Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.Menschen bedeckten Wandelbahn. Auch Menſchen bedeckten Wandelbahn. Auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0072" n="86[68]"/> Menſchen bedeckten Wandelbahn. Auch<lb/> wuͤrden die großen Eindruͤcke der Natur<lb/> gar bald ihre Kraft auf unſer Gemuͤth ver-<lb/> lieren, wenn man immer unter ihnen<lb/> lebte. Um ſich Sinn fuͤr die Natur zu<lb/> erhalten, ſeinen Geiſt zuweilen durch ihre<lb/> großen erhabenen Verhaͤltniſſe zu erwei-<lb/> tern, unternimmt man am beſten von<lb/> Zeit zu Zeit eine Reiſe in eine Gegend,<lb/> welche große und erhabene Gegenſtaͤnde<lb/> der Natur darbeut; und ſie muͤßte eigent-<lb/> lich zu Fuß gemacht werden, muͤßte ein<lb/> wirkliches Luſtwandeln, nicht ein beſchwer-<lb/> liches Reiſen ſeyn, um ſich vollen Genuß<lb/> davon zu verſprechen. Aber zu den ge-<lb/> woͤhnlichen Spatziergaͤngen ins Freye be-<lb/> darf es nicht der großen Natur. Sie<lb/> fordert die Thaͤtigkeit des Geiſtes zu ſtark<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [86[68]/0072]
Menſchen bedeckten Wandelbahn. Auch
wuͤrden die großen Eindruͤcke der Natur
gar bald ihre Kraft auf unſer Gemuͤth ver-
lieren, wenn man immer unter ihnen
lebte. Um ſich Sinn fuͤr die Natur zu
erhalten, ſeinen Geiſt zuweilen durch ihre
großen erhabenen Verhaͤltniſſe zu erwei-
tern, unternimmt man am beſten von
Zeit zu Zeit eine Reiſe in eine Gegend,
welche große und erhabene Gegenſtaͤnde
der Natur darbeut; und ſie muͤßte eigent-
lich zu Fuß gemacht werden, muͤßte ein
wirkliches Luſtwandeln, nicht ein beſchwer-
liches Reiſen ſeyn, um ſich vollen Genuß
davon zu verſprechen. Aber zu den ge-
woͤhnlichen Spatziergaͤngen ins Freye be-
darf es nicht der großen Natur. Sie
fordert die Thaͤtigkeit des Geiſtes zu ſtark
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