. An. 1415. den 7. Jun. iſt in Boͤhmen ſo ſtark geweſen/ daß die Voͤgel von einsmahliger duͤnkle erſchreket zur Erde fielen. Reinhold. in Theor. Purbach. auß Leovitio, und Lycoſthene. Die X. An. 1483. den 16. Mart. war auch ſonderlich ſichtbar in un- ſeren Landen. Dann alſo ſchreibet Stumpf. Chron. Lib. XIII. cap. 21. auß Lyco-

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/105>, abgerufen am 25.11.2024.