Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.zu halten, Stahl, Eisen, Salz und andere Kaufmannswaaren feil zu bieten und alle ehrbaren Gewerbe zu betreiben, von der Herrschaft ungehindert.1) Das Verkaufs-, das Marktrecht war sonst das ausschliessliche Recht, das Vorrecht (privilegium) der Städter, wie z. B. die Stadt Raperswil sich am 19. Mai 1442 von König Friedrich III. versprechen liess, dass auf eine Meile rings um die Stadt Raperswil kein anderes Marktrecht bewilligt und gemacht werden solle.2) Jene Bauernzünfte sind ursprünglich reine bäuerliche Genossenschaften, welche städtische Rechte sich erwerben.3) Zufolge des österreichischen Herrschaftsurbars über das Amt Glarus vom J. 1359 hat der Graf Rudolf von (Werdenberg-) Sangans zu verhüten, "dz von Sangans (Sargans) vntz in den See zu keiner zeit in dem Jar jemant kein veil gut habe, one in der Statt ze Walenstatt."4) Diese Grafen Werdenberg von Sangans verpfänden ihre eigene Veste und Stadt Sangans und die dazu gehörige Grafschaft und Herrschaft, mit Leuten und Gütern, mit Gerichten, Twing und Bännen, mit Bergrechten, Eisenwerken und Schmieden, mit dem Bauhof zu Sangans und andern Zubehörden im J. 1396 der Herrschaft Oesterreich.5) Herzog Friedrich von Oesterreich bewilligt im J. 1404 Meister Georgen, dem Büchsenmeister, seiner Wirthin Adelheid, und dem Sohne Jörg, eine Eisenschmiede an der Murglach bei dem Wallensee in der Herrschaft Sangans zu errichten, daselbst Stahl und Eisen zu machen und selbe lebenslänglich zu besitzen.6) Sehr bemerkenswerth ist zu Lucern die Bruderschaft des h. Kreuzes, der Krämer Gesellschaft, genannt zu dem Saffran, wie sie in den vorhandenen Statuten vom 13. April 1453 genannt wird und wie auch zu Zürich das Zunfthaus der Kaufmannszunft noch heute zum Saffran heisst, 1) Mohr, I. (Reg. von Interlaken) S. 95, Nr. 555. 2) Mohr, Regesten (der Stadt Raperswil), I. S. 41, Nr. 64; vergl. auch Eichhorn. St.- und R.-Gesch., II. §. 312 a. E. 3) vergl. noch Weiske's Rechtslex., I. S. 609. 4) Mohr, Regesten (von Pfävers), I. S. 34, Nr. 234. 5) Mohr, I. S. 47. Nr. 329. 6) Mohr, I. S. 51. Nr. 366, vergl. mit Nr. 371, 376 und 377, 385, 386, 389, 407, 424 und 437.
zu halten, Stahl, Eisen, Salz und andere Kaufmannswaaren feil zu bieten und alle ehrbaren Gewerbe zu betreiben, von der Herrschaft ungehindert.1) Das Verkaufs-, das Marktrecht war sonst das ausschliessliche Recht, das Vorrecht (privilegium) der Städter, wie z. B. die Stadt Raperswil sich am 19. Mai 1442 von König Friedrich III. versprechen liess, dass auf eine Meile rings um die Stadt Raperswil kein anderes Marktrecht bewilligt und gemacht werden solle.2) Jene Bauernzünfte sind ursprünglich reine bäuerliche Genossenschaften, welche städtische Rechte sich erwerben.3) Zufolge des österreichischen Herrschaftsurbars über das Amt Glarus vom J. 1359 hat der Graf Rudolf von (Werdenberg-) Sangans zu verhüten, „dz von Sangans (Sargans) vntz in den See zu keiner zeit in dem Jar jemant kein veil gut habe, one in der Statt ze Walenstatt.