Taunus, welches an Wißbaden gräntzet, dem Rhein ziemlich nahe lieget, solches auch ihme, bey diesem seinem Weg, am ersten aufgestossen, so haben die vornehmste Kenner der Teutschen Alterthümer, nahmentlich Cluverius Germ. Antiq. p 535. und Cellarius Geog. Antiq. T. 1. p. 474. etc. davor gehalten, daß er gemeldtes sein Castellum oder Festung (welche ein besonderes und von dem anderweitigen funfftzig Festungen, die er, wie oben berichtet worden, hin und wieder um die Ufer des Rheins herum angeleget hat, gantz unterschiedenes Werck ist) in der Gegend Wißbaden erbauet habe. Man wird also aus diesem Grunde, vermuthlich, nicht unrecht thun, wenn man davor hält, daß diese Festung des Drusi eben an dem Orte, wo die vorgemeldte Rent-Mauer sich befindet, gestanden habe, und diese Mauer ein würckliches Stück derselben gewesen sey. Wie denn auch noch merckwürdig ist, daß die bald zu benennende Pfal-Gräben, welche die Römer ehemals in unseren Gegenden, zu ihrer Beschützung, aufgeworffen, sich nahe an dieser Rent-Mauer vorbey gezogen, und also diese beyde Römische Festungs-Wercke vielleicht einander zur Bedeckung und Verwahrung haben dienen müssen. Was aber nun noch den Nahmen Rent-Mauer anbelanget, so sind zwar mehrmalen verschiedene Meynungen, woher etwan diese Benennung entstanden seyn möchte? geäussert
Taunus, welches an Wißbaden gräntzet, dem Rhein ziemlich nahe lieget, solches auch ihme, bey diesem seinem Weg, am ersten aufgestossen, so haben die vornehmste Kenner der Teutschen Alterthümer, nahmentlich Cluverius Germ. Antiq. p 535. und Cellarius Geog. Antiq. T. 1. p. 474. etc. davor gehalten, daß er gemeldtes sein Castellum oder Festung (welche ein besonderes und von dem anderweitigen funfftzig Festungen, die er, wie oben berichtet worden, hin und wieder um die Ufer des Rheins herum angeleget hat, gantz unterschiedenes Werck ist) in der Gegend Wißbaden erbauet habe. Man wird also aus diesem Grunde, vermuthlich, nicht unrecht thun, wenn man davor hält, daß diese Festung des Drusi eben an dem Orte, wo die vorgemeldte Rent-Mauer sich befindet, gestanden habe, und diese Mauer ein würckliches Stück derselben gewesen sey. Wie denn auch noch merckwürdig ist, daß die bald zu benennende Pfal-Gräben, welche die Römer ehemals in unseren Gegenden, zu ihrer Beschützung, aufgeworffen, sich nahe an dieser Rent-Mauer vorbey gezogen, und also diese beyde Römische Festungs-Wercke vielleicht einander zur Bedeckung und Verwahrung haben dienen müssen. Was aber nun noch den Nahmen Rent-Mauer anbelanget, so sind zwar mehrmalen verschiedene Meynungen, woher etwan diese Benennung entstanden seyn möchte? geäussert
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Taunus, welches an Wißbaden gräntzet, dem Rhein ziemlich nahe lieget, solches auch ihme, bey diesem seinem Weg, am ersten aufgestossen, so haben die vornehmste Kenner der Teutschen Alterthümer, nahmentlich Cluverius <hirendition="#aq">Germ. Antiq. p 535.</hi> und Cellarius <hirendition="#aq">Geog. Antiq. T. 1. p. 474. etc.</hi> davor gehalten, daß er gemeldtes sein <hirendition="#aq">Castellum</hi> oder Festung (welche ein besonderes und von dem anderweitigen funfftzig Festungen, die er, wie oben berichtet worden, hin und wieder um die Ufer des Rheins herum angeleget hat, gantz unterschiedenes Werck ist) in der Gegend Wißbaden erbauet habe. Man wird also aus diesem Grunde, vermuthlich, nicht unrecht thun, wenn man davor hält, daß diese Festung des Drusi eben an dem Orte, wo die vorgemeldte Rent-Mauer sich befindet, gestanden habe, und diese Mauer ein würckliches Stück derselben gewesen sey. Wie denn auch noch merckwürdig ist, daß die bald zu benennende Pfal-Gräben, welche die Römer ehemals in unseren Gegenden, zu ihrer Beschützung, aufgeworffen, sich nahe an dieser Rent-Mauer vorbey gezogen, und also diese beyde Römische Festungs-Wercke vielleicht einander zur Bedeckung und Verwahrung haben dienen müssen. Was aber nun noch den Nahmen Rent-Mauer anbelanget, so sind zwar mehrmalen verschiedene Meynungen, woher etwan diese Benennung entstanden seyn möchte? geäussert
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Taunus, welches an Wißbaden gräntzet, dem Rhein ziemlich nahe lieget, solches auch ihme, bey diesem seinem Weg, am ersten aufgestossen, so haben die vornehmste Kenner der Teutschen Alterthümer, nahmentlich Cluverius Germ. Antiq. p 535. und Cellarius Geog. Antiq. T. 1. p. 474. etc. davor gehalten, daß er gemeldtes sein Castellum oder Festung (welche ein besonderes und von dem anderweitigen funfftzig Festungen, die er, wie oben berichtet worden, hin und wieder um die Ufer des Rheins herum angeleget hat, gantz unterschiedenes Werck ist) in der Gegend Wißbaden erbauet habe. Man wird also aus diesem Grunde, vermuthlich, nicht unrecht thun, wenn man davor hält, daß diese Festung des Drusi eben an dem Orte, wo die vorgemeldte Rent-Mauer sich befindet, gestanden habe, und diese Mauer ein würckliches Stück derselben gewesen sey. Wie denn auch noch merckwürdig ist, daß die bald zu benennende Pfal-Gräben, welche die Römer ehemals in unseren Gegenden, zu ihrer Beschützung, aufgeworffen, sich nahe an dieser Rent-Mauer vorbey gezogen, und also diese beyde Römische Festungs-Wercke vielleicht einander zur Bedeckung und Verwahrung haben dienen müssen. Was aber nun noch den Nahmen Rent-Mauer anbelanget, so sind zwar mehrmalen verschiedene Meynungen, woher etwan diese Benennung entstanden seyn möchte? geäussert
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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/123>, abgerufen am 22.07.2024.
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