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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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so vielen andern gallischen Lehnwörtern über Europa verbreitet worden; Bjani heisst in der heutigen isländischen Volkssprache ein Idiot.1) Warnkoenig, a. a. O., S. 331, lässt zur Zeit der Sammlung der Zunftstatute, Etablissements oder Livre des metiers, von Paris durch Boileau die Scholaren der Universität nur eine Zunft bilden. Der Grundgedanke der akademischen Deposition war nach der christlichen Seite eine Art Taufe, so auch auf den sächsischen Universitäten, indem der Depositor dem Deponenden ein grosses Gefäss mit Wasser über den Kopf goss und ihn dann mit einem groben Lumpen unzart abtrocknete.2) Das Opfersalz, welches zum Salze der Weisheit gemacht wurde,3) ist heidnisch. Auch bei den bacchischen Mysterien, auf welche Vieles in den Gebräuchen der akademischen Deposition hinweiset und die zugleich Metroa und Sabazia genannt wurden, waren nach Klemens in die Mysterienkiste einige Salzkörner eingeschlossen, wie Rinck, die Religion der Hellenen, I. S. 364, gewiss unrichtig glaubt, zum Symbole, dass Salz die Würze aller Nahrung sei. Salz pflegten die Griechen auch in das zu Reinigungen bestimmte Wasser zu werfen.4) Die alten Deutschen hielten die Salzquellen für heilig und führten oft blutige Kriege darum; die Weltkuh Audhumbla leckte aus dem Salzfelsen den Mann Buri. Kinder werden durch Salz und Brod gegen Hexen nach dem umgestaltenden christlichen Aberglauben geschützt.5) Salz zu verschütten, bedeutet Unglück.6) - Die aus der akademischen Deposition gleichfalls hervorschimmernde Beerdigung des alten Menschen und die Auferweckung eines neuen wäre zunächst ein Ueberrest der druidischen Mysterien, welche gleichfalls den Tod und die Wiederauferstehung des Natur- und Sonnengottes (Hu, Aeddon, Adonis)7) zum Gegenstande hatten. Jedoch ist es ein fast allen Weihen der alten wie

1) Maurer, isländische Volkssagen, S. 290.
2) Richard, a a. O., S. 339; Hanser, S. 391.
3) Symbolik, I. S. 495 Anm.
4) Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 327.
5) Wolf, Beiträge, I. S. 206, Nr. 14 und 15.
6) Wolf, I. S. 239.
7) Eckermann, III. 2. S. 163.

so vielen andern gallischen Lehnwörtern über Europa verbreitet worden; Bjani heisst in der heutigen isländischen Volkssprache ein Idiot.1) Warnkoenig, a. a. O., S. 331, lässt zur Zeit der Sammlung der Zunftstatute, Etablissements oder Livre des métiers, von Paris durch Boileau die Scholaren der Universität nur eine Zunft bilden. Der Grundgedanke der akademischen Deposition war nach der christlichen Seite eine Art Taufe, so auch auf den sächsischen Universitäten, indem der Depositor dem Deponenden ein grosses Gefäss mit Wasser über den Kopf goss und ihn dann mit einem groben Lumpen unzart abtrocknete.2) Das Opfersalz, welches zum Salze der Weisheit gemacht wurde,3) ist heidnisch. Auch bei den bacchischen Mysterien, auf welche Vieles in den Gebräuchen der akademischen Deposition hinweiset und die zugleich Metroa und Sabazia genannt wurden, waren nach Klemens in die Mysterienkiste einige Salzkörner eingeschlossen, wie Rinck, die Religion der Hellenen, I. S. 364, gewiss unrichtig glaubt, zum Symbole, dass Salz die Würze aller Nahrung sei. Salz pflegten die Griechen auch in das zu Reinigungen bestimmte Wasser zu werfen.4) Die alten Deutschen hielten die Salzquellen für heilig und führten oft blutige Kriege darum; die Weltkuh Audhumbla leckte aus dem Salzfelsen den Mann Buri. Kinder werden durch Salz und Brod gegen Hexen nach dem umgestaltenden christlichen Aberglauben geschützt.5) Salz zu verschütten, bedeutet Unglück.6) – Die aus der akademischen Deposition gleichfalls hervorschimmernde Beerdigung des alten Menschen und die Auferweckung eines neuen wäre zunächst ein Ueberrest der druidischen Mysterien, welche gleichfalls den Tod und die Wiederauferstehung des Natur- und Sonnengottes (Hu, Aeddon, Adonis)7) zum Gegenstande hatten. Jedoch ist es ein fast allen Weihen der alten wie

1) Maurer, isländische Volkssagen, S. 290.
2) Richard, a a. O., S. 339; Hanser, S. 391.
3) Symbolik, I. S. 495 Anm.
4) Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 327.
5) Wolf, Beiträge, I. S. 206, Nr. 14 und 15.
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[414/0434] so vielen andern gallischen Lehnwörtern über Europa verbreitet worden; Bjani heisst in der heutigen isländischen Volkssprache ein Idiot. 1) Warnkoenig, a. a. O., S. 331, lässt zur Zeit der Sammlung der Zunftstatute, Etablissements oder Livre des métiers, von Paris durch Boileau die Scholaren der Universität nur eine Zunft bilden. Der Grundgedanke der akademischen Deposition war nach der christlichen Seite eine Art Taufe, so auch auf den sächsischen Universitäten, indem der Depositor dem Deponenden ein grosses Gefäss mit Wasser über den Kopf goss und ihn dann mit einem groben Lumpen unzart abtrocknete. 2) Das Opfersalz, welches zum Salze der Weisheit gemacht wurde, 3) ist heidnisch. Auch bei den bacchischen Mysterien, auf welche Vieles in den Gebräuchen der akademischen Deposition hinweiset und die zugleich Metroa und Sabazia genannt wurden, waren nach Klemens in die Mysterienkiste einige Salzkörner eingeschlossen, wie Rinck, die Religion der Hellenen, I. S. 364, gewiss unrichtig glaubt, zum Symbole, dass Salz die Würze aller Nahrung sei. Salz pflegten die Griechen auch in das zu Reinigungen bestimmte Wasser zu werfen. 4) Die alten Deutschen hielten die Salzquellen für heilig und führten oft blutige Kriege darum; die Weltkuh Audhumbla leckte aus dem Salzfelsen den Mann Buri. Kinder werden durch Salz und Brod gegen Hexen nach dem umgestaltenden christlichen Aberglauben geschützt. 5) Salz zu verschütten, bedeutet Unglück. 6) – Die aus der akademischen Deposition gleichfalls hervorschimmernde Beerdigung des alten Menschen und die Auferweckung eines neuen wäre zunächst ein Ueberrest der druidischen Mysterien, welche gleichfalls den Tod und die Wiederauferstehung des Natur- und Sonnengottes (Hu, Aeddon, Adonis) 7) zum Gegenstande hatten. Jedoch ist es ein fast allen Weihen der alten wie 1) Maurer, isländische Volkssagen, S. 290. 2) Richard, a a. O., S. 339; Hanser, S. 391. 3) Symbolik, I. S. 495 Anm. 4) Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 327. 5) Wolf, Beiträge, I. S. 206, Nr. 14 und 15. 6) Wolf, I. S. 239. 7) Eckermann, III. 2. S. 163.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/434>, abgerufen am 22.11.2024.