Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

Mattiacis oder Matten-Bad aufgehalten, zu überfallen. Als aber solcher in Zeiten davon geflüchtet, so habe er aus Zorn dieselbe gantze Gegend verwüstet, und sey die Verwüstung so groß gewesen, daß der neue König Fraomar, den er diesen Allemannen (welche die Bucinobanter, das ist, nach der Teutschen Aussprache, die Buchhaaner, von den Buchhaynen oder Haanen, die sie auf dem Berge Taunus oder dem Hayn bewohnet, sind benennet worden) gegeben, nicht habe im Lande bleiben können. Daß durch diese Aquas Mattiacas oder Matten-Bad abermal kein anderer Ort, als das alte Wißbad, verstanden werde, das siehet man gar deutlich aus dem, was dieser Geschicht-Schreiber bald hierauf weiter meldet. Nemlich, er setzet hinzu: dieses verwüstete Land habe gelegen contra Moguntiacum, das ist, gegen Maintz über. Und L. 30. c. 4. gedencket er, daß, als der vorbenennte König Mackrian wieder herbey in sein Land gekommen, mit dem Kayser Valentinian Friede zu machen, solches geschehen sey prope Moguntiacum ad ipsam marginem Rheni, das ist, nahe bey Maintz an dem Ufer des Rheins, auf Teutschem Grund und Boden. Aus welchem allen, wenn man es zusammen nimmt, ziemlich deutlich und überzeugend, so viel nemlich bey den kurtzen und dunckelen Nachrichten solcher alten Schrift-Steller möglich ist, erhellet, daß man diese

Mattiacis oder Matten-Bad aufgehalten, zu überfallen. Als aber solcher in Zeiten davon geflüchtet, so habe er aus Zorn dieselbe gantze Gegend verwüstet, und sey die Verwüstung so groß gewesen, daß der neue König Fraomar, den er diesen Allemannen (welche die Bucinobanter, das ist, nach der Teutschen Aussprache, die Buchhaaner, von den Buchhaynen oder Haanen, die sie auf dem Berge Taunus oder dem Hayn bewohnet, sind benennet worden) gegeben, nicht habe im Lande bleiben können. Daß durch diese Aquas Mattiacas oder Matten-Bad abermal kein anderer Ort, als das alte Wißbad, verstanden werde, das siehet man gar deutlich aus dem, was dieser Geschicht–Schreiber bald hierauf weiter meldet. Nemlich, er setzet hinzu: dieses verwüstete Land habe gelegen contra Moguntiacum, das ist, gegen Maintz über. Und L. 30. c. 4. gedencket er, daß, als der vorbenennte König Mackrian wieder herbey in sein Land gekommen, mit dem Kayser Valentinian Friede zu machen, solches geschehen sey prope Moguntiacum ad ipsam marginem Rheni, das ist, nahe bey Maintz an dem Ufer des Rheins, auf Teutschem Grund und Boden. Aus welchem allen, wenn man es zusammen nimmt, ziemlich deutlich und überzeugend, so viel nemlich bey den kurtzen und dunckelen Nachrichten solcher alten Schrift-Steller möglich ist, erhellet, daß man diese

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0060" n="24"/>
Mattiacis</hi> oder Matten-Bad aufgehalten, zu überfallen. Als aber solcher in Zeiten davon geflüchtet, so habe er aus Zorn dieselbe gantze Gegend verwüstet, und sey die Verwüstung so groß gewesen, daß der neue König Fraomar, den er diesen Allemannen (welche die Bucinobanter, das ist, nach der Teutschen Aussprache, die Buchhaaner, von den Buchhaynen oder Haanen, die sie auf dem Berge Taunus oder dem Hayn bewohnet, sind benennet worden) gegeben, nicht habe im Lande bleiben können. Daß durch diese <hi rendition="#aq">Aquas Mattiacas</hi> oder Matten-Bad abermal kein anderer Ort, als das alte Wißbad, verstanden werde, das siehet man gar deutlich aus dem, was dieser Geschicht&#x2013;Schreiber bald hierauf weiter meldet. Nemlich, er setzet hinzu: dieses verwüstete Land habe gelegen <hi rendition="#aq">contra Moguntiacum</hi>, das ist, gegen Maintz über. Und <hi rendition="#aq">L. 30. c. 4.</hi> gedencket er, daß, als der vorbenennte König Mackrian wieder herbey in sein Land gekommen, mit dem Kayser Valentinian Friede zu machen, solches geschehen sey <hi rendition="#aq">prope Moguntiacum ad ipsam marginem Rheni</hi>, das ist, nahe bey Maintz an dem Ufer des Rheins, auf Teutschem Grund und Boden. Aus welchem allen, wenn man es zusammen nimmt, ziemlich deutlich und überzeugend, so viel nemlich bey den kurtzen und dunckelen Nachrichten solcher alten Schrift-Steller möglich ist, erhellet, daß man diese
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0060] Mattiacis oder Matten-Bad aufgehalten, zu überfallen. Als aber solcher in Zeiten davon geflüchtet, so habe er aus Zorn dieselbe gantze Gegend verwüstet, und sey die Verwüstung so groß gewesen, daß der neue König Fraomar, den er diesen Allemannen (welche die Bucinobanter, das ist, nach der Teutschen Aussprache, die Buchhaaner, von den Buchhaynen oder Haanen, die sie auf dem Berge Taunus oder dem Hayn bewohnet, sind benennet worden) gegeben, nicht habe im Lande bleiben können. Daß durch diese Aquas Mattiacas oder Matten-Bad abermal kein anderer Ort, als das alte Wißbad, verstanden werde, das siehet man gar deutlich aus dem, was dieser Geschicht–Schreiber bald hierauf weiter meldet. Nemlich, er setzet hinzu: dieses verwüstete Land habe gelegen contra Moguntiacum, das ist, gegen Maintz über. Und L. 30. c. 4. gedencket er, daß, als der vorbenennte König Mackrian wieder herbey in sein Land gekommen, mit dem Kayser Valentinian Friede zu machen, solches geschehen sey prope Moguntiacum ad ipsam marginem Rheni, das ist, nahe bey Maintz an dem Ufer des Rheins, auf Teutschem Grund und Boden. Aus welchem allen, wenn man es zusammen nimmt, ziemlich deutlich und überzeugend, so viel nemlich bey den kurtzen und dunckelen Nachrichten solcher alten Schrift-Steller möglich ist, erhellet, daß man diese

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/60
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/60>, abgerufen am 27.04.2024.