Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

angefeindet, und unter andern auch Wißbaden, wie unten mit mehrerem wird gemeldet werden, von demselben, wiewohl vergeblich, belagert. Auch hatte er den Unfall, daß, da sein dritter Sohn Gerlach im Jahr 1346 von dem damaligen Pabst Clemens VI zu einem Ertzbischof zu Maintz ernennet worden, der vorige und nun abgesetzte Ertzbischof Henrich aber in der Güte nicht weichen wollen, sondern die Nassauische Lande mit Krieg angefallen, ihm 70 Oerter (wie in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern T. I. p. 663 gemeldet wird) sind abgebrannt worden, darunter die Wißbadische Lande, als die nächste, sonder Zweifel auch die nächste und erste in Empfindung solches Unheils, (welches der Ertzbischof Gerlach nachmals, wie l. c. berichtet wird, mit 24000 Goldgulden wieder gut zu machen gesuchet hat) werden gewesen seyn. Er erlangte vor dem vorgemeldten Kayser Ludwig V, bey dem er mit der Zeit in grosse Gnade kam, L. U. das Recht, in seinen Landen Berg-Wercke, und zu Biebrich am Rhein (eine Stunde Weges weit von Wißbaden liegend) eine eigene Fähre über diesen Fluß anzurichten. Und von dem Kayser Carl IV, der ihm, wegen vieler geleisteten Dienste, sehr gewogen war, bekam er vor seine Gemahlin Irmengard in dem Jahr 1351 einen Freyheits-Brief, aus dem nahe bey Wißbaden liegenden Orte Sonnenberg

angefeindet, und unter andern auch Wißbaden, wie unten mit mehrerem wird gemeldet werden, von demselben, wiewohl vergeblich, belagert. Auch hatte er den Unfall, daß, da sein dritter Sohn Gerlach im Jahr 1346 von dem damaligen Pabst Clemens VI zu einem Ertzbischof zu Maintz ernennet worden, der vorige und nun abgesetzte Ertzbischof Henrich aber in der Güte nicht weichen wollen, sondern die Nassauische Lande mit Krieg angefallen, ihm 70 Oerter (wie in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern T. I. p. 663 gemeldet wird) sind abgebrannt worden, darunter die Wißbadische Lande, als die nächste, sonder Zweifel auch die nächste und erste in Empfindung solches Unheils, (welches der Ertzbischof Gerlach nachmals, wie l. c. berichtet wird, mit 24000 Goldgulden wieder gut zu machen gesuchet hat) werden gewesen seyn. Er erlangte vor dem vorgemeldten Kayser Ludwig V, bey dem er mit der Zeit in grosse Gnade kam, L. U. das Recht, in seinen Landen Berg-Wercke, und zu Biebrich am Rhein (eine Stunde Weges weit von Wißbaden liegend) eine eigene Fähre über diesen Fluß anzurichten. Und von dem Kayser Carl IV, der ihm, wegen vieler geleisteten Dienste, sehr gewogen war, bekam er vor seine Gemahlin Irmengard in dem Jahr 1351 einen Freyheits-Brief, aus dem nahe bey Wißbaden liegenden Orte Sonnenberg

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0218" n="182"/>
angefeindet, und unter andern auch Wißbaden, wie unten mit mehrerem wird gemeldet werden, von demselben, wiewohl vergeblich, belagert. Auch hatte er den Unfall, daß, da sein dritter Sohn Gerlach im Jahr 1346 von dem damaligen Pabst Clemens VI zu einem Ertzbischof zu Maintz ernennet worden, der vorige und nun abgesetzte Ertzbischof Henrich aber in der Güte nicht weichen wollen, sondern die Nassauische Lande mit Krieg angefallen, ihm 70 Oerter (wie in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern <hi rendition="#aq">T. I. p. 663</hi> gemeldet wird) sind abgebrannt worden, darunter die Wißbadische Lande, als die nächste, sonder Zweifel auch die nächste und erste in Empfindung solches Unheils, (welches der Ertzbischof Gerlach nachmals, wie <hi rendition="#aq">l. c.</hi> berichtet wird, mit 24000 Goldgulden wieder gut zu machen gesuchet hat) werden gewesen seyn. Er erlangte vor dem vorgemeldten Kayser Ludwig V, bey dem er mit der Zeit in grosse Gnade kam, L. U. das Recht, in seinen Landen Berg-Wercke, und zu Biebrich am Rhein (eine Stunde Weges weit von Wißbaden liegend) eine eigene Fähre über diesen Fluß anzurichten. Und von dem Kayser Carl IV, der ihm, wegen vieler geleisteten Dienste, sehr gewogen war, bekam er vor seine Gemahlin Irmengard in dem Jahr 1351 einen Freyheits-Brief, aus dem nahe bey Wißbaden liegenden Orte Sonnenberg
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0218] angefeindet, und unter andern auch Wißbaden, wie unten mit mehrerem wird gemeldet werden, von demselben, wiewohl vergeblich, belagert. Auch hatte er den Unfall, daß, da sein dritter Sohn Gerlach im Jahr 1346 von dem damaligen Pabst Clemens VI zu einem Ertzbischof zu Maintz ernennet worden, der vorige und nun abgesetzte Ertzbischof Henrich aber in der Güte nicht weichen wollen, sondern die Nassauische Lande mit Krieg angefallen, ihm 70 Oerter (wie in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern T. I. p. 663 gemeldet wird) sind abgebrannt worden, darunter die Wißbadische Lande, als die nächste, sonder Zweifel auch die nächste und erste in Empfindung solches Unheils, (welches der Ertzbischof Gerlach nachmals, wie l. c. berichtet wird, mit 24000 Goldgulden wieder gut zu machen gesuchet hat) werden gewesen seyn. Er erlangte vor dem vorgemeldten Kayser Ludwig V, bey dem er mit der Zeit in grosse Gnade kam, L. U. das Recht, in seinen Landen Berg-Wercke, und zu Biebrich am Rhein (eine Stunde Weges weit von Wißbaden liegend) eine eigene Fähre über diesen Fluß anzurichten. Und von dem Kayser Carl IV, der ihm, wegen vieler geleisteten Dienste, sehr gewogen war, bekam er vor seine Gemahlin Irmengard in dem Jahr 1351 einen Freyheits-Brief, aus dem nahe bey Wißbaden liegenden Orte Sonnenberg

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/218
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/218>, abgerufen am 27.11.2024.