Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.und nach gantz in den Abgang gekommen, und ist dermalen nichts mehr von demselben übrig, als einige alte Stücke, welche zu einem Herrschaftlichen Kelter- und Keller-Haus sind nachmals zugerichtet worden. Es ist auch ehemals ein Bad in diesem Schloß vorhanden gewesen, und ist das, dazu nöthig gewesene, warme Wasser aus dem Adler-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Rinnen dahin geführet worden. Es ist aber dieses von dem Schloß besessene Wasser-Recht nachmals, wie Hoernigck in seinem Wißbadischen Bad-Buch meldet, dem Bad Haus zum Bären käuflich überlassen worden. Daß auch vormals in diesem Schloß eine besondere Schloß-Capelle gestanden habe, das ist bereits oben in Beschreibung der Wißbadischen Capellen, berichtet worden. 2, das neue Schloß. Dieses stehet nahe bey dem vorgemeldten alten, und ist im Jahr 1596 von Joh. Ludwigen, Grafen zu Nassau-Wißbaden und Idstein, erbauet, und zugleich eben damals in dem Hof des Schlosses ein ansehnlicher Marstall errichtet worden. Der Marstall ist an der einen Seite (eben wie das vorgedachte alte Schloß) auf die Grund-Stücke der mehrgemeldten Heidnischen Mauer, welche daselbst vorbeygezogen, an- und eingebauet, und stehet derselbe noch jetzo in seiner ersten Verfassung. Das Schloß selbst aber ist zu Ausgang des 17 und nach gantz in den Abgang gekommen, und ist dermalen nichts mehr von demselben übrig, als einige alte Stücke, welche zu einem Herrschaftlichen Kelter- und Keller-Haus sind nachmals zugerichtet worden. Es ist auch ehemals ein Bad in diesem Schloß vorhanden gewesen, und ist das, dazu nöthig gewesene, warme Wasser aus dem Adler-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Rinnen dahin geführet worden. Es ist aber dieses von dem Schloß besessene Wasser-Recht nachmals, wie Hoernigck in seinem Wißbadischen Bad-Buch meldet, dem Bad Haus zum Bären käuflich überlassen worden. Daß auch vormals in diesem Schloß eine besondere Schloß-Capelle gestanden habe, das ist bereits oben in Beschreibung der Wißbadischen Capellen, berichtet worden. 2, das neue Schloß. Dieses stehet nahe bey dem vorgemeldten alten, und ist im Jahr 1596 von Joh. Ludwigen, Grafen zu Nassau-Wißbaden und Idstein, erbauet, und zugleich eben damals in dem Hof des Schlosses ein ansehnlicher Marstall errichtet worden. Der Marstall ist an der einen Seite (eben wie das vorgedachte alte Schloß) auf die Grund-Stücke der mehrgemeldten Heidnischen Mauer, welche daselbst vorbeygezogen, an- und eingebauet, und stehet derselbe noch jetzo in seiner ersten Verfassung. Das Schloß selbst aber ist zu Ausgang des 17 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0402" n="366"/> und nach gantz in den Abgang gekommen, und ist dermalen nichts mehr von demselben übrig, als einige alte Stücke, welche zu einem Herrschaftlichen Kelter- und Keller-Haus sind nachmals zugerichtet worden. Es ist auch ehemals ein Bad in diesem Schloß vorhanden gewesen, und ist das, dazu nöthig gewesene, warme Wasser aus dem Adler-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Rinnen dahin geführet worden. Es ist aber dieses von dem Schloß besessene Wasser-Recht nachmals, wie Hoernigck in seinem Wißbadischen Bad-Buch meldet, dem Bad Haus zum Bären käuflich überlassen worden. Daß auch vormals in diesem Schloß eine besondere Schloß-Capelle gestanden habe, das ist bereits oben in Beschreibung der Wißbadischen Capellen, berichtet worden. 2, das neue Schloß. Dieses stehet nahe bey dem vorgemeldten alten, und ist im Jahr 1596 von Joh. Ludwigen, Grafen zu Nassau-Wißbaden und Idstein, erbauet, und zugleich eben damals in dem Hof des Schlosses ein ansehnlicher Marstall errichtet worden. Der Marstall ist an der einen Seite (eben wie das vorgedachte alte Schloß) auf die Grund-Stücke der mehrgemeldten Heidnischen Mauer, welche daselbst vorbeygezogen, an- und eingebauet, und stehet derselbe noch jetzo in seiner ersten Verfassung. Das Schloß selbst aber ist zu Ausgang des 17 </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [366/0402]
und nach gantz in den Abgang gekommen, und ist dermalen nichts mehr von demselben übrig, als einige alte Stücke, welche zu einem Herrschaftlichen Kelter- und Keller-Haus sind nachmals zugerichtet worden. Es ist auch ehemals ein Bad in diesem Schloß vorhanden gewesen, und ist das, dazu nöthig gewesene, warme Wasser aus dem Adler-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Rinnen dahin geführet worden. Es ist aber dieses von dem Schloß besessene Wasser-Recht nachmals, wie Hoernigck in seinem Wißbadischen Bad-Buch meldet, dem Bad Haus zum Bären käuflich überlassen worden. Daß auch vormals in diesem Schloß eine besondere Schloß-Capelle gestanden habe, das ist bereits oben in Beschreibung der Wißbadischen Capellen, berichtet worden. 2, das neue Schloß. Dieses stehet nahe bey dem vorgemeldten alten, und ist im Jahr 1596 von Joh. Ludwigen, Grafen zu Nassau-Wißbaden und Idstein, erbauet, und zugleich eben damals in dem Hof des Schlosses ein ansehnlicher Marstall errichtet worden. Der Marstall ist an der einen Seite (eben wie das vorgedachte alte Schloß) auf die Grund-Stücke der mehrgemeldten Heidnischen Mauer, welche daselbst vorbeygezogen, an- und eingebauet, und stehet derselbe noch jetzo in seiner ersten Verfassung. Das Schloß selbst aber ist zu Ausgang des 17
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