psc_288.001 Herder. Herder hat die universale Liebe, das Verständniß des echten psc_288.002 Historikers. Schlegel ist immer auf theoretischem Boden am stärksten, psc_288.003 meist aus den Griechen abstrahirte Jdeale, oder auch nur aus einigen psc_288.004 Griechen. Durchgängiger Gegensatz gegen Aristoteles, gegen Lessing.
psc_288.005
Dieselbe Befangenheit, mit welcher Adelung nichts gelten lassen psc_288.006 wollte, was über den Kreis der Bremer Beiträge herausging -- dieselbe psc_288.007 Befangenheit hat Schlegel für seine Jdeale. Wie arm wird psc_288.008 dadurch die Welt an echter Poesie! Welche Verkennung der eigenen psc_288.009 Zeit war die Folge!
psc_288.010
143. Schon ganz richtiger Blick über orientalischen Ursprung der psc_288.011 Fabliaux, Novellen u. s. w.
psc_288.012
Schlegel ist die Weissagung auf Lachmann. Wie er Homerkritik psc_288.013 verlangt (s. o.); wie er den Lucretius schätzt und die Elegiker; die psc_288.014 Zahlenverhältnisse (beim Dante); das Dringen auf feste Form, der psc_288.015 Werth des Jtalienischen u. s. w.
psc_288.016
Petrarca. Philosophie des Sonetts. Wesentliche Gesichtspuncte psc_288.017 fehlen. Wiederholung des Quartetts musikalisch für Sonatenform psc_288.018 (ist Zusammenhang zwischen Sonett und Sonate?). Dann Begriff psc_288.019 des unstrophischen Gedichts und dessen frühe Anwendung, z. B. bei psc_288.020 Walther von der Vogelweide.
psc_288.021
Antike RhetorikS. 44.
psc_288.022
Es sind zwei Blätter mit Skizzen der historischen Entwicklung psc_288.023 der antiken Rhetorik vorhanden, das eine bezeichnet: psc_288.024 Mittheilungen von Hübner 10. Mai 1885. Ferner ein zwei Blätter psc_288.025 füllender Auszug, aus dem im Text citirten Werke von Blass, Die psc_288.026 griechische Beredtsamkeit in dem Zeitraum von Alexander bis psc_288.027 auf Augustus.
psc_288.028
Tropen und Figuren der RhetorikS. 50. Hierher ist am psc_288.029 besten ein einzelnes Wilmanns bezeichnetes Blatt zu stellen, psc_288.030 das sich also auf Scherers Recension von Wilmanns' "Walther" psc_288.031 Anz. f. d. Alt. 10, 305 f. bezieht und bei S. 308 des dort gedruckten psc_288.032 Textes einsetzt.
psc_288.033
Hier heisst es: Es liegt auf den Lehren der Rhetorik ein dicker psc_288.034 Staub der Jahrhunderte, und ich will nur gestehen, daß ich mich von
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Dieselbe Befangenheit, mit welcher Adelung nichts gelten lassen psc_288.006 wollte, was über den Kreis der Bremer Beiträge herausging — dieselbe psc_288.007 Befangenheit hat Schlegel für seine Jdeale. Wie arm wird psc_288.008 dadurch die Welt an echter Poesie! Welche Verkennung der eigenen psc_288.009 Zeit war die Folge!
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Antike RhetorikS. 44.
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Es sind zwei Blätter mit Skizzen der historischen Entwicklung psc_288.023 der antiken Rhetorik vorhanden, das eine bezeichnet: psc_288.024 Mittheilungen von Hübner 10. Mai 1885. Ferner ein zwei Blätter psc_288.025 füllender Auszug, aus dem im Text citirten Werke von Blass, Die psc_288.026 griechische Beredtsamkeit in dem Zeitraum von Alexander bis psc_288.027 auf Augustus.
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Tropen und Figuren der RhetorikS. 50. Hierher ist am psc_288.029 besten ein einzelnes Wilmanns bezeichnetes Blatt zu stellen, psc_288.030 das sich also auf Scherers Recension von Wilmanns' „Walther“ psc_288.031 Anz. f. d. Alt. 10, 305 f. bezieht und bei S. 308 des dort gedruckten psc_288.032 Textes einsetzt.
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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/304>, abgerufen am 16.02.2025.
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