Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

annoch wissen, wie alle die verschiedene Haupt-Leute oder Befehlshaber solcher Römischen Cohorten ehemals geheissen, oder was vor Kriegs-Aemter sie gekleidet haben. Und was würde auch vor ein Nutze daraus entstehen, wenn man ja etwan einen und den andern Nahmen oder Amt solcher Leuten würcklich entdecken könnte? Ist doch niemand heut zu Tag an den eigentlichen Personal- und Amts-Nahmen solcher alten Römschen Haupt-Leuten weiter etwas hauptsächliches gelegen. Genug ist es hierbey, daß es gantz offenbarlich seine Richtigkeit hat, daß diese Steine von den Soldaten der zwey und zwantzigsten Römischen Legion ehemals sind verfertiget worden. Im übrigen sind viele von diesen Steinen, zum Andencken, in das Wißbadische Waysenhaus beygesetzet, aber auch unter der Hand von verschiedenen Liebhabern solcherley Alterthümer, wie es bey dergleichen Dingen zu ergehen pfleget, meistentheils wieder unsichtbar gemachet, und eben wie die obgemeldte vier grosse Römische Steine, anderswohin verführet worden.

9. Ein steinerner Löwe, oder ein grosses von Stein gebildetes Thier, welches einem Löwen nicht ungleich siehet, und ein anderes unkenntliches Thier unter sich liegen hat. Dieses steinerne Thier hat sich bey den vorgemeldten Römischen gebrannten Steinen in

annoch wissen, wie alle die verschiedene Haupt-Leute oder Befehlshaber solcher Römischen Cohorten ehemals geheissen, oder was vor Kriegs-Aemter sie gekleidet haben. Und was würde auch vor ein Nutze daraus entstehen, wenn man ja etwan einen und den andern Nahmen oder Amt solcher Leuten würcklich entdecken könnte? Ist doch niemand heut zu Tag an den eigentlichen Personal- und Amts-Nahmen solcher alten Römschen Haupt-Leuten weiter etwas hauptsächliches gelegen. Genug ist es hierbey, daß es gantz offenbarlich seine Richtigkeit hat, daß diese Steine von den Soldaten der zwey und zwantzigsten Römischen Legion ehemals sind verfertiget worden. Im übrigen sind viele von diesen Steinen, zum Andencken, in das Wißbadische Waysenhaus beygesetzet, aber auch unter der Hand von verschiedenen Liebhabern solcherley Alterthümer, wie es bey dergleichen Dingen zu ergehen pfleget, meistentheils wieder unsichtbar gemachet, und eben wie die obgemeldte vier grosse Römische Steine, anderswohin verführet worden.

9. Ein steinerner Löwe, oder ein grosses von Stein gebildetes Thier, welches einem Löwen nicht ungleich siehet, und ein anderes unkenntliches Thier unter sich liegen hat. Dieses steinerne Thier hat sich bey den vorgemeldten Römischen gebrannten Steinen in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0150" n="114"/>
annoch wissen, wie alle die verschiedene Haupt-Leute oder Befehlshaber solcher Römischen <hi rendition="#aq">Cohorten</hi> ehemals geheissen, oder was vor Kriegs-Aemter sie gekleidet haben. Und was würde auch vor ein Nutze daraus entstehen, wenn man ja etwan einen und den andern Nahmen oder Amt solcher Leuten würcklich entdecken könnte? Ist doch niemand heut zu Tag an den eigentlichen Personal- und Amts-Nahmen solcher alten Römschen Haupt-Leuten weiter etwas hauptsächliches gelegen. Genug ist es hierbey, daß es gantz offenbarlich seine Richtigkeit hat, daß diese Steine von den Soldaten der zwey und zwantzigsten Römischen Legion ehemals sind verfertiget worden. Im übrigen sind viele von diesen Steinen, zum Andencken, in das Wißbadische Waysenhaus beygesetzet, aber auch unter der Hand von verschiedenen Liebhabern solcherley Alterthümer, wie es bey dergleichen Dingen zu ergehen pfleget, meistentheils wieder unsichtbar gemachet, und eben wie die obgemeldte vier grosse Römische Steine, anderswohin verführet worden.</p>
          <p>9. Ein steinerner Löwe, oder ein grosses von Stein gebildetes Thier, welches einem Löwen nicht ungleich siehet, und ein anderes unkenntliches Thier unter sich liegen hat. Dieses steinerne Thier hat sich bey den vorgemeldten Römischen gebrannten Steinen in
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0150] annoch wissen, wie alle die verschiedene Haupt-Leute oder Befehlshaber solcher Römischen Cohorten ehemals geheissen, oder was vor Kriegs-Aemter sie gekleidet haben. Und was würde auch vor ein Nutze daraus entstehen, wenn man ja etwan einen und den andern Nahmen oder Amt solcher Leuten würcklich entdecken könnte? Ist doch niemand heut zu Tag an den eigentlichen Personal- und Amts-Nahmen solcher alten Römschen Haupt-Leuten weiter etwas hauptsächliches gelegen. Genug ist es hierbey, daß es gantz offenbarlich seine Richtigkeit hat, daß diese Steine von den Soldaten der zwey und zwantzigsten Römischen Legion ehemals sind verfertiget worden. Im übrigen sind viele von diesen Steinen, zum Andencken, in das Wißbadische Waysenhaus beygesetzet, aber auch unter der Hand von verschiedenen Liebhabern solcherley Alterthümer, wie es bey dergleichen Dingen zu ergehen pfleget, meistentheils wieder unsichtbar gemachet, und eben wie die obgemeldte vier grosse Römische Steine, anderswohin verführet worden. 9. Ein steinerner Löwe, oder ein grosses von Stein gebildetes Thier, welches einem Löwen nicht ungleich siehet, und ein anderes unkenntliches Thier unter sich liegen hat. Dieses steinerne Thier hat sich bey den vorgemeldten Römischen gebrannten Steinen in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/150
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/150>, abgerufen am 24.11.2024.