in Formen, die ursprünglich dem Reflex angehö¬ ren, dennoch das Urwissen auszudrücken, ist Be¬ weis davon. Es ist dieses Verhältniß der Speculation zur Reflexion, worauf alle Dia¬ lektik beruht.
Aber eben dieses Princip der Antinomie des Absoluten und der bloß endlichen Formen, so wie daß in der Philosophie Kunst und Pro¬ duction so wenig, als Form und Stoff in der Poesie getrennt seyn können, beweist, daß auch die Dialektik eine Seite hat, von welcher sie nicht gelernt werden kann, und daß sie nicht minder, wie das, was man, der ursprünglichen Bedeutung des Worts gemäß die Poesie in der Philosophie nennen könnte, auf dem productiven Vermögen beruht.
Von dem innern Wesen des Absoluten, welches die ewige In-Eins-Bildung des Allgemeinen und Besondern selbst ist, ist in der erscheinenden Welt ein Ausfluß in der Vernunft und der Einbildungskraft, welche beyde Ein und dasselbige sind, nur jene im Idealen, diese im Realen. Mögen diejeni¬
in Formen, die urſpruͤnglich dem Reflex angehoͤ¬ ren, dennoch das Urwiſſen auszudruͤcken, iſt Be¬ weis davon. Es iſt dieſes Verhaͤltniß der Speculation zur Reflexion, worauf alle Dia¬ lektik beruht.
Aber eben dieſes Princip der Antinomie des Abſoluten und der bloß endlichen Formen, ſo wie daß in der Philoſophie Kunſt und Pro¬ duction ſo wenig, als Form und Stoff in der Poeſie getrennt ſeyn koͤnnen, beweiſt, daß auch die Dialektik eine Seite hat, von welcher ſie nicht gelernt werden kann, und daß ſie nicht minder, wie das, was man, der urſpruͤnglichen Bedeutung des Worts gemaͤß die Poeſie in der Philoſophie nennen koͤnnte, auf dem productiven Vermoͤgen beruht.
Von dem innern Weſen des Abſoluten, welches die ewige In-Eins-Bildung des Allgemeinen und Beſondern ſelbſt iſt, iſt in der erſcheinenden Welt ein Ausfluß in der Vernunft und der Einbildungskraft, welche beyde Ein und daſſelbige ſind, nur jene im Idealen, dieſe im Realen. Moͤgen diejeni¬
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in Formen, die urſpruͤnglich dem Reflex angehoͤ¬
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weis davon. Es iſt dieſes Verhaͤltniß der
Speculation zur Reflexion, worauf alle Dia¬
lektik beruht.
Aber eben dieſes Princip der Antinomie
des Abſoluten und der bloß endlichen Formen,
ſo wie daß in der Philoſophie Kunſt und Pro¬
duction ſo wenig, als Form und Stoff in
der Poeſie getrennt ſeyn koͤnnen, beweiſt,
daß auch die Dialektik eine Seite hat, von
welcher ſie nicht gelernt werden kann, und
daß ſie nicht minder, wie das, was man,
der urſpruͤnglichen Bedeutung des Worts gemaͤß
die Poeſie in der Philoſophie nennen koͤnnte,
auf dem productiven Vermoͤgen beruht.
Von dem innern Weſen des Abſoluten,
welches die ewige In-Eins-Bildung des
Allgemeinen und Beſondern ſelbſt iſt, iſt in
der erſcheinenden Welt ein Ausfluß in der
Vernunft und der Einbildungskraft, welche
beyde Ein und daſſelbige ſind, nur jene im
Idealen, dieſe im Realen. Moͤgen diejeni¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/132>, abgerufen am 25.11.2024.
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