Es ist klar, daß die empirische Ansicht sich nicht über die Körperlichkeit erhebt und diese als etwas, das an sich selbst ist, betrachtet, da jene dagegen sie nur als das in ein Reales (durch den Act der Subject-Objectivirung) verwandelte Ideale begreift. Die Ideen sym¬ bolisiren sich in den Dingen, und da sie an sich Formen des absoluten Erkennens sind, erschei¬ nen sie in diesen als Formen des Seyns, wie auch die plastische Kunst ihre Ideen tödtet, um ihnen die Objectivität zu geben. Der Empi¬ rismus nimmt das Seyn ganz unabhängig von seiner Bedeutung, da es die Natur des Sym¬ bols ist, ein eigenes Leben in sich selbst zu ha¬ ben. In dieser Trennung kann es nur als rein Endliches, mit gänzlicher Negation des Unend¬ lichen erscheinen. Und wenn nur diese Ansicht in der späteren Physik sich zur Allgemeinheit ausgebildet hätte, und jenem Begriff der Ma¬ terie, als dem rein Leiblichen, nicht dennoch der des Geistes, absolut entgegenstünde, wo¬ durch sie verhindert wird, wenigstens in sich selbst ein Ganzes zu seyn, und diejenige Vollen¬
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Es iſt klar, daß die empiriſche Anſicht ſich nicht uͤber die Koͤrperlichkeit erhebt und dieſe als etwas, das an ſich ſelbſt iſt, betrachtet, da jene dagegen ſie nur als das in ein Reales (durch den Act der Subject-Objectivirung) verwandelte Ideale begreift. Die Ideen ſym¬ boliſiren ſich in den Dingen, und da ſie an ſich Formen des abſoluten Erkennens ſind, erſchei¬ nen ſie in dieſen als Formen des Seyns, wie auch die plaſtiſche Kunſt ihre Ideen toͤdtet, um ihnen die Objectivitaͤt zu geben. Der Empi¬ rismus nimmt das Seyn ganz unabhaͤngig von ſeiner Bedeutung, da es die Natur des Sym¬ bols iſt, ein eigenes Leben in ſich ſelbſt zu ha¬ ben. In dieſer Trennung kann es nur als rein Endliches, mit gaͤnzlicher Negation des Unend¬ lichen erſcheinen. Und wenn nur dieſe Anſicht in der ſpaͤteren Phyſik ſich zur Allgemeinheit ausgebildet haͤtte, und jenem Begriff der Ma¬ terie, als dem rein Leiblichen, nicht dennoch der des Geiſtes, abſolut entgegenſtuͤnde, wo¬ durch ſie verhindert wird, wenigſtens in ſich ſelbſt ein Ganzes zu ſeyn, und diejenige Vollen¬
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Es iſt klar, daß die empiriſche Anſicht
ſich nicht uͤber die Koͤrperlichkeit erhebt und dieſe
als etwas, das an ſich ſelbſt iſt, betrachtet, da
jene dagegen ſie nur als das in ein Reales
(durch den Act der Subject-Objectivirung)
verwandelte Ideale begreift. Die Ideen ſym¬
boliſiren ſich in den Dingen, und da ſie an ſich
Formen des abſoluten Erkennens ſind, erſchei¬
nen ſie in dieſen als Formen des Seyns, wie
auch die plaſtiſche Kunſt ihre Ideen toͤdtet, um
ihnen die Objectivitaͤt zu geben. Der Empi¬
rismus nimmt das Seyn ganz unabhaͤngig von
ſeiner Bedeutung, da es die Natur des Sym¬
bols iſt, ein eigenes Leben in ſich ſelbſt zu ha¬
ben. In dieſer Trennung kann es nur als rein
Endliches, mit gaͤnzlicher Negation des Unend¬
lichen erſcheinen. Und wenn nur dieſe Anſicht
in der ſpaͤteren Phyſik ſich zur Allgemeinheit
ausgebildet haͤtte, und jenem Begriff der Ma¬
terie, als dem rein Leiblichen, nicht dennoch
der des Geiſtes, abſolut entgegenſtuͤnde, wo¬
durch ſie verhindert wird, wenigſtens in ſich
ſelbſt ein Ganzes zu ſeyn, und diejenige Vollen¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/252>, abgerufen am 22.11.2024.
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