Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.hand Werkstätten/ und der Kuche; Dergleichen Erden findet sich auch in Eine solche Erde habe bereits vor vilen Jahren in verschiedenen Pro-
hand Werkſtaͤtten/ und der Kuche; Dergleichen Erden findet ſich auch in Eine ſolche Erde habe bereits vor vilen Jahren in verſchiedenen Pro-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0018" n="7"/> hand Werkſtaͤtten/ und der Kuche; Dergleichen Erden findet ſich auch in<lb/> verſchiednen Orten Frankreichs/ Teutſchlandes/ Engellands/ und denen<lb/> Orcadiſchen Jnslen; Und haben ſich verſchiedene Scribenten/ als <hi rendition="#aq">Ca-<lb/> rolus Patinus, Martinus Schookius, &c.</hi> befliſſen/ ganze Buͤcher von<lb/> deren bereitung/ verſchiedenheiten/ Nutz und Gebrauch in Truk herauß<lb/> zugeben.</p><lb/> <p>Eine ſolche Erde habe bereits vor vilen Jahren in verſchiedenen<lb/> Ohrten Zuͤricher-Gebiets wahrgenommen/ und tuͤchtig erachtet/ daß ſie<lb/> nam̃haft gemachet werde/ als ein Mittel/ welches den anſcheinenden<lb/> Holzmangel erſezen moͤchte. Sie findet ſich aber auf dem <hi rendition="#fr">Wanger-</hi>Ried<lb/> um <hi rendition="#fr">Urdorff/</hi> und den <hi rendition="#fr">Katzen-See</hi> herum/ ſo zwiſchen <hi rendition="#fr">Affholteren</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Regenſtorff</hi> anderthalb ſtund von der Statt ligt/ in groſſer Menge/ daß<lb/> man durch mittel diſer Erde des Jahrs vil 100. Klafter Holz erſparen/ die<lb/> Waͤlder in gutem Aufnemmen unterhalten/ und manchem Burger- und<lb/> Baursmañ damit dienen koͤnte. Gewiß iſt diß/ daß auch die Waldreiche-<lb/> ſten Ort koͤnnen endlich in Holzmangel gerahten/ wann eintweder der<lb/> Uberfluß des Holzes mißbraucht wird/ oder man nicht gnugſame ſorge<lb/> tragt/ die Forſte und Waͤlder in gutes wachthum zubringen/ oder/ wann<lb/> ganze Waldungen durch ungluͤk abbrennen; wie diß zu groſſem ſchaden<lb/> der Bergwerken/ und andern holznoͤhtigen Verꝛichtungen erfahren die<lb/> Landſchaft <hi rendition="#fr">Schams</hi> in Puͤndten; So iſt die Landſchaft Rheinwald<lb/> vor etlich 100. Jahren an Holz uͤberauß reich geweſen/ nun aber mangelbar.<lb/><hi rendition="#aq">Tacitus</hi> nennet Teutſchland <hi rendition="#aq">Sylvis horridam Regionem,</hi> ein <hi rendition="#fr">rauhes<lb/> mit Waͤlderen wol beſeztes Land/</hi> wie arm es aber dißmal am Holz ſeye/<lb/> zeiget die Erfahrung. Anderer dergleichen Exemplen zugeſchweigen. Es<lb/> iſt auch diß gewiß/ das durch allweiſe leitung der Goͤttlichen Regierung/<lb/> alles zu beſonderem Nuzen erſchaffen worden/ von welchen Nutzbarkeiten<lb/> aber die einten fruͤher/ die anderen ſpaͤhter bekant werden/ wie deſſen ge-<lb/> nugſame Exempel ſeyn alle Bergwerke/ und in vorhabender Materi des<lb/> Holzmangels die <hi rendition="#fr">Steinkohlen</hi> Gruben/ ſo hin und wider in Flandern/<lb/> Sachſen/ Brandenburg/ Engelland anzutreffen. Wer ſihet nicht mit<lb/> offenen Augen die ſonderbare/ alles regierende Guͤte des Hoͤchſten in ſo vilen<lb/><hi rendition="#aq">Veenen, Broeck, Mœr, Marſch, Goor, Donck</hi> und <hi rendition="#aq">Waeſen,</hi> das iſt/<lb/> ſo vilen Mooſachten Erden/ oder Torffgruben/ ſo in den Niederlaͤndiſchen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Pro-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0018]
hand Werkſtaͤtten/ und der Kuche; Dergleichen Erden findet ſich auch in
verſchiednen Orten Frankreichs/ Teutſchlandes/ Engellands/ und denen
Orcadiſchen Jnslen; Und haben ſich verſchiedene Scribenten/ als Ca-
rolus Patinus, Martinus Schookius, &c. befliſſen/ ganze Buͤcher von
deren bereitung/ verſchiedenheiten/ Nutz und Gebrauch in Truk herauß
zugeben.
Eine ſolche Erde habe bereits vor vilen Jahren in verſchiedenen
Ohrten Zuͤricher-Gebiets wahrgenommen/ und tuͤchtig erachtet/ daß ſie
nam̃haft gemachet werde/ als ein Mittel/ welches den anſcheinenden
Holzmangel erſezen moͤchte. Sie findet ſich aber auf dem Wanger-Ried
um Urdorff/ und den Katzen-See herum/ ſo zwiſchen Affholteren und
Regenſtorff anderthalb ſtund von der Statt ligt/ in groſſer Menge/ daß
man durch mittel diſer Erde des Jahrs vil 100. Klafter Holz erſparen/ die
Waͤlder in gutem Aufnemmen unterhalten/ und manchem Burger- und
Baursmañ damit dienen koͤnte. Gewiß iſt diß/ daß auch die Waldreiche-
ſten Ort koͤnnen endlich in Holzmangel gerahten/ wann eintweder der
Uberfluß des Holzes mißbraucht wird/ oder man nicht gnugſame ſorge
tragt/ die Forſte und Waͤlder in gutes wachthum zubringen/ oder/ wann
ganze Waldungen durch ungluͤk abbrennen; wie diß zu groſſem ſchaden
der Bergwerken/ und andern holznoͤhtigen Verꝛichtungen erfahren die
Landſchaft Schams in Puͤndten; So iſt die Landſchaft Rheinwald
vor etlich 100. Jahren an Holz uͤberauß reich geweſen/ nun aber mangelbar.
Tacitus nennet Teutſchland Sylvis horridam Regionem, ein rauhes
mit Waͤlderen wol beſeztes Land/ wie arm es aber dißmal am Holz ſeye/
zeiget die Erfahrung. Anderer dergleichen Exemplen zugeſchweigen. Es
iſt auch diß gewiß/ das durch allweiſe leitung der Goͤttlichen Regierung/
alles zu beſonderem Nuzen erſchaffen worden/ von welchen Nutzbarkeiten
aber die einten fruͤher/ die anderen ſpaͤhter bekant werden/ wie deſſen ge-
nugſame Exempel ſeyn alle Bergwerke/ und in vorhabender Materi des
Holzmangels die Steinkohlen Gruben/ ſo hin und wider in Flandern/
Sachſen/ Brandenburg/ Engelland anzutreffen. Wer ſihet nicht mit
offenen Augen die ſonderbare/ alles regierende Guͤte des Hoͤchſten in ſo vilen
Veenen, Broeck, Mœr, Marſch, Goor, Donck und Waeſen, das iſt/
ſo vilen Mooſachten Erden/ oder Torffgruben/ ſo in den Niederlaͤndiſchen
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