Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771."Küßt euch denn zärtlich, nennt euch schön; "Denkt aber mich dabey, "Und wird, so bald er mich gesehn "Gewis euch ungetreu -- -- Als Richter sprach drauf Venus Sohn! "Schweigt Zänker und hört mich: "Du kleines Haar, schmückst Venus Thron, "Vorzüglich liebt sie dich. Jhr Scheitelhaare seyd mein Netz Jn dem sich mancher fängt, Der thöricht über mein Gesetz Sich längst erhaben denkt. Jn J 2
”Kuͤßt euch denn zaͤrtlich, nennt euch ſchoͤn; ”Denkt aber mich dabey, ”Und wird, ſo bald er mich geſehn ”Gewis euch ungetreu — — Als Richter ſprach drauf Venus Sohn! ”Schweigt Zaͤnker und hoͤrt mich: ”Du kleines Haar, ſchmuͤckſt Venus Thron, ”Vorzuͤglich liebt ſie dich. Jhr Scheitelhaare ſeyd mein Netz Jn dem ſich mancher faͤngt, Der thoͤricht uͤber mein Geſetz Sich laͤngſt erhaben denkt. Jn J 2
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”Kuͤßt euch denn zaͤrtlich, nennt euch ſchoͤn;
”Denkt aber mich dabey,
”Und wird, ſo bald er mich geſehn
”Gewis euch ungetreu — —
Als Richter ſprach drauf Venus Sohn!
”Schweigt Zaͤnker und hoͤrt mich:
”Du kleines Haar, ſchmuͤckſt Venus Thron,
”Vorzuͤglich liebt ſie dich.
Jhr Scheitelhaare ſeyd mein Netz
Jn dem ſich mancher faͤngt,
Der thoͤricht uͤber mein Geſetz
Sich laͤngſt erhaben denkt.
Jn
J 2
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Zitationshilfe: | Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/135>, abgerufen am 16.02.2025. |