würden aber die zweyköpfigen Adler je nach Paris gekommen seyn, ohne den Vorflug und Beystand des einköpfigen schwarzen? und werden nach Alexanders und Friedrich Wil- helms Tode ihre Nachfolger sich so die Hände über dem Sarge des großen Friedrichs geben, wie jene es thaten. *)
Bey meiner zweyten Excursion nach Ber- lin war ich ein durch alle Grade der Mau- rerey gewanderter Bruder, hatte den Poe- mander divinus, den Agricola, des Schwe- denborgs Opera etc. durchgeblättert, auch die Rosenkreuzer reden und andre solche schöne Sachen, obgleich ohne sonderliche Theil-
*) Als Bestätigung meiner Besorgniß las ich heute (18. Okt. 1815.) im 5ten Bande der Nemefis S. 222. über den teutschen Bund fol- gendes: "Es läßt sich mit der höchsten Wahr- "scheinlichkeit behaupten, daß, wenn nicht Verhält- "nisse eintreten, die kein Mensch voraussehen, und "also nicht berechnen kann, nach Alexanders "oder Friedrich Wilhelms Tode nicht 10 Jahre "vergehen werden, ohne daß die Russen zu Poh- "len auch Preußen zu gewinnen suchen werden, "angeblich auch nicht aus Vergrößerungssucht, "sondern theils um der Flüsse Meister zu wer- "den, theils um durch das Meer die rechte Seite "zu sichern, und das Grenzbollwerk zu einem "wahrhaftigen Bollwerk zu machen."
wuͤrden aber die zweykoͤpfigen Adler je nach Paris gekommen ſeyn, ohne den Vorflug und Beyſtand des einkoͤpfigen ſchwarzen? und werden nach Alexanders und Friedrich Wil- helms Tode ihre Nachfolger ſich ſo die Haͤnde uͤber dem Sarge des großen Friedrichs geben, wie jene es thaten. *)
Bey meiner zweyten Excurſion nach Ber- lin war ich ein durch alle Grade der Mau- rerey gewanderter Bruder, hatte den Poe- mander divinus, den Agricola, des Schwe- denborgs Opera etc. durchgeblaͤttert, auch die Roſenkreuzer reden und andre ſolche ſchoͤne Sachen, obgleich ohne ſonderliche Theil-
*) Als Beſtaͤtigung meiner Beſorgniß las ich heute (18. Okt. 1815.) im 5ten Bande der Nemefis S. 222. uͤber den teutſchen Bund fol- gendes: „Es laͤßt ſich mit der hoͤchſten Wahr- „ſcheinlichkeit behaupten, daß, wenn nicht Verhaͤlt- „niſſe eintreten, die kein Menſch vorausſehen, und „alſo nicht berechnen kann, nach Alexanders „oder Friedrich Wilhelms Tode nicht 10 Jahre „vergehen werden, ohne daß die Ruſſen zu Poh- „len auch Preußen zu gewinnen ſuchen werden, „angeblich auch nicht aus Vergroͤßerungsſucht, „ſondern theils um der Fluͤſſe Meiſter zu wer- „den, theils um durch das Meer die rechte Seite „zu ſichern, und das Grenzbollwerk zu einem „wahrhaftigen Bollwerk zu machen.“
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[191/0208]
wuͤrden aber die zweykoͤpfigen Adler je nach
Paris gekommen ſeyn, ohne den Vorflug
und Beyſtand des einkoͤpfigen ſchwarzen? und
werden nach Alexanders und Friedrich Wil-
helms Tode ihre Nachfolger ſich ſo die Haͤnde
uͤber dem Sarge des großen Friedrichs geben,
wie jene es thaten. *)
Bey meiner zweyten Excurſion nach Ber-
lin war ich ein durch alle Grade der Mau-
rerey gewanderter Bruder, hatte den Poe-
mander divinus, den Agricola, des Schwe-
denborgs Opera etc. durchgeblaͤttert, auch
die Roſenkreuzer reden und andre ſolche
ſchoͤne Sachen, obgleich ohne ſonderliche Theil-
*) Als Beſtaͤtigung meiner Beſorgniß las ich heute
(18. Okt. 1815.) im 5ten Bande der Nemefis
S. 222. uͤber den teutſchen Bund fol-
gendes: „Es laͤßt ſich mit der hoͤchſten Wahr-
„ſcheinlichkeit behaupten, daß, wenn nicht Verhaͤlt-
„niſſe eintreten, die kein Menſch vorausſehen, und
„alſo nicht berechnen kann, nach Alexanders
„oder Friedrich Wilhelms Tode nicht 10 Jahre
„vergehen werden, ohne daß die Ruſſen zu Poh-
„len auch Preußen zu gewinnen ſuchen werden,
„angeblich auch nicht aus Vergroͤßerungsſucht,
„ſondern theils um der Fluͤſſe Meiſter zu wer-
„den, theils um durch das Meer die rechte Seite
„zu ſichern, und das Grenzbollwerk zu einem
„wahrhaftigen Bollwerk zu machen.“
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/208>, abgerufen am 01.05.2024.
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