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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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errichtet worden. In dem Jahr 1292 hat er, als er Kayser worden, seinen Sohn Ruprecht mit des Böhmischen Königes Wentzels Tochter, Jutten (Judithen) oder, wie sie von andern genennet wird, Agnes verlobet, und ihr, zum Unterpfand des darzubringenden. Heuraths-Gutes, unter andern auch die Stadt Wißbaden verschrieben. Siehe des Gudenus Cod. dipl. T. I. p. 859. Es ist aber die Vollziehung dieser Ehe nachmals nicht zu Stande gekommen. Er hat auch in dem Jahr 1296 - - nahe bey Wißbaden ein Closter, aus seinen eigenen Mitteln, errichten, und solches Clarenthal nennen lassen. Es wird aber von demselben unten, in Beschreibung der Alterthümer des Nassauischen Wißbads, ein besonderer und ausführlicher Bericht annoch mitgetheilet werden.

5. Im Jahr 1318 ist Wißbaden von dem Kayser Ludwig V belagert, aber nicht erobert worden. Die Gelegenheit zu dieser Belagerung war folgende: Es war einige Jahre vorher dieser Ludwig, gebohrener Hertzog von Bayern, von einigen Churfürsten des Teutschen Reiches zu einem Kayser, von andern Churfürsten aber Friedrich, Hertzog von Oesterreich, zu einem Gegen-Kayser erwählet worden. Da sich nun das gantze Teutsche Reich über dieser zwistigen Kayser-Wahl in zwey Partheyen theilete, und einige es mit

errichtet worden. In dem Jahr 1292 hat er, als er Kayser worden, seinen Sohn Ruprecht mit des Böhmischen Königes Wentzels Tochter, Jutten (Judithen) oder, wie sie von andern genennet wird, Agnes verlobet, und ihr, zum Unterpfand des darzubringenden. Heuraths-Gutes, unter andern auch die Stadt Wißbaden verschrieben. Siehe des Gudenus Cod. dipl. T. I. p. 859. Es ist aber die Vollziehung dieser Ehe nachmals nicht zu Stande gekommen. Er hat auch in dem Jahr 1296 – – nahe bey Wißbaden ein Closter, aus seinen eigenen Mitteln, errichten, und solches Clarenthal nennen lassen. Es wird aber von demselben unten, in Beschreibung der Alterthümer des Nassauischen Wißbads, ein besonderer und ausführlicher Bericht annoch mitgetheilet werden.

5. Im Jahr 1318 ist Wißbaden von dem Kayser Ludwig V belagert, aber nicht erobert worden. Die Gelegenheit zu dieser Belagerung war folgende: Es war einige Jahre vorher dieser Ludwig, gebohrener Hertzog von Bayern, von einigen Churfürsten des Teutschen Reiches zu einem Kayser, von andern Churfürsten aber Friedrich, Hertzog von Oesterreich, zu einem Gegen-Kayser erwählet worden. Da sich nun das gantze Teutsche Reich über dieser zwistigen Kayser-Wahl in zwey Partheyen theilete, und einige es mit

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[252/0288] errichtet worden. In dem Jahr 1292 hat er, als er Kayser worden, seinen Sohn Ruprecht mit des Böhmischen Königes Wentzels Tochter, Jutten (Judithen) oder, wie sie von andern genennet wird, Agnes verlobet, und ihr, zum Unterpfand des darzubringenden. Heuraths-Gutes, unter andern auch die Stadt Wißbaden verschrieben. Siehe des Gudenus Cod. dipl. T. I. p. 859. Es ist aber die Vollziehung dieser Ehe nachmals nicht zu Stande gekommen. Er hat auch in dem Jahr 1296 – – nahe bey Wißbaden ein Closter, aus seinen eigenen Mitteln, errichten, und solches Clarenthal nennen lassen. Es wird aber von demselben unten, in Beschreibung der Alterthümer des Nassauischen Wißbads, ein besonderer und ausführlicher Bericht annoch mitgetheilet werden. 5. Im Jahr 1318 ist Wißbaden von dem Kayser Ludwig V belagert, aber nicht erobert worden. Die Gelegenheit zu dieser Belagerung war folgende: Es war einige Jahre vorher dieser Ludwig, gebohrener Hertzog von Bayern, von einigen Churfürsten des Teutschen Reiches zu einem Kayser, von andern Churfürsten aber Friedrich, Hertzog von Oesterreich, zu einem Gegen-Kayser erwählet worden. Da sich nun das gantze Teutsche Reich über dieser zwistigen Kayser-Wahl in zwey Partheyen theilete, und einige es mit

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/288>, abgerufen am 22.11.2024.