Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.Lib. 8. p. 39. Es ist auch solchen Widenblätteren ganz ähnlich der/ den wir neren/
Lib. 8. p. 39. Es iſt auch ſolchen Widenblaͤtteren ganz aͤhnlich der/ den wir neren/
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Lib. 8. p. 39. Es iſt auch ſolchen Widenblaͤtteren ganz aͤhnlich der/ den wir
in der Sil finden/ deßwegen von mir genennet worden Salicita, Jteita,
Weidenblaͤtter-Stein/ in Appendic. Miſcell. Curioſor. Añ. 1697.
& 1698. p. 63. Denen Weidenblaͤtteren ſind faſt gleich die Lorbeerblaͤt-
ter/ und kan wol ſeyn/ daß hieher dienet der Daphnias/ welchen Zoroaſtres
bey heilung der fallenden ſucht angeruͤhmet/ nach der Zeugnuß Plinii. Hiſt.
Nat. Lib. 37. c 10. Andreas Chioccus kan auß diſem Stein nichts ge-
wiſſes machen/ nennet ihne deßwegen in beſchreibung des Calceolariſchen
Muſei Sect. 13. p. 317. 318. Lapidem valde elegantem variis rerum
imaginibus perpulchré admodùm à Natura exornatum, einen gar
ſchonen mit allerhand Bildnuſſen von Natur gezierten Stein; wie er ihn
dann gewuͤrdiget hat/ in einem ſauberen Kupfer vorzuſtellen. Begeben wir
uns etwas naͤher zu betrachtung diſes Steins/ ſo finden wir/ daß die Blaͤt-
terfoͤrmigen Figuren etwan ganz weiß und glatt ſeyn/ etwan mit ſubtilen
Zwerchlinien/ faſt allezeit aber mit einer langen Linien/ welche der laͤnge nach
von einem ſpitz des Blatts zum anderen ſich zeuhet/ bezeichnet ſind; etwan
ſihet man 3. 4. oder mehr ablang circulfoͤrmige Strich/ welche um den Mit-
telpunct an beyden enden ſich ſchlieſſen; wie diß alles zuſehen in der 42. Fig.
Bleiben wir nicht bey der aͤuſſeren ſchalen/ oder Rinden ſondern ſuchen den
Kern/ die eigentliche geſtalt auf/ ſo kom̃et/ wann man die kleinen Steinlein
auß denen banden eines groſſen loͤſet/ herauß eine geſtalt/ welche an dem bort
rund/ und beiderſeits erhoben/ gleich denen Lentibus utrinque convexis,
oder bauchicht geſchliffenen Brennglaͤſeren/ auſſert daß diſe durchſichtig/ und
glatt/ jene finſter/ und geſtreimet ſind/ alſo daß die Striche oder Streimen
von dem Mittelpunet gegen dem bort ſich bald einen geraden/ bald krum̃en
Wege zeuhen/ wie zuſehen in Fig. 43. und 44. Jn betrachtung deſſen wer-
den diſe Steinlein von mir genennet Lentes Lapideæ ſtriatæ, utrinque
convexæ, vitreis Figurâ ſimiles, in maſſâ lapideâ vario ſub ſchemate
conſpicuæ, beiderſeits bauchicht/ oder erhoben/ und geſtreimet/ welche un-
ter vilfoͤrmiger geſtalt dem aug vorkommen. Uber diß iſt zu gewahren/ daß
diſe Steinlein beſtehen auß vilen uͤber ein ander gezogenen/ auch geſtreimten
Hautlein/ gleich denen Zwibelen/ welche Haͤutlein oft in einem Steinlein
ordenlich zuſehen ſind; wie Fig. 45. Schneidet man diſere Steinlein ho-
rizontaliter, wie man zureden pflegt/ durch/ ſo kommet widerum etwas
neues hervor/ da zeigen ſich auf ebener Flaͤche ſchlangen foͤrmige in ſich ſelbs
gewundene/ und mit ſeiten ſtrichlein verſehene Zuͤge/ gleich denen Scherhoͤr-
neren/
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Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (102)[102]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/131>, abgerufen am 19.07.2024. |