geben nur allein einige neuere Geschicht-Schreiber, z. E. Aventinus in seiner Teutschen Bayerischen Chronick p. 282, Sauer in seinem Städte-Buch bey Beschreibung der Stadt Maintz, das grosse Historische Lexicon in Beschreibung der Stadt Bingen, und andere, vor. Und weil also keine Nachricht davon bey den alten Römischen Geschicht-Schreibern, auf die es doch hierbey vornemlich ankommt, sich findet, so scheinet es wohl nur allein eine blosse Muthmassung zu seyn, die, allem Ansehen nach, daher entstanden, weil diese Teutsche Geschicht-Schreiber sich vorgestellet es wäre dieser Drusus um deßwillen dem Rhein also zugeeilet, damit er sich bey diesem seinem Bein-Schaden der, ihm bekanntgewesen, Wißbadischen Bäder hätte bedienen können. Die Sache ist gar nicht unwahrscheinlich; sie bleibet aber doch nur, wie gedacht, in dem Werth einer blossen Muthmassung. Indessen hat man doch derselben allhier gedencken wollen, damit der Leser, wenn er diese Begebenheit bey einigen neuen Geschicht-Schreibern, mit solchen Umständen, angeführet findet, wissen möge, in wie weit er solche völlig gegründet halten solle, oder nicht?
2. Die Bad-Cur des edlen Römers Licinii Trionis in Wißbaden. Man hat nemlich, vor nicht gar langer Zeit, zu Hornburg im Elsaß einen alten grossen Stein gefunden,
geben nur allein einige neuere Geschicht-Schreiber, z. E. Aventinus in seiner Teutschen Bayerischen Chronick p. 282, Sauer in seinem Städte-Buch bey Beschreibung der Stadt Maintz, das grosse Historische Lexicon in Beschreibung der Stadt Bingen, und andere, vor. Und weil also keine Nachricht davon bey den alten Römischen Geschicht-Schreibern, auf die es doch hierbey vornemlich ankommt, sich findet, so scheinet es wohl nur allein eine blosse Muthmassung zu seyn, die, allem Ansehen nach, daher entstanden, weil diese Teutsche Geschicht-Schreiber sich vorgestellet es wäre dieser Drusus um deßwillen dem Rhein also zugeeilet, damit er sich bey diesem seinem Bein-Schaden der, ihm bekanntgewesen, Wißbadischen Bäder hätte bedienen können. Die Sache ist gar nicht unwahrscheinlich; sie bleibet aber doch nur, wie gedacht, in dem Werth einer blossen Muthmassung. Indessen hat man doch derselben allhier gedencken wollen, damit der Leser, wenn er diese Begebenheit bey einigen neuen Geschicht-Schreibern, mit solchen Umständen, angeführet findet, wissen möge, in wie weit er solche völlig gegründet halten solle, oder nicht?
2. Die Bad-Cur des edlen Römers Licinii Trionis in Wißbaden. Man hat nemlich, vor nicht gar langer Zeit, zu Hornburg im Elsaß einen alten grossen Stein gefunden,
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geben nur allein einige neuere Geschicht-Schreiber, z. E. Aventinus in seiner Teutschen Bayerischen Chronick p. 282, Sauer in seinem Städte-Buch bey Beschreibung der Stadt Maintz, das grosse Historische Lexicon in Beschreibung der Stadt Bingen, und andere, vor. Und weil also keine Nachricht davon bey den alten Römischen Geschicht-Schreibern, auf die es doch hierbey vornemlich ankommt, sich findet, so scheinet es wohl nur allein eine blosse Muthmassung zu seyn, die, allem Ansehen nach, daher entstanden, weil diese Teutsche Geschicht-Schreiber sich vorgestellet es wäre dieser Drusus um deßwillen dem Rhein also zugeeilet, damit er sich bey diesem seinem Bein-Schaden der, ihm bekanntgewesen, Wißbadischen Bäder hätte bedienen können. Die Sache ist gar nicht unwahrscheinlich; sie bleibet aber doch nur, wie gedacht, in dem Werth einer blossen Muthmassung. Indessen hat man doch derselben allhier gedencken wollen, damit der Leser, wenn er diese Begebenheit bey einigen neuen Geschicht-Schreibern, mit solchen Umständen, angeführet findet, wissen möge, in wie weit er solche völlig gegründet halten solle, oder nicht?
2. Die Bad-Cur des edlen Römers Licinii Trionis in Wißbaden. Man hat nemlich, vor nicht gar langer Zeit, zu Hornburg im Elsaß einen alten grossen Stein gefunden,
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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/98>, abgerufen am 16.02.2025.
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