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Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

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Blüht gleich kein Frühling mehr im Thal,
Singt gleich nicht mehr die Nachtigall
Gluth und Entzücken in die Seele,
So singt doch deine Philomele
Von Amors Himmelskraft durchglüht
Jm Myrthenthale noch ihr Lied.
Sieh' nur wie sich der Sproßer regt,
Wie kühn er mit den Flügeln schlägt,
Er hüpft -- und schmachtet vor Verlangen
Jm Netz und Grübchen sich zu fangen;
Denn wo ein Kefigt winkt, wie der
Da wird die Freyheit Centnerschwer.
Ge-
Bluͤht gleich kein Fruͤhling mehr im Thal,
Singt gleich nicht mehr die Nachtigall
Gluth und Entzuͤcken in die Seele,
So ſingt doch deine Philomele
Von Amors Himmelskraft durchgluͤht
Jm Myrthenthale noch ihr Lied.
Sieh’ nur wie ſich der Sproßer regt,
Wie kuͤhn er mit den Fluͤgeln ſchlaͤgt,
Er huͤpft — und ſchmachtet vor Verlangen
Jm Netz und Gruͤbchen ſich zu fangen;
Denn wo ein Kefigt winkt, wie der
Da wird die Freyheit Centnerſchwer.
Ge-
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[141/0145] Bluͤht gleich kein Fruͤhling mehr im Thal, Singt gleich nicht mehr die Nachtigall Gluth und Entzuͤcken in die Seele, So ſingt doch deine Philomele Von Amors Himmelskraft durchgluͤht Jm Myrthenthale noch ihr Lied. Sieh’ nur wie ſich der Sproßer regt, Wie kuͤhn er mit den Fluͤgeln ſchlaͤgt, Er huͤpft — und ſchmachtet vor Verlangen Jm Netz und Gruͤbchen ſich zu fangen; Denn wo ein Kefigt winkt, wie der Da wird die Freyheit Centnerſchwer. Ge-

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/145>, abgerufen am 29.03.2024.