Löwen in sich, und dieser ist, ohne allen Zweifel, der Löwe, welchen das Haus Nassau in seinem Geschlechts-Wappen zu führen pfleget. Und ist es also gantz glaublich, daß um die Zeit, da die Stadt Wißbaden an dieses Haus gekommen, das Stadt-Wappen in etwas geändert, und dieser Löwe, zu einem Zeichen der Nassauischen Herrschaft über dieselbe, in solches Wappen werde seyn gesetzet worden. Es sind aber diese zwey Wappen der Stadt, die drey Lilien nemlich und der Löwe, nicht in allen alten Stadt-Insiegeln zugleich befindlich, sondern in einigen stehen die drey Lilien allein, in einigen stehet der Löwe allein. In den Stadt-Insiegeln aber deren neueren Zeiten sind sie beysammen gesetzet. Doch werden in gewissen Fällen, z. E. an den öffentlichen Stadt-Gebäuden etc. die drey Lilien auch noch jetzo alleine gebrauchet.
10. Die Gassen. Die Anzahl derselben lässet sich, weil man die Haupt- und Neben-Strassen nicht überall genugsam von einander unterscheiden kan, nicht wohl bestimmen. Sie haben zum Theil annoch ihre alte Nahmen, die sie bereits in den vorigen Zeiten gehabt haben. Z. E. so kommen schon in den alten Wißbadischen Schriften die Nahmen der Langen-Gasse, der Gold-Gasse, der Moln-Gasse (Mühl-Gasse) etc. vor, welche
Löwen in sich, und dieser ist, ohne allen Zweifel, der Löwe, welchen das Haus Nassau in seinem Geschlechts-Wappen zu führen pfleget. Und ist es also gantz glaublich, daß um die Zeit, da die Stadt Wißbaden an dieses Haus gekommen, das Stadt-Wappen in etwas geändert, und dieser Löwe, zu einem Zeichen der Nassauischen Herrschaft über dieselbe, in solches Wappen werde seyn gesetzet worden. Es sind aber diese zwey Wappen der Stadt, die drey Lilien nemlich und der Löwe, nicht in allen alten Stadt-Insiegeln zugleich befindlich, sondern in einigen stehen die drey Lilien allein, in einigen stehet der Löwe allein. In den Stadt-Insiegeln aber deren neueren Zeiten sind sie beysammen gesetzet. Doch werden in gewissen Fällen, z. E. an den öffentlichen Stadt-Gebäuden etc. die drey Lilien auch noch jetzo alleine gebrauchet.
10. Die Gassen. Die Anzahl derselben lässet sich, weil man die Haupt- und Neben-Strassen nicht überall genugsam von einander unterscheiden kan, nicht wohl bestimmen. Sie haben zum Theil annoch ihre alte Nahmen, die sie bereits in den vorigen Zeiten gehabt haben. Z. E. so kommen schon in den alten Wißbadischen Schriften die Nahmen der Langen-Gasse, der Gold-Gasse, der Moln-Gasse (Mühl-Gasse) etc. vor, welche
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0411"n="375"/>
Löwen in sich, und dieser ist, ohne allen Zweifel, der Löwe, welchen das Haus Nassau in seinem Geschlechts-Wappen zu führen pfleget. Und ist es also gantz glaublich, daß um die Zeit, da die Stadt Wißbaden an dieses Haus gekommen, das Stadt-Wappen in etwas geändert, und dieser Löwe, zu einem Zeichen der Nassauischen Herrschaft über dieselbe, in solches Wappen werde seyn gesetzet worden. Es sind aber diese zwey Wappen der Stadt, die drey Lilien nemlich und der Löwe, nicht in allen alten Stadt-Insiegeln zugleich befindlich, sondern in einigen stehen die drey Lilien allein, in einigen stehet der Löwe allein. In den Stadt-Insiegeln aber deren neueren Zeiten sind sie beysammen gesetzet. Doch werden in gewissen Fällen, z. E. an den öffentlichen Stadt-Gebäuden etc. die drey Lilien auch noch jetzo alleine gebrauchet.</p><p>10. Die Gassen. Die Anzahl derselben lässet sich, weil man die Haupt- und Neben-Strassen nicht überall genugsam von einander unterscheiden kan, nicht wohl bestimmen. Sie haben zum Theil annoch ihre alte Nahmen, die sie bereits in den vorigen Zeiten gehabt haben. Z. E. so kommen schon in den alten Wißbadischen Schriften die Nahmen der Langen-Gasse, der Gold-Gasse, der Moln-Gasse (Mühl-Gasse) etc. vor, welche
</p></div></div></body></text></TEI>
[375/0411]
Löwen in sich, und dieser ist, ohne allen Zweifel, der Löwe, welchen das Haus Nassau in seinem Geschlechts-Wappen zu führen pfleget. Und ist es also gantz glaublich, daß um die Zeit, da die Stadt Wißbaden an dieses Haus gekommen, das Stadt-Wappen in etwas geändert, und dieser Löwe, zu einem Zeichen der Nassauischen Herrschaft über dieselbe, in solches Wappen werde seyn gesetzet worden. Es sind aber diese zwey Wappen der Stadt, die drey Lilien nemlich und der Löwe, nicht in allen alten Stadt-Insiegeln zugleich befindlich, sondern in einigen stehen die drey Lilien allein, in einigen stehet der Löwe allein. In den Stadt-Insiegeln aber deren neueren Zeiten sind sie beysammen gesetzet. Doch werden in gewissen Fällen, z. E. an den öffentlichen Stadt-Gebäuden etc. die drey Lilien auch noch jetzo alleine gebrauchet.
10. Die Gassen. Die Anzahl derselben lässet sich, weil man die Haupt- und Neben-Strassen nicht überall genugsam von einander unterscheiden kan, nicht wohl bestimmen. Sie haben zum Theil annoch ihre alte Nahmen, die sie bereits in den vorigen Zeiten gehabt haben. Z. E. so kommen schon in den alten Wißbadischen Schriften die Nahmen der Langen-Gasse, der Gold-Gasse, der Moln-Gasse (Mühl-Gasse) etc. vor, welche
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/411>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.