“4) Diese Grafen Werdenberg von Sangans verpfänden ihre eigene Veste und Stadt Sangans und die dazu gehörige Grafschaft und Herrschaft, mit Leuten und Gütern, mit Gerichten, Twing und Bännen, mit Bergrechten, Eisenwerken und Schmieden, mit dem Bauhof zu Sangans und andern Zubehörden im J. 1396 der Herrschaft Oesterreich.5) Herzog Friedrich von Oesterreich bewilligt im J. 1404 Meister Georgen, dem Büchsenmeister, seiner Wirthin Adelheid, und dem Sohne Jörg, eine Eisenschmiede an der Murglach bei dem Wallensee in der Herrschaft Sangans zu errichten, daselbst Stahl und Eisen zu machen und selbe lebenslänglich zu besitzen.6) Sehr bemerkenswerth ist zu Lucern die Bruderschaft des h. Kreuzes, der Krämer Gesellschaft, genannt zu dem Saffran, wie sie in den vorhandenen Statuten vom 13. April 1453 genannt wird und wie auch zu Zürich das Zunfthaus der Kaufmannszunft noch heute zum Saffran heisst, 1) Mohr, I. (Reg. von Interlaken) S. 95, Nr. 555. 2) Mohr, Regesten (der Stadt Raperswil), I. S. 41, Nr. 64; vergl. auch Eichhorn. St.- und R.-Gesch., II. §. 312 a. E. 3) vergl. noch Weiske’s Rechtslex., I. S. 609. 4) Mohr, Regesten (von Pfävers), I. S. 34, Nr. 234. 5) Mohr, I. S. 47. Nr. 329. 6) Mohr, I. S. 51. Nr. 366, vergl. mit Nr. 371, 376 und 377, 385, 386, 389, 407, 424 und 437.
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zu halten, Stahl, Eisen, Salz und andere Kaufmannswaaren feil zu bieten und alle ehrbaren Gewerbe zu betreiben, von der Herrschaft ungehindert. 1) Das Verkaufs-, das Marktrecht war sonst das ausschliessliche Recht, das Vorrecht (privilegium) der Städter, wie z. B. die Stadt Raperswil sich am 19. Mai 1442 von König Friedrich III. versprechen liess, dass auf eine Meile rings um die Stadt Raperswil kein anderes Marktrecht bewilligt und gemacht werden solle. 2) Jene Bauernzünfte sind ursprünglich reine bäuerliche Genossenschaften, welche städtische Rechte sich erwerben. 3) Zufolge des österreichischen Herrschaftsurbars über das Amt Glarus vom J. 1359 hat der Graf Rudolf von (Werdenberg-) Sangans zu verhüten, „dz von Sangans (Sargans) vntz in den See zu keiner zeit in dem Jar jemant kein veil gut habe, one in der Statt ze Walenstatt.“ 4) Diese Grafen Werdenberg von Sangans verpfänden ihre eigene Veste und Stadt Sangans und die dazu gehörige Grafschaft und Herrschaft, mit Leuten und Gütern, mit Gerichten, Twing und Bännen, mit Bergrechten, Eisenwerken und Schmieden, mit dem Bauhof zu Sangans und andern Zubehörden im J. 1396 der Herrschaft Oesterreich. 5) Herzog Friedrich von Oesterreich bewilligt im J. 1404 Meister Georgen, dem Büchsenmeister, seiner Wirthin Adelheid, und dem Sohne Jörg, eine Eisenschmiede an der Murglach bei dem Wallensee in der Herrschaft Sangans zu errichten, daselbst Stahl und Eisen zu machen und selbe lebenslänglich zu besitzen. 6)
Sehr bemerkenswerth ist zu Lucern die Bruderschaft des h. Kreuzes, der Krämer Gesellschaft, genannt zu dem Saffran, wie sie in den vorhandenen Statuten vom 13. April 1453 genannt wird und wie auch zu Zürich das Zunfthaus der Kaufmannszunft noch heute zum Saffran heisst,
1) Mohr, I. (Reg. von Interlaken) S. 95, Nr. 555.
2) Mohr, Regesten (der Stadt Raperswil), I. S. 41, Nr. 64; vergl. auch Eichhorn. St.- und R.-Gesch., II. §. 312 a. E.
3) vergl. noch Weiske’s Rechtslex., I. S. 609.
4) Mohr, Regesten (von Pfävers), I. S. 34, Nr. 234.
5) Mohr, I. S. 47. Nr. 329.
6) Mohr, I. S. 51. Nr. 366, vergl. mit Nr. 371, 376 und 377, 385, 386, 389, 407, 424 und 437.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/443>, abgerufen am 25.07.2024. |