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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Da aber nachmals die Römer die gemeldte Sachen unter ihnen bekannt und gewöhnlich gemacht haben, so sind auch die Nahmen, welche diese Sachen in der Römischen Sprache gehabt, nach und nach bey den Teutschen bekannt und gewöhnlich worden, und auch, wiewohl nach der Teutschen Aussprache gefüget, gewöhnlich geblieben. 3, haben sich in unserer Wißbadischen Heidnischen Mauer verschiedene Steine mit würcklichen Römischen Aufschriften gefunden, welche, gantz vermuthlich, gleich bey Erbauung derselben, von den Römern in dieselbe sind gesetzet worden, und von welchen bald ein mehreres wird gemeldet werden. 4, ist auch noch ein würcklicher Römischer oder Lateinischer Nahme an dieser Mauer übrig. Denn die, an derselben befindliche, alte Thürne werden noch jetzo Kessel genennet. Diß Wort Kessel aber ist nichts anders, als das Lateinische Wort Castellum, (fester Ort) welches von den Teutschen nach und nach in Castell, Cassel und Cessel oder Kessel ist verwandelt worden. Und ist diese Benennung bey mehr andern dergleichen alten Thürnen und Mauern in Teutschland annoch übrig, und überall eine deutliche Anzeige, daß dergleichen Gebäude von niemand anders, als von Römern oder Lateinern, welche sie mit diesem Nahmen beleget, seyen erbauet worden. Es hält zwar der gemeine Mann in Wißbaden dermalen davor, es würden diese Thürne in der

Da aber nachmals die Römer die gemeldte Sachen unter ihnen bekannt und gewöhnlich gemacht haben, so sind auch die Nahmen, welche diese Sachen in der Römischen Sprache gehabt, nach und nach bey den Teutschen bekannt und gewöhnlich worden, und auch, wiewohl nach der Teutschen Aussprache gefüget, gewöhnlich geblieben. 3, haben sich in unserer Wißbadischen Heidnischen Mauer verschiedene Steine mit würcklichen Römischen Aufschriften gefunden, welche, gantz vermuthlich, gleich bey Erbauung derselben, von den Römern in dieselbe sind gesetzet worden, und von welchen bald ein mehreres wird gemeldet werden. 4, ist auch noch ein würcklicher Römischer oder Lateinischer Nahme an dieser Mauer übrig. Denn die, an derselben befindliche, alte Thürne werden noch jetzo Kessel genennet. Diß Wort Kessel aber ist nichts anders, als das Lateinische Wort Castellum, (fester Ort) welches von den Teutschen nach und nach in Castell, Cassel und Cessel oder Kessel ist verwandelt worden. Und ist diese Benennung bey mehr andern dergleichen alten Thürnen und Mauern in Teutschland annoch übrig, und überall eine deutliche Anzeige, daß dergleichen Gebäude von niemand anders, als von Römern oder Lateinern, welche sie mit diesem Nahmen beleget, seyen erbauet worden. Es hält zwar der gemeine Mann in Wißbaden dermalen davor, es würden diese Thürne in der

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Da aber nachmals die Römer die gemeldte Sachen unter ihnen bekannt und gewöhnlich gemacht haben, so sind auch die Nahmen, welche diese Sachen in der Römischen Sprache gehabt, nach und nach bey den Teutschen bekannt und gewöhnlich worden, und auch, wiewohl nach der Teutschen Aussprache gefüget, gewöhnlich geblieben. 3, haben sich in unserer Wißbadischen Heidnischen Mauer verschiedene Steine mit würcklichen Römischen Aufschriften gefunden, welche, gantz vermuthlich, gleich bey Erbauung derselben, von den Römern in dieselbe sind gesetzet worden, und von welchen bald ein mehreres wird gemeldet werden. 4, ist auch noch ein würcklicher Römischer oder Lateinischer Nahme an dieser Mauer übrig. Denn die, an derselben befindliche, alte Thürne werden noch jetzo Kessel genennet. Diß Wort Kessel aber ist nichts anders, als das Lateinische Wort <hi rendition="#aq">Castellum</hi>, (fester Ort) welches von den Teutschen nach und nach in Castell, Cassel und Cessel oder Kessel ist verwandelt worden. Und ist diese Benennung bey mehr andern dergleichen alten Thürnen und Mauern in Teutschland annoch übrig, und überall eine deutliche Anzeige, daß dergleichen Gebäude von niemand anders, als von Römern oder Lateinern, welche sie mit diesem Nahmen beleget, seyen erbauet worden. Es hält zwar der gemeine Mann in Wißbaden dermalen davor, es würden diese Thürne in der
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[79/0115] Da aber nachmals die Römer die gemeldte Sachen unter ihnen bekannt und gewöhnlich gemacht haben, so sind auch die Nahmen, welche diese Sachen in der Römischen Sprache gehabt, nach und nach bey den Teutschen bekannt und gewöhnlich worden, und auch, wiewohl nach der Teutschen Aussprache gefüget, gewöhnlich geblieben. 3, haben sich in unserer Wißbadischen Heidnischen Mauer verschiedene Steine mit würcklichen Römischen Aufschriften gefunden, welche, gantz vermuthlich, gleich bey Erbauung derselben, von den Römern in dieselbe sind gesetzet worden, und von welchen bald ein mehreres wird gemeldet werden. 4, ist auch noch ein würcklicher Römischer oder Lateinischer Nahme an dieser Mauer übrig. Denn die, an derselben befindliche, alte Thürne werden noch jetzo Kessel genennet. Diß Wort Kessel aber ist nichts anders, als das Lateinische Wort Castellum, (fester Ort) welches von den Teutschen nach und nach in Castell, Cassel und Cessel oder Kessel ist verwandelt worden. Und ist diese Benennung bey mehr andern dergleichen alten Thürnen und Mauern in Teutschland annoch übrig, und überall eine deutliche Anzeige, daß dergleichen Gebäude von niemand anders, als von Römern oder Lateinern, welche sie mit diesem Nahmen beleget, seyen erbauet worden. Es hält zwar der gemeine Mann in Wißbaden dermalen davor, es würden diese Thürne in der

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/115>, abgerufen am 24.11.2024.