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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.

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herfür kam: aber darauf den 11. und 12. tag Aprel hub es an schneyen/ und
ward so kalt/ daß alles erfror/ was sich erzeigt hat/ und ward am Zürichsee/
Bodensee/ Elsaß/ Breißgäu/ am Neckar/ und allenthalb gar kein Wein/
deßhalb er fast theur war in teutschen und welschen Landen. Fueßlin Chr.
ad h. a.

A. 1446. an dem Palmtag hub es an zu schneyen/ und morndeß den
ganzen tag/ (den 10. und 11. Apr.) und fiel ein grosser Schnee/ mit strenger
kälte/ die Reben erfroren an dem Boden-Zürichste/ und anderen Orten/ der
Wein ward in allen Landen theur. Sprenger. Chr. ad h. a.

A. 1464. war gar ein kalter Winter/ und fielen mehr dann 20. Schnee
auf einandern/ und ward der Schnee so groß/ daß niemand wandlen möcht;
An etlichen Orten ertrukt er die Tächer. Doch gienge er ab ohne schaden.
Tschachtlan Chron. ad h. a.

A. 1473. war ein dürrer Sommer/ daß die Bäume im Hornung schon
blüheten/ und alle Erdengewächse gleich in dem Meyen grüneten. Den 20.
Jun. kam in der Rivier um Basel ein Regen/ und darnach in 9. wochen kei-
ner mehr/ daß die Wasser abgiengen/ und vil Brünnen versiegeten. Zu
Pfingsten halte man zeitige Erdbeer/ Kirsen/ und auch das Früobs/ auß-
gehnds Brachm. zeitige Trauben/ die Ernd gieng an vor Johannis/ und der
Herbst vor Bartholomei. Wiewol auch dürre halb wenig Korns gewach-
sen/ ward es doch gut/ und zimlich wolfeil/ daß ein Vierthel zehen Blappert
galt. Der Wein wuchs an vilen Orten sehr stark/ und gal ein Saum
Breißgauer 7. Blappert. Andere Erdfrüchte/ so vor übriger Hitz nicht
fortkommen können/ wurden sehr theur/ ein Kabiskopf galt ein Blappert/
Rüben ein Vierer. Summa/ es war ein solche Hiz/ daß an etlichen enden
die Wälde/ vom Himmel angezündet/ gebrunnen haben. Jm October blü-
heten die Bäume widerum/ wie im Frühling/ daß die Biren und Apfel einer
Nuß groß/ und die Kirsen bis Martini widerum zeitig wurden. Urstis.
Baßler Chron. L. VI. c. 4.

A. 1481. War gar ein unstät Jahr mit regnen/ und ungewitter; Auf
S. Martins tag hat man zu Zürich auf der Bruck vil reiffe Kirschen feil/
der Wein war sehr saur. Fueßlin Chron ad h. a.

A. 1491. war gar ein kalter Winter/ dann es flelend 31. Schnee auf
einanderen/ daß keiner vor dem anderen abgieng/ und überfror der Zürichsee
bis an die Statt; Diser schnee lag bis zur Liechtmeß da ward es warm/ daß
er schier abgieng in 2. tagen/ und zergieng das Eis im See; Demnach ward

es

herfuͤr kam: aber darauf den 11. und 12. tag Aprel hub es an ſchneyen/ und
ward ſo kalt/ daß alles erfror/ was ſich erzeigt hat/ und ward am Zuͤrichſee/
Bodenſee/ Elſaß/ Breißgaͤu/ am Neckar/ und allenthalb gar kein Wein/
deßhalb er faſt theur war in teutſchen und welſchen Landen. Fueßlin Chr.
ad h. a.

A. 1446. an dem Palmtag hub es an zu ſchneyen/ und morndeß den
ganzen tag/ (den 10. und 11. Apr.) und fiel ein groſſer Schnee/ mit ſtrenger
kaͤlte/ die Reben erfroren an dem Boden-Zuͤrichſte/ und anderen Orten/ der
Wein ward in allen Landen theur. Sprenger. Chr. ad h. a.

A. 1464. war gar ein kalter Winter/ und fielen mehr dann 20. Schnee
auf einandern/ und ward der Schnee ſo groß/ daß niemand wandlen moͤcht;
An etlichen Orten ertrukt er die Taͤcher. Doch gienge er ab ohne ſchaden.
Tſchachtlan Chron. ad h. a.

