doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der XXII Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:LEG. XXII. versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. p. 113, des Schneiders Erbachische Hist. p. 273, 306, des Joannis Maintzische Geschicht-Sch. T. III. N. 16. 19. 21, des Kuchenbeckers An. Hass. Coll. II. p. 234, der Antiquarius des Mayn-Stroms p. 385. etc. können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders
doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der XXII Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:LEG. XXII. versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. p. 113, des Schneiders Erbachische Hist. p. 273, 306, des Joannis Maintzische Geschicht–Sch. T. III. N. 16. 19. 21, des Kuchenbeckers An. Hass. Coll. II. p. 234, der Antiquarius des Mayn-Stroms p. 385. etc. können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0148"n="112"/>
doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der <hirendition="#aq">XXII</hi> Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:<hirendition="#aq">LEG. XXII.</hi> versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. <hirendition="#aq">p. 113,</hi> des Schneiders Erbachische Hist. <hirendition="#aq">p. 273, 306,</hi> des Joannis Maintzische Geschicht–Sch. <hirendition="#aq">T. III. N. 16. 19. 21,</hi> des Kuchenbeckers <hirendition="#aq">An. Hass. Coll. II. p. 234,</hi> der Antiquarius des Mayn-Stroms <hirendition="#aq">p. 385. etc.</hi> können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders
</p></div></div></body></text></TEI>
[112/0148]
doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der XXII Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:LEG. XXII. versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. p. 113, des Schneiders Erbachische Hist. p. 273, 306, des Joannis Maintzische Geschicht–Sch. T. III. N. 16. 19. 21, des Kuchenbeckers An. Hass. Coll. II. p. 234, der Antiquarius des Mayn-Stroms p. 385. etc. können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/148>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.