Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

Wißbaden in besonderer Verehrung gewesen, und kan sich also vielleicht die elendige

ten Gerichts-Buch: Bey dem Jahr 1547 - - - bey meinem Begrebnüß setze ich ein Om Weins und ein Malter Brods armen Leuten umb Gottes willen, - - - bey dem Jahr 1577 (nach dem sich Wißbaden von den oben beschriebenen grossen Brand-Schäden wieder in etwas erholet hatte) heisset es: "- - - vermacht sie der Pfarrkirchen 10 Gulden Patzen, noch 10 Gulden Patzen armen Hausleuten vor Brod - - - noch einem Armen 20 Gulden Patzen - - - Noch bey diesem Jahr - - - der Kirchenbau zu Wißbaden soll haben 10 Gulden current - - - die Hausarme Leute sollen haben 10 Gulden current - - - bey dem Jahr 1582 - - - der Kirchen zu Wißbaden legiret sie 20 Gulden, den armen Leuten 4 Malter Korn - - - item auf immer und ewiglich jährlich auf Catharinen Tag armen Leuten ein Malter Korn an Brot auszuspenden - - - bey 1583 - - - legiret er dem Kirchenbau 10 Gulden, armen Leuten 10 Gulden - - - bey 1585 - - - dem Kirchenbau zu Wißbaden 10 Gulden, der Schul 10 Gulden - - - bey 1589 - - - alle Jahr auf Sebastianstag soll den armen Leuten ein Malter Korn an Brot ausgespendet werden biß in Ewigkeit etc." In den elenden und langwiehrigen Kriegs-Zeiten des 17 Jahrhundert ist diese gute Gewohnheit in Wißbaden, wegen des eingerissenen allgemeinen Mangels an Nahrung, sehr in Abgang gekommen. In dem 18. Jahrhundert ist sie in den friedlichen Zeiten wieder aufgelebet, und bey Christlichen Gemüthern von neuem in ziemliche Uebung

Wißbaden in besonderer Verehrung gewesen, und kan sich also vielleicht die elendige

