Des Todten Fall zu rächen kam Gerwig itzt gesprengt, Er sprengte über die Leichen die dort den Steg geengt! Derweil des Todten Haupt vom Rumpf Waltari fällt, Warf er die doppelschneidige Streitaxt nach dem Held, -- Die war in jenen Zeiten der Franken liebst Gewaffen. -- Schnell hob den Schild Waltari sich Deckung zu verschaffen, Rückspringend nach der Lanze an sich die theure riß er, Die blutige Schwertesklinge in's grüne Riedgras stieß er Und stellte sich dem Angriff. Da fiel kein unnütz Wort, So grimmig nach dem Kampfe lechzten die Beiden dort. Der focht den Freund zu rächen, der schirmte Leib und Leben, Viel schwere Hiebe wurden gehau'n und rückgegeben. Waltari's Speer war länger, doch tummelte sein Pferd Der Franke rings im Kreis, daß Jener müde werd'. Zuletzt ersah Waltari, daß er den Schild ihm hob, Durch Gerwig's Weichen itzt das grimme Eisen schnob. Hinsank er auf den Rücken, ein Schrei entfuhr dem Mund, Des Todes unfroh stampfte er den durchfurchten Grund. Auch diesem thät der Held das Haupt vom Rumpfe lösen, -- Er war ein stolzer Graf im Wormser Gau gewesen.
Des Todten Fall zu rächen kam Gerwig itzt geſprengt, Er ſprengte über die Leichen die dort den Steg geengt! Derweil des Todten Haupt vom Rumpf Waltari fällt, Warf er die doppelſchneidige Streitaxt nach dem Held, — Die war in jenen Zeiten der Franken liebſt Gewaffen. — Schnell hob den Schild Waltari ſich Deckung zu verſchaffen, Rückſpringend nach der Lanze an ſich die theure riß er, Die blutige Schwertesklinge in's grüne Riedgras ſtieß er Und ſtellte ſich dem Angriff. Da fiel kein unnütz Wort, So grimmig nach dem Kampfe lechzten die Beiden dort. Der focht den Freund zu rächen, der ſchirmte Leib und Leben, Viel ſchwere Hiebe wurden gehau'n und rückgegeben. Waltari's Speer war länger, doch tummelte ſein Pferd Der Franke rings im Kreis, daß Jener müde werd'. Zuletzt erſah Waltari, daß er den Schild ihm hob, Durch Gerwig's Weichen itzt das grimme Eiſen ſchnob. Hinſank er auf den Rücken, ein Schrei entfuhr dem Mund, Des Todes unfroh ſtampfte er den durchfurchten Grund. Auch dieſem thät der Held das Haupt vom Rumpfe löſen, — Er war ein ſtolzer Graf im Wormſer Gau geweſen.
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Des Todten Fall zu rächen kam Gerwig itzt geſprengt,
Er ſprengte über die Leichen die dort den Steg geengt!
Derweil des Todten Haupt vom Rumpf Waltari fällt,
Warf er die doppelſchneidige Streitaxt nach dem Held,
— Die war in jenen Zeiten der Franken liebſt Gewaffen. —
Schnell hob den Schild Waltari ſich Deckung zu verſchaffen,
Rückſpringend nach der Lanze an ſich die theure riß er,
Die blutige Schwertesklinge in's grüne Riedgras ſtieß er
Und ſtellte ſich dem Angriff. Da fiel kein unnütz Wort,
So grimmig nach dem Kampfe lechzten die Beiden dort.
Der focht den Freund zu rächen, der ſchirmte Leib und Leben,
Viel ſchwere Hiebe wurden gehau'n und rückgegeben.
Waltari's Speer war länger, doch tummelte ſein Pferd
Der Franke rings im Kreis, daß Jener müde werd'.
Zuletzt erſah Waltari, daß er den Schild ihm hob,
Durch Gerwig's Weichen itzt das grimme Eiſen ſchnob.
Hinſank er auf den Rücken, ein Schrei entfuhr dem Mund,
Des Todes unfroh ſtampfte er den durchfurchten Grund.
Auch dieſem thät der Held das Haupt vom Rumpfe löſen,
— Er war ein ſtolzer Graf im Wormſer Gau geweſen.
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Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffel_ekkehard_1855/401>, abgerufen am 24.07.2024.
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