Schlaf zu manipuliren und sich an die Aus- sprüche der Clairvoiance nicht zu kehren?
Vor einigen Tagen las ich in den Schick- salen eines Schweizers während seiner Reise nach Jerusalem und dem Libanon (2r Bd. S. 147) folgende Stelle: "Was ich schon früher in Ober Egyp- "ten und auch tiefer im Lande gesehen, war "falsches Wasser. Die Fläche war blen- "dend und gab sogar den Widerschein der "Gegenstände im wasserähnlichen Spiegel, "man glaubte ganz in der Nähe eines ruhi- "gen Stroms oder Sees zu seyn und bald "an das Wasser zu gelangen, so wie man "sich aber näherte, verschwand das trügliche "Bild, und kein Tropfen Wasser war zu "finden, statt dessen aber brennender Sand. "Als die Franzosen durch die Wüste nach "Damiette marschirten, sah man eine große "Menge durch dieses vermeinte Wasser ver- "loren gehen."
Wem fallen nicht bey diesem falschen Wasser die Constitutionen ein, von denen überall viel gesprochen und geschrieben wird, die in der Theorie ihren unabstreitbaren Werth haben, sich aber nie gegen selbstsüch- tige Praktikanten aufrecht erhalten können, wenn diesen zum Durchsetzen ihrer Eingriffe in alles, was über wechselseitige Rechte und Pflichten der Regenten und Völker in jenen abgemacht war, zahlreiche stehende Heere zu Geböte stehen, die mit ihrem Feuerathem
Schlaf zu manipuliren und ſich an die Aus- ſpruͤche der Clairvoiance nicht zu kehren?
Vor einigen Tagen las ich in den Schick- ſalen eines Schweizers waͤhrend ſeiner Reiſe nach Jeruſalem und dem Libanon (2r Bd. S. 147) folgende Stelle: „Was ich ſchon fruͤher in Ober Egyp- „ten und auch tiefer im Lande geſehen, war „falſches Waſſer. Die Flaͤche war blen- „dend und gab ſogar den Widerſchein der „Gegenſtaͤnde im waſſeraͤhnlichen Spiegel, „man glaubte ganz in der Naͤhe eines ruhi- „gen Stroms oder Sees zu ſeyn und bald „an das Waſſer zu gelangen, ſo wie man „ſich aber naͤherte, verſchwand das truͤgliche „Bild, und kein Tropfen Waſſer war zu „finden, ſtatt deſſen aber brennender Sand. „Als die Franzoſen durch die Wuͤſte nach „Damiette marſchirten, ſah man eine große „Menge durch dieſes vermeinte Waſſer ver- „loren gehen.“
Wem fallen nicht bey dieſem falſchen Waſſer die Conſtitutionen ein, von denen uͤberall viel geſprochen und geſchrieben wird, die in der Theorie ihren unabſtreitbaren Werth haben, ſich aber nie gegen ſelbſtſuͤch- tige Praktikanten aufrecht erhalten koͤnnen, wenn dieſen zum Durchſetzen ihrer Eingriffe in alles, was uͤber wechſelſeitige Rechte und Pflichten der Regenten und Voͤlker in jenen abgemacht war, zahlreiche ſtehende Heere zu Geboͤte ſtehen, die mit ihrem Feuerathem
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Schlaf zu manipuliren und ſich an die Aus-
ſpruͤche der Clairvoiance nicht zu kehren?
Vor einigen Tagen las ich in den Schick-
ſalen eines Schweizers waͤhrend
ſeiner Reiſe nach Jeruſalem und
dem Libanon (2r Bd. S. 147) folgende
Stelle: „Was ich ſchon fruͤher in Ober Egyp-
„ten und auch tiefer im Lande geſehen, war
„falſches Waſſer. Die Flaͤche war blen-
„dend und gab ſogar den Widerſchein der
„Gegenſtaͤnde im waſſeraͤhnlichen Spiegel,
„man glaubte ganz in der Naͤhe eines ruhi-
„gen Stroms oder Sees zu ſeyn und bald
„an das Waſſer zu gelangen, ſo wie man
„ſich aber naͤherte, verſchwand das truͤgliche
„Bild, und kein Tropfen Waſſer war zu
„finden, ſtatt deſſen aber brennender Sand.
„Als die Franzoſen durch die Wuͤſte nach
„Damiette marſchirten, ſah man eine große
„Menge durch dieſes vermeinte Waſſer ver-
„loren gehen.“
Wem fallen nicht bey dieſem falſchen
Waſſer die Conſtitutionen ein, von denen
uͤberall viel geſprochen und geſchrieben wird,
die in der Theorie ihren unabſtreitbaren
Werth haben, ſich aber nie gegen ſelbſtſuͤch-
tige Praktikanten aufrecht erhalten koͤnnen,
wenn dieſen zum Durchſetzen ihrer Eingriffe
in alles, was uͤber wechſelſeitige Rechte und
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abgemacht war, zahlreiche ſtehende Heere zu
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/518>, abgerufen am 22.11.2024.
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