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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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Und Thomas, der auch ehr nicht glaubte
Bis seines Meisters himmlische Geduld
Jhm eine Wundenprob erlaubte,
Das war sein Mann. Ganz ohne Kätchens Schuld,
Die nie ihn weckte, denn wozu wärs nütz gewesen,
Wer kann von Dornen Trauben lesen?
Schlief er nie fest -- Als er nun einst so schlief,
Dünkts ihm, daß Asmodi ihn rief,
Und sprach: "nimm diesen Ring, so lange
"Er dir am Finger sticht,
"Sey, Carvel, dir nicht bange,
"Daß man in deinen Garten bricht --

O

Und Thomas, der auch ehr nicht glaubte
Bis ſeines Meiſters himmliſche Geduld
Jhm eine Wundenprob erlaubte,
Das war ſein Mann. Ganz ohne Kaͤtchens Schuld,
Die nie ihn weckte, denn wozu waͤrs nuͤtz geweſen,
Wer kann von Dornen Trauben leſen?
Schlief er nie feſt — Als er nun einſt ſo ſchlief,
Duͤnkts ihm, daß Asmodi ihn rief,
Und ſprach: ”nimm dieſen Ring, ſo lange
”Er dir am Finger ſticht,
”Sey, Carvel, dir nicht bange,
”Daß man in deinen Garten bricht —

O
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[95/0099] Und Thomas, der auch ehr nicht glaubte Bis ſeines Meiſters himmliſche Geduld Jhm eine Wundenprob erlaubte, Das war ſein Mann. Ganz ohne Kaͤtchens Schuld, Die nie ihn weckte, denn wozu waͤrs nuͤtz geweſen, Wer kann von Dornen Trauben leſen? Schlief er nie feſt — Als er nun einſt ſo ſchlief, Duͤnkts ihm, daß Asmodi ihn rief, Und ſprach: ”nimm dieſen Ring, ſo lange ”Er dir am Finger ſticht, ”Sey, Carvel, dir nicht bange, ”Daß man in deinen Garten bricht — O

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/99>, abgerufen am 28.03.2024.