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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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Jch sah' dich schön wie Grazien,
Wenn Cypripor sie küßt,
Wie Psyche schön, wenn Amor sie
Fest in die Arme schließt.
Doch schöner wie ein Traum warst du
Mir wachend, als ein Druck
Der weichen Hand beym wärmsten Kuß:
Ob ich dich liebe, frug.
So bist du schön, wenn dir im Aug
Ein Thränchen zitternd steht,
Doch schöner, wenn den losen Blick
Des Lächelns Reitz erhöh't.
Der
Jch ſah’ dich ſchoͤn wie Grazien,
Wenn Cypripor ſie kuͤßt,
Wie Pſyche ſchoͤn, wenn Amor ſie
Feſt in die Arme ſchließt.
Doch ſchoͤner wie ein Traum warſt du
Mir wachend, als ein Druck
Der weichen Hand beym waͤrmſten Kuß:
Ob ich dich liebe, frug.
So biſt du ſchoͤn, wenn dir im Aug
Ein Thraͤnchen zitternd ſteht,
Doch ſchoͤner, wenn den loſen Blick
Des Laͤchelns Reitz erhoͤh’t.
Der
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[143/0147] Jch ſah’ dich ſchoͤn wie Grazien, Wenn Cypripor ſie kuͤßt, Wie Pſyche ſchoͤn, wenn Amor ſie Feſt in die Arme ſchließt. Doch ſchoͤner wie ein Traum warſt du Mir wachend, als ein Druck Der weichen Hand beym waͤrmſten Kuß: Ob ich dich liebe, frug. So biſt du ſchoͤn, wenn dir im Aug Ein Thraͤnchen zitternd ſteht, Doch ſchoͤner, wenn den loſen Blick Des Laͤchelns Reitz erhoͤh’t. Der

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/147>, abgerufen am 27.04.2024.