ten Gerichts-Buch: Bey dem Jahr 1547 – – – bey meinem Begrebnüß setze ich ein Om Weins und ein Malter Brods armen Leuten umb Gottes willen, – – – bey dem Jahr 1577 (nach dem sich Wißbaden von den oben beschriebenen grossen Brand-Schäden wieder in etwas erholet hatte) heisset es: „– – – vermacht sie der Pfarrkirchen 10 Gulden Patzen, noch 10 Gulden Patzen armen Hausleuten vor Brod – – – noch einem Armen 20 Gulden Patzen – – – Noch bey diesem Jahr – – – der Kirchenbau zu Wißbaden soll haben 10 Gulden current – – – die Hausarme Leute sollen haben 10 Gulden current – – – bey dem Jahr 1582 – – – der Kirchen zu Wißbaden legiret sie 20 Gulden, den armen Leuten 4 Malter Korn – – – item auf immer und ewiglich jährlich auf Catharinen Tag armen Leuten ein Malter Korn an Brot auszuspenden – – – bey 1583 – – – legiret er dem Kirchenbau 10 Gulden, armen Leuten 10 Gulden – – – bey 1585 – – – dem Kirchenbau zu Wißbaden 10 Gulden, der Schul 10 Gulden – – – bey 1589 – – – alle Jahr auf Sebastianstag soll den armen Leuten ein Malter Korn an Brot ausgespendet werden biß in Ewigkeit etc.” In den elenden und langwiehrigen Kriegs-Zeiten des 17 Jahrhundert ist diese gute Gewohnheit in Wißbaden, wegen des eingerissenen allgemeinen Mangels an Nahrung, sehr in Abgang gekommen. In dem 18. Jahrhundert ist sie in den friedlichen Zeiten wieder aufgelebet, und bey Christlichen Gemüthern von neuem in ziemliche Uebung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0359" n="323"/>
Wißbaden in besonderer Verehrung gewesen, und kan sich also vielleicht die elendige                          <note next="note-0360" xml:id="note-0359" prev="note-0358" place="foot" n="*">                             ten Gerichts-Buch: Bey dem Jahr 1547 &#x2013; &#x2013; &#x2013; bey meinem Begrebnüß setze ich ein Om Weins und ein Malter Brods armen Leuten umb Gottes willen, &#x2013; &#x2013; &#x2013; bey dem Jahr 1577 (nach dem sich Wißbaden von den oben beschriebenen grossen Brand-Schäden wieder in etwas erholet hatte) heisset es: &#x201E;&#x2013; &#x2013; &#x2013; vermacht sie der Pfarrkirchen 10 Gulden Patzen, noch 10 Gulden Patzen armen Hausleuten vor Brod &#x2013; &#x2013; &#x2013; noch einem Armen 20 Gulden Patzen &#x2013; &#x2013; &#x2013; Noch bey diesem Jahr &#x2013; &#x2013; &#x2013; der Kirchenbau zu Wißbaden soll haben 10 Gulden current &#x2013; &#x2013; &#x2013; die Hausarme Leute sollen haben 10 Gulden current &#x2013; &#x2013; &#x2013; bey dem Jahr 1582 &#x2013; &#x2013; &#x2013; der Kirchen zu Wißbaden legiret sie 20 Gulden, den armen Leuten 4 Malter Korn &#x2013; &#x2013; &#x2013; item auf immer und ewiglich jährlich auf Catharinen Tag armen Leuten ein Malter Korn an Brot auszuspenden &#x2013; &#x2013; &#x2013; bey 1583 &#x2013; &#x2013; &#x2013; legiret er dem Kirchenbau 10 Gulden, armen Leuten 10 Gulden &#x2013; &#x2013; &#x2013; bey 1585 &#x2013; &#x2013; &#x2013; dem Kirchenbau zu Wißbaden 10 Gulden, der Schul 10 Gulden &#x2013; &#x2013; &#x2013; bey 1589 &#x2013; &#x2013; &#x2013; alle Jahr auf Sebastianstag soll den armen Leuten ein Malter Korn an Brot ausgespendet werden biß in Ewigkeit etc.&#x201D; In den elenden und langwiehrigen Kriegs-Zeiten des 17 Jahrhundert ist diese gute Gewohnheit in Wißbaden, wegen des eingerissenen allgemeinen Mangels an Nahrung, sehr in Abgang gekommen. In dem 18. Jahrhundert ist sie in den friedlichen Zeiten wieder aufgelebet, und bey Christlichen Gemüthern von neuem in ziemliche Uebung                         </note>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[323/0359] Wißbaden in besonderer Verehrung gewesen, und kan sich also vielleicht die elendige * * ten Gerichts-Buch: Bey dem Jahr 1547 – – – bey meinem Begrebnüß setze ich ein Om Weins und ein Malter Brods armen Leuten umb Gottes willen, – – – bey dem Jahr 1577 (nach dem sich Wißbaden von den oben beschriebenen grossen Brand-Schäden wieder in etwas erholet hatte) heisset es: „– – – vermacht sie der Pfarrkirchen 10 Gulden Patzen, noch 10 Gulden Patzen armen Hausleuten vor Brod – – – noch einem Armen 20 Gulden Patzen – – – Noch bey diesem Jahr – – – der Kirchenbau zu Wißbaden soll haben 10 Gulden current – – – die Hausarme Leute sollen haben 10 Gulden current – – – bey dem Jahr 1582 – – – der Kirchen zu Wißbaden legiret sie 20 Gulden, den armen Leuten 4 Malter Korn – – – item auf immer und ewiglich jährlich auf Catharinen Tag armen Leuten ein Malter Korn an Brot auszuspenden – – – bey 1583 – – – legiret er dem Kirchenbau 10 Gulden, armen Leuten 10 Gulden – – – bey 1585 – – – dem Kirchenbau zu Wißbaden 10 Gulden, der Schul 10 Gulden – – – bey 1589 – – – alle Jahr auf Sebastianstag soll den armen Leuten ein Malter Korn an Brot ausgespendet werden biß in Ewigkeit etc.” In den elenden und langwiehrigen Kriegs-Zeiten des 17 Jahrhundert ist diese gute Gewohnheit in Wißbaden, wegen des eingerissenen allgemeinen Mangels an Nahrung, sehr in Abgang gekommen. In dem 18. Jahrhundert ist sie in den friedlichen Zeiten wieder aufgelebet, und bey Christlichen Gemüthern von neuem in ziemliche Uebung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/359
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/359>, abgerufen am 27.04.2024.