A. 1473. war ein duͤrꝛer Sommer/ daß die Baͤume im Hornung ſchon
bluͤheten/ und alle Erdengewaͤchſe gleich in dem Meyen gruͤneten. Den 20.
Jun. kam in der Rivier um Baſel ein Regen/ und darnach in 9. wochen kei-
ner mehr/ daß die Waſſer abgiengen/ und vil Bruͤnnen verſiegeten. Zu
Pfingſten halte man zeitige Erdbeer/ Kirſen/ und auch das Fruͤobs/ auß-
gehnds Brachm. zeitige Trauben/ die Ernd gieng an vor Johannis/ und der
Herbſt vor Bartholomei. Wiewol auch duͤrꝛe halb wenig Korns gewach-
ſen/ ward es doch gut/ und zimlich wolfeil/ daß ein Vierthel zehen Blappert
galt. Der Wein wuchs an vilen Orten ſehr ſtark/ und gal ein Saum
Breißgauer 7. Blappert. Andere Erdfruͤchte/ ſo vor uͤbriger Hitz nicht
fortkommen koͤnnen/ wurden ſehr theur/ ein Kabiskopf galt ein Blappert/
Ruͤben ein Vierer. Summa/ es war ein ſolche Hiz/ daß an etlichen enden
die Waͤlde/ vom Himmel angezuͤndet/ gebrunnen haben. Jm October bluͤ-
heten die Baͤume widerum/ wie im Fruͤhling/ daß die Biren und Apfel einer
Nuß groß/ und die Kirſen bis Martini widerum zeitig wurden. Urſtis.
Baßler Chron. L. VI. c. 4.

A. 1481. War gar ein unſtaͤt Jahr mit regnen/ und ungewitter; Auf
S. Martins tag hat man zu Zuͤrich auf der Bruck vil reiffe Kirſchen feil/
der Wein war ſehr ſaur. Fueßlin Chron ad h. a.

A. 1491. war gar ein kalter Winter/ dann es flelend 31. Schnee auf
einanderen/ daß keiner vor dem anderen abgieng/ und uͤberfror der Zuͤrichſee
bis an die Statt; Diſer ſchnee lag bis zur Liechtmeß da ward es warm/ daß
er ſchier abgieng in 2. tagen/ und zergieng das Eis im See; Demnach ward

es
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[(134)[134]/0171] herfuͤr kam: aber darauf den 11. und 12. tag Aprel hub es an ſchneyen/ und ward ſo kalt/ daß alles erfror/ was ſich erzeigt hat/ und ward am Zuͤrichſee/ Bodenſee/ Elſaß/ Breißgaͤu/ am Neckar/ und allenthalb gar kein Wein/ deßhalb er faſt theur war in teutſchen und welſchen Landen. Fueßlin Chr. ad h. a. A. 1446. an dem Palmtag hub es an zu ſchneyen/ und morndeß den ganzen tag/ (den 10. und 11. Apr.) und fiel ein groſſer Schnee/ mit ſtrenger kaͤlte/ die Reben erfroren an dem Boden-Zuͤrichſte/ und anderen Orten/ der Wein ward in allen Landen theur. Sprenger. Chr. ad h. a. A. 1464. war gar ein kalter Winter/ und fielen mehr dann 20. Schnee auf einandern/ und ward der Schnee ſo groß/ daß niemand wandlen moͤcht; An etlichen Orten ertrukt er die Taͤcher. Doch gienge er ab ohne ſchaden. Tſchachtlan Chron. ad h. a. A. 1473. war ein duͤrꝛer Sommer/ daß die Baͤume im Hornung ſchon bluͤheten/ und alle Erdengewaͤchſe gleich in dem Meyen gruͤneten. Den 20. Jun. kam in der Rivier um Baſel ein Regen/ und darnach in 9. wochen kei- ner mehr/ daß die Waſſer abgiengen/ und vil Bruͤnnen verſiegeten. Zu Pfingſten halte man zeitige Erdbeer/ Kirſen/ und auch das Fruͤobs/ auß- gehnds Brachm. zeitige Trauben/ die Ernd gieng an vor Johannis/ und der Herbſt vor Bartholomei. Wiewol auch duͤrꝛe halb wenig Korns gewach- ſen/ ward es doch gut/ und zimlich wolfeil/ daß ein Vierthel zehen Blappert galt. Der Wein wuchs an vilen Orten ſehr ſtark/ und gal ein Saum Breißgauer 7. Blappert. Andere Erdfruͤchte/ ſo vor uͤbriger Hitz nicht fortkommen koͤnnen/ wurden ſehr theur/ ein Kabiskopf galt ein Blappert/ Ruͤben ein Vierer. Summa/ es war ein ſolche Hiz/ daß an etlichen enden die Waͤlde/ vom Himmel angezuͤndet/ gebrunnen haben. Jm October bluͤ- heten die Baͤume widerum/ wie im Fruͤhling/ daß die Biren und Apfel einer Nuß groß/ und die Kirſen bis Martini widerum zeitig wurden. Urſtis. Baßler Chron. L. VI. c. 4. A. 1481. War gar ein unſtaͤt Jahr mit regnen/ und ungewitter; Auf S. Martins tag hat man zu Zuͤrich auf der Bruck vil reiffe Kirſchen feil/ der Wein war ſehr ſaur. Fueßlin Chron ad h. a. A. 1491. war gar ein kalter Winter/ dann es flelend 31. Schnee auf einanderen/ daß keiner vor dem anderen abgieng/ und uͤberfror der Zuͤrichſee bis an die Statt; Diſer ſchnee lag bis zur Liechtmeß da ward es warm/ daß er ſchier abgieng in 2. tagen/ und zergieng das Eis im See; Demnach ward es

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (134)[134]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/171>, abgerufen am 18.12.2024.