Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.oberung durch die Angelsachsen eine christlich-römische Schule forterhalten haben, indem gegen das J. 500 Samson als Bischof von York genannt wird. Das britische oder druidische Christenthum mit den römischen Stadt-, Kirchen- und Schuleinrichtungen bestand in dem zahlreich bevölkerten York aber nicht nur bis auf die Zeiten der Angelsachsen, sondern sicherlich offen oder verdeckt auch unter denselben lange noch fort, selbst nachdem diese seit dem Anfange des 7ten Jahrh. allmählig zu dem römisch-katholischen Christenthume bekehrt worden waren,1) wie gerade die Yorker Urkunde dieses deutlich verräth und wofür auch die Lage Yorks ausserhalb des Kreises des eigentlichen angelsächsischen Lebens im höheren Norden, in welchem manche Annäherungen zu den Briten stattgefunden hatten,2) sprechen möchte. Im J. 926 waren die Angelsachsen mit den Briten in den von ihnen eroberten Landestheilen noch nicht zu einer Nation mit einem christlichen Glauben und mit einer Sprache, den spätern Engländern3) verschmolzen und verbunden, zumal in Wales noch unabhängige britische, christlich-druidische Reiche bestanden und unermüdlich gegen die Angelsachsen, wenn auch wenig siegreich und stets mehr beschränkt werdend, kämpften,4) wie dort die römische wissenschaftliche Bildung besonders in den alten Schulen zu Bangor, Lantuit und Lancarvan fortgepflegt und forterhalten worden war. Von dem Könige Cenwealh von Wessex, dem Gründer des Bischofsitzes zu Winchester mit der ehrwürdigen Domkathedrale, wird es ausdrücklich bezeugt, dass er nach der Eroberung gegen 660 die altbritischen geistlichen Anstalten, besonders zu Glastonbury mit dem Grabe Arthurs habe fortbestehen lassen.5) Zu einem angelsächsischen oder römisch-katholischen Bischofssitze war York bald nach dem J. 627 erhoben und daselbst dem Apostel Petrus eine grössere steinerne Kirche 1) Vergl. über diese Bekehrung Lappenberg, I. S. 136 ff. 2) Lappenberg, I. S. 148. 3) Vergl. auch Büchner, Abriss der englischen Literaturgesch., Darmstadt 1856, S. 1 ff. 4) Vergl. Lappenberg, I. S. 134 ff.; oben S. 195 ff. 5) Lappenberg, I. S. 248, vergl. mit S. 259.
oberung durch die Angelsachsen eine christlich-römische Schule forterhalten haben, indem gegen das J. 500 Samson als Bischof von York genannt wird. Das britische oder druidische Christenthum mit den römischen Stadt-, Kirchen- und Schuleinrichtungen bestand in dem zahlreich bevölkerten York aber nicht nur bis auf die Zeiten der Angelsachsen, sondern sicherlich offen oder verdeckt auch unter denselben lange noch fort, selbst nachdem diese seit dem Anfange des 7ten Jahrh. allmählig zu dem römisch-katholischen Christenthume bekehrt worden waren,1) wie gerade die Yorker Urkunde dieses deutlich verräth und wofür auch die Lage Yorks ausserhalb des Kreises des eigentlichen angelsächsischen Lebens im höheren Norden, in welchem manche Annäherungen zu den Briten stattgefunden hatten,2) sprechen möchte. Im J. 926 waren die Angelsachsen mit den Briten in den von ihnen eroberten Landestheilen noch nicht zu einer Nation mit einem christlichen Glauben und mit einer Sprache, den spätern Engländern3) verschmolzen und verbunden, zumal in Wales noch unabhängige britische, christlich-druidische Reiche bestanden und unermüdlich gegen die Angelsachsen, wenn auch wenig siegreich und stets mehr beschränkt werdend, kämpften,4) wie dort die römische wissenschaftliche Bildung besonders in den alten Schulen zu Bangor, Lantuit und Lancarvan fortgepflegt und forterhalten worden war. Von dem Könige Cenwealh von Wessex, dem Gründer des Bischofsitzes zu Winchester mit der ehrwürdigen Domkathedrale, wird es ausdrücklich bezeugt, dass er nach der Eroberung gegen 660 die altbritischen geistlichen Anstalten, besonders zu Glastonbury mit dem Grabe Arthurs habe fortbestehen lassen.5) Zu einem angelsächsischen oder römisch-katholischen Bischofssitze war York bald nach dem J. 627 erhoben und daselbst dem Apostel Petrus eine grössere steinerne Kirche 1) Vergl. über diese Bekehrung Lappenberg, I. S. 136 ff. 2) Lappenberg, I. S. 148. 3) Vergl. auch Büchner, Abriss der englischen Literaturgesch., Darmstadt 1856, S. 1 ff. 4) Vergl. Lappenberg, I. S. 134 ff.; oben S. 195 ff. 5) Lappenberg, I. S. 248, vergl. mit S. 259.
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oberung durch die Angelsachsen eine christlich-römische Schule forterhalten haben, indem gegen das J. 500 Samson als Bischof von York genannt wird. Das britische oder druidische Christenthum mit den römischen Stadt-, Kirchen- und Schuleinrichtungen bestand in dem zahlreich bevölkerten York aber nicht nur bis auf die Zeiten der Angelsachsen, sondern sicherlich offen oder verdeckt auch unter denselben lange noch fort, selbst nachdem diese seit dem Anfange des 7ten Jahrh. allmählig zu dem römisch-katholischen Christenthume bekehrt worden waren, 1) wie gerade die Yorker Urkunde dieses deutlich verräth und wofür auch die Lage Yorks ausserhalb des Kreises des eigentlichen angelsächsischen Lebens im höheren Norden, in welchem manche Annäherungen zu den Briten stattgefunden hatten, 2) sprechen möchte. Im J. 926 waren die Angelsachsen mit den Briten in den von ihnen eroberten Landestheilen noch nicht zu einer Nation mit einem christlichen Glauben und mit einer Sprache, den spätern Engländern 3) verschmolzen und verbunden, zumal in Wales noch unabhängige britische, christlich-druidische Reiche bestanden und unermüdlich gegen die Angelsachsen, wenn auch wenig siegreich und stets mehr beschränkt werdend, kämpften, 4) wie dort die römische wissenschaftliche Bildung besonders in den alten Schulen zu Bangor, Lantuit und Lancarvan fortgepflegt und forterhalten worden war. Von dem Könige Cenwealh von Wessex, dem Gründer des Bischofsitzes zu Winchester mit der ehrwürdigen Domkathedrale, wird es ausdrücklich bezeugt, dass er nach der Eroberung gegen 660 die altbritischen geistlichen Anstalten, besonders zu Glastonbury mit dem Grabe Arthurs habe fortbestehen lassen. 5) Zu einem angelsächsischen oder römisch-katholischen Bischofssitze war York bald nach dem J. 627 erhoben und daselbst dem Apostel Petrus eine grössere steinerne Kirche
1) Vergl. über diese Bekehrung Lappenberg, I. S. 136 ff.
2) Lappenberg, I. S. 148.
3) Vergl. auch Büchner, Abriss der englischen Literaturgesch., Darmstadt 1856, S. 1 ff.
4) Vergl. Lappenberg, I. S. 134 ff.; oben S. 195 ff.
5) Lappenberg, I. S. 248, vergl. mit S. 259.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/585>, abgerufen am 19.07.2024. |