Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.(im Januar der Jenaischen Literatur-Zei- Ein weitläuftiges Vernünfteln über Gellerts Fabeln, Neukirchs Te- *) Als der Graf Purgstall, jetzt kaiserlicher Kam-
merherr und Gubernialrath, der ein und ein halb Jahr, die Philosophie unter Kant zu studiren, sich hier aufhielt, von mir verlangte, ihm bey sei- ner Abreise in die französische, italiänische und schottische Welt ein Buch zu schenken, auf welches ich selbst großen Werth legte, so gab ich ihm eine Duodezausgabe vorbenannter zwey Schriften, in denen ich sehr vieles angestrichen hatte. (im Januar der Jenaiſchen Literatur-Zei- Ein weitlaͤuftiges Vernuͤnfteln uͤber Gellerts Fabeln, Neukirchs Te- *) Als der Graf Purgſtall, jetzt kaiſerlicher Kam-
merherr und Gubernialrath, der ein und ein halb Jahr, die Philoſophie unter Kant zu ſtudiren, ſich hier aufhielt, von mir verlangte, ihm bey ſei- ner Abreiſe in die franzoͤſiſche, italiaͤniſche und ſchottiſche Welt ein Buch zu ſchenken, auf welches ich ſelbſt großen Werth legte, ſo gab ich ihm eine Duodezausgabe vorbenannter zwey Schriften, in denen ich ſehr vieles angeſtrichen hatte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0387" n="370"/> (im Januar der Jenaiſchen Literatur-Zei-<lb/> tung von 1810) machen, ich doch dem an-<lb/> dern mein Urtheil daruͤber ſagen, mit ihm<lb/> daruͤber reden und ihm widerſprechen konnte,<lb/> wenn er etwas anfuͤhren wollte, was nicht<lb/> im Buche ſtand — jetzt (1813) iſt es auch<lb/> in dieſem Stuͤck anders, und ich leſe eigent-<lb/> lich nur fuͤr den Augenblick, in dem ich leſe.</p><lb/> <p>Ein <hi rendition="#g">weitlaͤuftiges</hi> Vernuͤnfteln uͤber<lb/> mein Leſen zu erſparen, will ich die Buͤcher<lb/> nennen, von denen ich mich erinnre, ſie<lb/> mehr als einmal geleſen zu haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gellerts</hi> Fabeln, <hi rendition="#g">Neukirchs</hi> Te-<lb/> lemach, <hi rendition="#g">Koppens</hi> Ueberſetzung des befrey-<lb/> ten Jeruſalems von Taſſo, den <hi rendition="#g">Horaz,</hi><lb/> den <hi rendition="#g">Tibull,</hi> den <hi rendition="#g">Tacitus</hi> <hi rendition="#aq">de moribus<lb/> Germanorum</hi> und das Leben des Agricola,<lb/> den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Baco</hi> de augmentis ſcientiarum</hi> und<lb/> ſeine <hi rendition="#aq">ſermones fideles,</hi> <note place="foot" n="*)">Als der Graf Purgſtall, jetzt kaiſerlicher Kam-<lb/> merherr und Gubernialrath, der ein und ein halb<lb/> Jahr, die Philoſophie unter <hi rendition="#g">Kant</hi> zu ſtudiren,<lb/> ſich hier aufhielt, von mir verlangte, ihm bey ſei-<lb/> ner Abreiſe in die franzoͤſiſche, italiaͤniſche und<lb/> ſchottiſche Welt ein Buch zu ſchenken, auf welches<lb/> ich ſelbſt großen Werth legte, ſo gab ich ihm<lb/> eine Duodezausgabe vorbenannter zwey Schriften,<lb/> in denen ich ſehr vieles angeſtrichen hatte.</note> den <hi rendition="#g">Haller,<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [370/0387]
(im Januar der Jenaiſchen Literatur-Zei-
tung von 1810) machen, ich doch dem an-
dern mein Urtheil daruͤber ſagen, mit ihm
daruͤber reden und ihm widerſprechen konnte,
wenn er etwas anfuͤhren wollte, was nicht
im Buche ſtand — jetzt (1813) iſt es auch
in dieſem Stuͤck anders, und ich leſe eigent-
lich nur fuͤr den Augenblick, in dem ich leſe.
Ein weitlaͤuftiges Vernuͤnfteln uͤber
mein Leſen zu erſparen, will ich die Buͤcher
nennen, von denen ich mich erinnre, ſie
mehr als einmal geleſen zu haben.
Gellerts Fabeln, Neukirchs Te-
lemach, Koppens Ueberſetzung des befrey-
ten Jeruſalems von Taſſo, den Horaz,
den Tibull, den Tacitus de moribus
Germanorum und das Leben des Agricola,
den Baco de augmentis ſcientiarum und
ſeine ſermones fideles, *) den Haller,
*) Als der Graf Purgſtall, jetzt kaiſerlicher Kam-
merherr und Gubernialrath, der ein und ein halb
Jahr, die Philoſophie unter Kant zu ſtudiren,
ſich hier aufhielt, von mir verlangte, ihm bey ſei-
ner Abreiſe in die franzoͤſiſche, italiaͤniſche und
ſchottiſche Welt ein Buch zu ſchenken, auf welches
ich ſelbſt großen Werth legte, ſo gab ich ihm
eine Duodezausgabe vorbenannter zwey Schriften,
in denen ich ſehr vieles angeſtrichen hatte.
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