Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.p. 69, und P. II. p. 64, wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften p. 9, und in des Burgermeisters Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc. zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen, p. 69, und P. II. p. 64, wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften p. 9, und in des Burgermeisters Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc. zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0296" n="260"/> p. 69,</hi> und <hi rendition="#aq">P. II. p. 64,</hi> wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften <hi rendition="#aq">p. 9,</hi> und in des Burgermeisters <hi rendition="#aq">Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc.</hi> zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0296]
p. 69, und P. II. p. 64, wie auch in des Schannats Sammlung alter historischer Schriften p. 9, und in des Burgermeisters Cod. dipl. equest. T. I. p. 864 etc. zu finden. Es gab nemlich der damalige sehr elende Zustand in Teutschland, da ein jeder Reichs-Stand, bey entstandenen Zwistigkeiten mit seinem Nachbar, sich durch nichts anders, als durch die gewöhnliche Fehden oder Land-Kriege zu helfen wuste, Gelegenheit, daß verschiedene etwan nicht weit von einander wohnende, Herren, um desto besser ihren Feinden in solcherley Fällen gewachsen zu seyn, sich zusammen schlugen, und besondere Gesellschaften oder gar Verbündnüsse errichteten, dadurch denn derjenige, welche in solche Gesellschaften getreten, sich verbindlich machten, dem andern Bundes-Genossen, bey erforderlichem Fall, nach Vermögen beyzustehen; dabey denn aber auch manche Genossen solcher Bündnüsse, unter dem Vorwand und Schirm derselben, öfters das gar viele Raubereyen und Gewalthätigkeiten an unschuldigen Landen und Leuten ausgeübet haben. Es sind solche Gesellschaften gar viele, um dieselbe Zeit, in Teutschland errichtet worden. Eine der ansehnlichsten unter denselben ist die vorgemeldte Gesellschaft des Löwen gewesen, welche um deßwillen so benennet worden, weil die Bundes-Genossen derselben einen Löwen, zu ihrem Zeichen, an ihrer Kleidung zu führen pflegten, und zwar die Ritter einen güldenen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |