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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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..... Könnte man es ihm verden-
ken, wenn er .........
........ -- in sein immer
mehr verfallendes Monument auf dem Kirch-
hofe vor dem Steindammerthor zurückeilte?

Von meinem beynah dreyjährigen Aufent-
halt in Gumbinnen hab ich weiter nichts
zu sagen, als daß ich daselbst zwey damals
noch ungewöhnliche Dinge unternahm. 1)
Die Stiftung einer kleinen Lesebibliothek,
die aber wegen der Lesantipathie der mehre-
sten Theilnehmer nicht viel über ein Jahr
währte. 2) Die Einrichtung einer Gesell-
schaft zum Vorlesen deutscher Dichter und
Erzähler, die aber nur wenige male zusam-
men kam, weil die zum Gesetz gemachte
Stille während der Vorlesung einer zu
stark ans Reden gewöhnten Dame, im Cris-
pus von Weiße eine Ohnmacht zuzog, wo-
durch beynah alles Lesen in den Verdacht
einer Entkräftung oder Ueberfpannung ge-

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..... Koͤnnte man es ihm verden-
ken, wenn er .........
........ — in ſein immer
mehr verfallendes Monument auf dem Kirch-
hofe vor dem Steindammerthor zuruͤckeilte?

Von meinem beynah dreyjaͤhrigen Aufent-
halt in Gumbinnen hab ich weiter nichts
zu ſagen, als daß ich daſelbſt zwey damals
noch ungewoͤhnliche Dinge unternahm. 1)
Die Stiftung einer kleinen Leſebibliothek,
die aber wegen der Lesantipathie der mehre-
ſten Theilnehmer nicht viel uͤber ein Jahr
waͤhrte. 2) Die Einrichtung einer Geſell-
ſchaft zum Vorleſen deutſcher Dichter und
Erzaͤhler, die aber nur wenige male zuſam-
men kam, weil die zum Geſetz gemachte
Stille waͤhrend der Vorleſung einer zu
ſtark ans Reden gewoͤhnten Dame, im Cris-
pus von Weiße eine Ohnmacht zuzog, wo-
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[134/0151] ............... ............... ............... ............... ............... ............... ..... Koͤnnte man es ihm verden- ken, wenn er ......... ........ — in ſein immer mehr verfallendes Monument auf dem Kirch- hofe vor dem Steindammerthor zuruͤckeilte? Von meinem beynah dreyjaͤhrigen Aufent- halt in Gumbinnen hab ich weiter nichts zu ſagen, als daß ich daſelbſt zwey damals noch ungewoͤhnliche Dinge unternahm. 1) Die Stiftung einer kleinen Leſebibliothek, die aber wegen der Lesantipathie der mehre- ſten Theilnehmer nicht viel uͤber ein Jahr waͤhrte. 2) Die Einrichtung einer Geſell- ſchaft zum Vorleſen deutſcher Dichter und Erzaͤhler, die aber nur wenige male zuſam- men kam, weil die zum Geſetz gemachte Stille waͤhrend der Vorleſung einer zu ſtark ans Reden gewoͤhnten Dame, im Cris- pus von Weiße eine Ohnmacht zuzog, wo- durch beynah alles Leſen in den Verdacht einer Entkraͤftung oder Ueberfpannung ge-

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/151>, abgerufen am 03.05.2024.