Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

verschiedene beträchtliche unterirdische Löcher, Hölen und Gewölber und in unserm Wißbad, sonderlich in der Saal-Gegend desselben, entdecket. Allein ob solche grad ein Ueberbleibsel von dem gemeldten Heidenloch seyen? davon sind eben keine hinlängliche Anzeigungen vorhanden. Wenn dieses Heidenloch nur in einer eintzigen bestimmten Gegend, entweder in oder bey der Stadt, sich befunden hätte, so könnte man vielleicht, nicht ohne Wahrscheinlichkeit, vermuthen, daß etwan ein besonderes merckwürdiges Loch in der Heidnischen Stadt Mauer, entweder in oder bey der Stadt, obhanden gewesen, welches den Nahmen eines Heidenloches von der Heiden Mauer überkommen hätte. Allein da es in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, und auch ausserhalb der Stadt, an dem Heidnischen Berge, wie oben gemeldet ist, zugleich sich befunden hat, so lässet sich ein solches Mauerloch, als welches unmöglich von einer solchen Grösse oder Länge gewesen seyn kan, nicht wohl verstehen. Und eben dieses ist auch die Ursache, warum durch dieses Heidenloch die kurtz vorher benahmte Heidnische Hol oder Fahr-Weg bey Wißbaden (welcher erst vor kurtzem größtentheils geschleiffet worden ist) nicht gar wohl verstanden werden kan. Denn diese Hol hat sich nicht in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, sondern nur ausserhalb derselben, nemlich vor dem Heidnischen Thor befunden. Es wäre denn

verschiedene beträchtliche unterirdische Löcher, Hölen und Gewölber und in unserm Wißbad, sonderlich in der Saal-Gegend desselben, entdecket. Allein ob solche grad ein Ueberbleibsel von dem gemeldten Heidenloch seyen? davon sind eben keine hinlängliche Anzeigungen vorhanden. Wenn dieses Heidenloch nur in einer eintzigen bestimmten Gegend, entweder in oder bey der Stadt, sich befunden hätte, so könnte man vielleicht, nicht ohne Wahrscheinlichkeit, vermuthen, daß etwan ein besonderes merckwürdiges Loch in der Heidnischen Stadt Mauer, entweder in oder bey der Stadt, obhanden gewesen, welches den Nahmen eines Heidenloches von der Heiden Mauer überkommen hätte. Allein da es in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, und auch ausserhalb der Stadt, an dem Heidnischen Berge, wie oben gemeldet ist, zugleich sich befunden hat, so lässet sich ein solches Mauerloch, als welches unmöglich von einer solchen Grösse oder Länge gewesen seyn kan, nicht wohl verstehen. Und eben dieses ist auch die Ursache, warum durch dieses Heidenloch die kurtz vorher benahmte Heidnische Hol oder Fahr-Weg bey Wißbaden (welcher erst vor kurtzem größtentheils geschleiffet worden ist) nicht gar wohl verstanden werden kan. Denn diese Hol hat sich nicht in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, sondern nur ausserhalb derselben, nemlich vor dem Heidnischen Thor befunden. Es wäre denn

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0119" n="83"/>
verschiedene beträchtliche unterirdische Löcher, Hölen und Gewölber und in unserm Wißbad, sonderlich in der Saal-Gegend desselben, entdecket. Allein ob solche grad ein Ueberbleibsel von dem gemeldten Heidenloch seyen? davon sind eben keine hinlängliche Anzeigungen vorhanden. Wenn dieses Heidenloch nur in einer eintzigen bestimmten Gegend, entweder in oder bey der Stadt, sich befunden hätte, so könnte man vielleicht, nicht ohne Wahrscheinlichkeit, vermuthen, daß etwan ein besonderes merckwürdiges Loch in der Heidnischen Stadt Mauer, entweder in oder bey der Stadt, obhanden gewesen, welches den Nahmen eines Heidenloches von der Heiden Mauer überkommen hätte. Allein da es in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, und auch ausserhalb der Stadt, an dem Heidnischen Berge, wie oben gemeldet ist, zugleich sich befunden hat, so lässet sich ein solches Mauerloch, als welches unmöglich von einer solchen Grösse oder Länge gewesen seyn kan, nicht wohl verstehen. Und eben dieses ist auch die Ursache, warum durch dieses Heidenloch die kurtz vorher benahmte Heidnische Hol oder Fahr-Weg bey Wißbaden (welcher erst vor kurtzem größtentheils geschleiffet worden ist) nicht gar wohl verstanden werden kan. Denn diese Hol hat sich nicht in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, sondern nur ausserhalb derselben, nemlich vor dem Heidnischen Thor befunden. Es wäre denn
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0119] verschiedene beträchtliche unterirdische Löcher, Hölen und Gewölber und in unserm Wißbad, sonderlich in der Saal-Gegend desselben, entdecket. Allein ob solche grad ein Ueberbleibsel von dem gemeldten Heidenloch seyen? davon sind eben keine hinlängliche Anzeigungen vorhanden. Wenn dieses Heidenloch nur in einer eintzigen bestimmten Gegend, entweder in oder bey der Stadt, sich befunden hätte, so könnte man vielleicht, nicht ohne Wahrscheinlichkeit, vermuthen, daß etwan ein besonderes merckwürdiges Loch in der Heidnischen Stadt Mauer, entweder in oder bey der Stadt, obhanden gewesen, welches den Nahmen eines Heidenloches von der Heiden Mauer überkommen hätte. Allein da es in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, und auch ausserhalb der Stadt, an dem Heidnischen Berge, wie oben gemeldet ist, zugleich sich befunden hat, so lässet sich ein solches Mauerloch, als welches unmöglich von einer solchen Grösse oder Länge gewesen seyn kan, nicht wohl verstehen. Und eben dieses ist auch die Ursache, warum durch dieses Heidenloch die kurtz vorher benahmte Heidnische Hol oder Fahr-Weg bey Wißbaden (welcher erst vor kurtzem größtentheils geschleiffet worden ist) nicht gar wohl verstanden werden kan. Denn diese Hol hat sich nicht in der Stadt, wo Hof-Stätte stehen, sondern nur ausserhalb derselben, nemlich vor dem Heidnischen Thor befunden. Es wäre denn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/119
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/119>, abgerufen am 24.11.2024.