Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.psc_066.001 Jm Übrigen bedarf meine Bezeichnung des Zwecks der psc_066.013 Wir legen hier übrigens auf die mögliche Hervorbringung psc_066.020 Die Beschreibung derselben erstreckt sich, wie gesagt, psc_066.023 Die Untersuchung ist am leichtesten für die Ergebnisse, psc_066.025 psc_066.001 Jm Übrigen bedarf meine Bezeichnung des Zwecks der psc_066.013 Wir legen hier übrigens auf die mögliche Hervorbringung psc_066.020 Die Beschreibung derselben erstreckt sich, wie gesagt, psc_066.023 Die Untersuchung ist am leichtesten für die Ergebnisse, psc_066.025 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0082" n="66"/><lb n="psc_066.001"/> des aristophanischen Lustspiels möglich. Platen hat nicht die <lb n="psc_066.002"/> Form modernisirt, sondern nur den Jnhalt. Die Modernisirung <lb n="psc_066.003"/> der Form bestünde in der Auflösung des antiken Chors <lb n="psc_066.004"/> unter Beibehaltung der Masse, die aber in Jndividuen gegliedert <lb n="psc_066.005"/> werden müßte. Dieser Unterschied wird durch die <lb n="psc_066.006"/> Rücksicht auf unsere Bühnenformen gefordert. So sind die <lb n="psc_066.007"/> Schillerschen Räuber, die Verschworenen im „Fiesco“ ein aufgelöster <lb n="psc_066.008"/> Chor. Unsere Zeit wäre voll von Stoff für aristophanische <lb n="psc_066.009"/> Lustspiele; da könnten sich satirisch gezeichnete <lb n="psc_066.010"/> Typen z. B. politischer Art in einer Musterkarte vor uns <lb n="psc_066.011"/> entfalten.</p> <lb n="psc_066.012"/> <p> Jm Übrigen bedarf meine Bezeichnung des Zwecks der <lb n="psc_066.013"/> Poetik keiner Erläuterung. Diese philologische Poetik soll <lb n="psc_066.014"/> der früheren Betrachtungsweise gegenüberstehen wie die historische <lb n="psc_066.015"/> und vergleichende Grammatik seit J. Grimm der gesetzgebenden <lb n="psc_066.016"/> Grammatik vor J. Grimm gegenübersteht. Vorbereitet <lb n="psc_066.017"/> ist jene Bezeichnung durch die Kritik des Aristoteles. <lb n="psc_066.018"/> An ihn und die antike Doctrin wird überall angeknüpft.</p> <lb n="psc_066.019"/> <p> Wir legen hier übrigens auf die mögliche Hervorbringung <lb n="psc_066.020"/> kein besonderes Gewicht, sondern haben Genüge an den wirklichen <lb n="psc_066.021"/> Producten.</p> <lb n="psc_066.022"/> <p> Die Beschreibung derselben erstreckt sich, wie gesagt, <lb n="psc_066.023"/> auf Hergang, Ergebnisse, Wirkungen.</p> <lb n="psc_066.024"/> <p> Die Untersuchung ist am leichtesten für die Ergebnisse, <lb n="psc_066.025"/> d. h. die vorhandene Poesie. Dieselben verrathen schon einiges <lb n="psc_066.026"/> von ihrer Entstehung, weil das thatsächlich Vorhandene in <lb n="psc_066.027"/> der Regel ein Gewolltes ist, also jede Beobachtung über das <lb n="psc_066.028"/> Gedicht zugleich eine Absicht des Dichters enthüllt.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0082]
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des aristophanischen Lustspiels möglich. Platen hat nicht die psc_066.002
Form modernisirt, sondern nur den Jnhalt. Die Modernisirung psc_066.003
der Form bestünde in der Auflösung des antiken Chors psc_066.004
unter Beibehaltung der Masse, die aber in Jndividuen gegliedert psc_066.005
werden müßte. Dieser Unterschied wird durch die psc_066.006
Rücksicht auf unsere Bühnenformen gefordert. So sind die psc_066.007
Schillerschen Räuber, die Verschworenen im „Fiesco“ ein aufgelöster psc_066.008
Chor. Unsere Zeit wäre voll von Stoff für aristophanische psc_066.009
Lustspiele; da könnten sich satirisch gezeichnete psc_066.010
Typen z. B. politischer Art in einer Musterkarte vor uns psc_066.011
entfalten.
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Jm Übrigen bedarf meine Bezeichnung des Zwecks der psc_066.013
Poetik keiner Erläuterung. Diese philologische Poetik soll psc_066.014
der früheren Betrachtungsweise gegenüberstehen wie die historische psc_066.015
und vergleichende Grammatik seit J. Grimm der gesetzgebenden psc_066.016
Grammatik vor J. Grimm gegenübersteht. Vorbereitet psc_066.017
ist jene Bezeichnung durch die Kritik des Aristoteles. psc_066.018
An ihn und die antike Doctrin wird überall angeknüpft.
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Wir legen hier übrigens auf die mögliche Hervorbringung psc_066.020
kein besonderes Gewicht, sondern haben Genüge an den wirklichen psc_066.021
Producten.
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Die Beschreibung derselben erstreckt sich, wie gesagt, psc_066.023
auf Hergang, Ergebnisse, Wirkungen.
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Die Untersuchung ist am leichtesten für die Ergebnisse, psc_066.025
d. h. die vorhandene Poesie. Dieselben verrathen schon einiges psc_066.026
von ihrer Entstehung, weil das thatsächlich Vorhandene in psc_066.027
der Regel ein Gewolltes ist, also jede Beobachtung über das psc_066.028
Gedicht zugleich eine Absicht des Dichters enthüllt.
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