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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Bauten und Dienste mit den Ariern selbst von Norden und von Westen her verbreitet. Welcher Zusammenhang zwischen den einzelnen Ländern und Völkern und zwischen diesen und den Maurerlogen und Maurerdiensten bestehe, kann allerdings noch nicht gesagt werden, ohne dass deshalb der Zusammenhang nicht vorhanden wäre oder geleugnet und bestritten werden dürfte; in England jedenfalls stehen die maurerischen Lehren und Einrichtungen mit denjenigen der Druiden und spätern Barden in vielfachen, sogar gegenwärtig schon urkundlich vorliegenden Berührungen.

Unter der Peterskirche zu Rom befindet sich die Sacre Grotte, die Reste des von Constantin aufgeführten alten Gebäudes, aus mehreren langen und gewundenen Gallerieen bestehend mit Todtenurnen der Kaiser, Päpste und Heiligen. Das Musterbild aber einer maurerischen Meisterloge möchte die Kapelle unter der Kirche dell' Orazione zu Rom bei dem Todtenfeste darbieten, welche bei dieser Gelegenheit schwarz ausgeschlagen ist; die Altäre sind mit jedem melancholischen Attribute ausgestattet, und nur düster mit wenigen Lampen erleuchtet; an den Wänden der Kapelle stehen Haufen von Todtenknochen nach ärchitektonischen Regeln aufgerichtet, und in der Mitte erhebt sich, von Cypressen umschattet, ein Katafalk. mit dem schauerlichen Bildnisse des Todes, während das Ganze mit Arabesken aus Gebeinen, in der Gestalt von Herzen, Sternen, Dreiecken u. s. w. eingefasst ist; einige Altäre hat man ganz aus Todtenknochen aufgerichtet, die Leuchter sind aus demselben Material gebildet und selbst das Gefäss, welches das Weihwasser enthält, ist ein Todtenschädel.1) Da die Bauleute einstens nicht allein katholisch, sondern selbst zum Theil wirkliche Klosterbrüder oder doch Laienbrüder waren, in den spätern Zeiten aber allgemein religiöse Bruderschaften mit der besondern Verpflichtung zum Todten- und Seelendienste bildeten, sind im vollsten geschichtlichen Sinne die Todtenfeiern der katholischen Kirche die Vorbilder des maurerischen Todtendienstes in der Meisterloge und Trauerloge, wie den Todtenfeiern der katholischen Kirche

1) Ausland für 1834, S. 1286 a.

Bauten und Dienste mit den Ariern selbst von Norden und von Westen her verbreitet. Welcher Zusammenhang zwischen den einzelnen Ländern und Völkern und zwischen diesen und den Maurerlogen und Maurerdiensten bestehe, kann allerdings noch nicht gesagt werden, ohne dass deshalb der Zusammenhang nicht vorhanden wäre oder geleugnet und bestritten werden dürfte; in England jedenfalls stehen die maurerischen Lehren und Einrichtungen mit denjenigen der Druiden und spätern Barden in vielfachen, sogar gegenwärtig schon urkundlich vorliegenden Berührungen.

Unter der Peterskirche zu Rom befindet sich die Sacre Grotte, die Reste des von Constantin aufgeführten alten Gebäudes, aus mehreren langen und gewundenen Gallerieen bestehend mit Todtenurnen der Kaiser, Päpste und Heiligen. Das Musterbild aber einer maurerischen Meisterloge möchte die Kapelle unter der Kirche dell’ Orazione zu Rom bei dem Todtenfeste darbieten, welche bei dieser Gelegenheit schwarz ausgeschlagen ist; die Altäre sind mit jedem melancholischen Attribute ausgestattet, und nur düster mit wenigen Lampen erleuchtet; an den Wänden der Kapelle stehen Haufen von Todtenknochen nach ärchitektonischen Regeln aufgerichtet, und in der Mitte erhebt sich, von Cypressen umschattet, ein Katafalk. mit dem schauerlichen Bildnisse des Todes, während das Ganze mit Arabesken aus Gebeinen, in der Gestalt von Herzen, Sternen, Dreiecken u. s. w. eingefasst ist; einige Altäre hat man ganz aus Todtenknochen aufgerichtet, die Leuchter sind aus demselben Material gebildet und selbst das Gefäss, welches das Weihwasser enthält, ist ein Todtenschädel.1) Da die Bauleute einstens nicht allein katholisch, sondern selbst zum Theil wirkliche Klosterbrüder oder doch Laienbrüder waren, in den spätern Zeiten aber allgemein religiöse Bruderschaften mit der besondern Verpflichtung zum Todten- und Seelendienste bildeten, sind im vollsten geschichtlichen Sinne die Todtenfeiern der katholischen Kirche die Vorbilder des maurerischen Todtendienstes in der Meisterloge und Trauerloge, wie den Todtenfeiern der katholischen Kirche

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[52/0072] Bauten und Dienste mit den Ariern selbst von Norden und von Westen her verbreitet. Welcher Zusammenhang zwischen den einzelnen Ländern und Völkern und zwischen diesen und den Maurerlogen und Maurerdiensten bestehe, kann allerdings noch nicht gesagt werden, ohne dass deshalb der Zusammenhang nicht vorhanden wäre oder geleugnet und bestritten werden dürfte; in England jedenfalls stehen die maurerischen Lehren und Einrichtungen mit denjenigen der Druiden und spätern Barden in vielfachen, sogar gegenwärtig schon urkundlich vorliegenden Berührungen. Unter der Peterskirche zu Rom befindet sich die Sacre Grotte, die Reste des von Constantin aufgeführten alten Gebäudes, aus mehreren langen und gewundenen Gallerieen bestehend mit Todtenurnen der Kaiser, Päpste und Heiligen. Das Musterbild aber einer maurerischen Meisterloge möchte die Kapelle unter der Kirche dell’ Orazione zu Rom bei dem Todtenfeste darbieten, welche bei dieser Gelegenheit schwarz ausgeschlagen ist; die Altäre sind mit jedem melancholischen Attribute ausgestattet, und nur düster mit wenigen Lampen erleuchtet; an den Wänden der Kapelle stehen Haufen von Todtenknochen nach ärchitektonischen Regeln aufgerichtet, und in der Mitte erhebt sich, von Cypressen umschattet, ein Katafalk. mit dem schauerlichen Bildnisse des Todes, während das Ganze mit Arabesken aus Gebeinen, in der Gestalt von Herzen, Sternen, Dreiecken u. s. w. eingefasst ist; einige Altäre hat man ganz aus Todtenknochen aufgerichtet, die Leuchter sind aus demselben Material gebildet und selbst das Gefäss, welches das Weihwasser enthält, ist ein Todtenschädel. 1) Da die Bauleute einstens nicht allein katholisch, sondern selbst zum Theil wirkliche Klosterbrüder oder doch Laienbrüder waren, in den spätern Zeiten aber allgemein religiöse Bruderschaften mit der besondern Verpflichtung zum Todten- und Seelendienste bildeten, sind im vollsten geschichtlichen Sinne die Todtenfeiern der katholischen Kirche die Vorbilder des maurerischen Todtendienstes in der Meisterloge und Trauerloge, wie den Todtenfeiern der katholischen Kirche 1) Ausland für 1834, S. 1286 a.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/72>, abgerufen am 25.11.2024.