Das schlechthin Eine, von dem alle Wissen¬ schaften ausfließen und in das sie zurückkehren, ist das Urwissen, durch dessen Einbildung in's Concrete sich von Einem Centralpunkt aus das Ganze des Erkennens bis in die äußersten Glie¬ der gestaltet. Diejenigen Wissenschaften, in welchen es sich als in seinen unmittelbarsten Orga¬ nen reflectirt, und das Wissen als Reflectiren¬ des mit dem Urwissen als Reflectirtem in Eins zusammenfällt, sind wie die allgemeinen Sen¬ soria in dem organischen Leib des Wissens. Wir haben von diesen Centralorganen aus¬ zugehen, um das Leben von ihnen aus durch verschiedene Quellen bis in die äußersten Thei¬ le zu leiten.
Für denjenigen, der noch nicht selbst im Besitz desjenigen Wissens ist, welches mit dem Urwissen Eins und es selbst ist, giebt es keinen andern Weg, zur Anerkennung desselben geleitet zu werden, als durch den Gegensatz mit dem andern Wissen.
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Das ſchlechthin Eine, von dem alle Wiſſen¬ ſchaften ausfließen und in das ſie zuruͤckkehren, iſt das Urwiſſen, durch deſſen Einbildung in's Concrete ſich von Einem Centralpunkt aus das Ganze des Erkennens bis in die aͤußerſten Glie¬ der geſtaltet. Diejenigen Wiſſenſchaften, in welchen es ſich als in ſeinen unmittelbarſten Orga¬ nen reflectirt, und das Wiſſen als Reflectiren¬ des mit dem Urwiſſen als Reflectirtem in Eins zuſammenfaͤllt, ſind wie die allgemeinen Sen¬ ſoria in dem organiſchen Leib des Wiſſens. Wir haben von dieſen Centralorganen aus¬ zugehen, um das Leben von ihnen aus durch verſchiedene Quellen bis in die aͤußerſten Thei¬ le zu leiten.
Fuͤr denjenigen, der noch nicht ſelbſt im Beſitz desjenigen Wiſſens iſt, welches mit dem Urwiſſen Eins und es ſelbſt iſt, giebt es keinen andern Weg, zur Anerkennung deſſelben geleitet zu werden, als durch den Gegenſatz mit dem andern Wiſſen.
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[83/0092]
Das ſchlechthin Eine, von dem alle Wiſſen¬
ſchaften ausfließen und in das ſie zuruͤckkehren,
iſt das Urwiſſen, durch deſſen Einbildung in's
Concrete ſich von Einem Centralpunkt aus das
Ganze des Erkennens bis in die aͤußerſten Glie¬
der geſtaltet. Diejenigen Wiſſenſchaften, in
welchen es ſich als in ſeinen unmittelbarſten Orga¬
nen reflectirt, und das Wiſſen als Reflectiren¬
des mit dem Urwiſſen als Reflectirtem in Eins
zuſammenfaͤllt, ſind wie die allgemeinen Sen¬
ſoria in dem organiſchen Leib des Wiſſens.
Wir haben von dieſen Centralorganen aus¬
zugehen, um das Leben von ihnen aus durch
verſchiedene Quellen bis in die aͤußerſten Thei¬
le zu leiten.
Fuͤr denjenigen, der noch nicht ſelbſt im
Beſitz desjenigen Wiſſens iſt, welches mit dem
Urwiſſen Eins und es ſelbſt iſt, giebt es keinen
andern Weg, zur Anerkennung deſſelben geleitet
zu werden, als durch den Gegenſatz mit dem
andern Wiſſen.
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/92>, abgerufen am 24.11.2024.
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