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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Jäger Pfeil und Bogen bei.1) Nach Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 229, war das irdene Geschirr dem Dionysos geweiht und die Mannichfaltigkeit der Vasen sollte die Mannichfaltigkeit der Lebensformen ausdrücken, wie denn auch Dionysos selbst der buntgestaltete ([fremdsprachliches Material]) geheissen; die mehreren Vasen von den verschiedenartigsten, oft seltsamsten Formen in den Grüften der Alten sollen die tröstliche Wahrheit aussprechen, dass die Lebensgestalten der Natur unerschöpflich sind; ihre Gestalten sind wohl gebrechlich, aber ist eines gebrochen, so tritt das Leben des andern hervor; du stirbst, aber es ist nur ein Wechsel des Gefässes. Sehr sinnreich deutet die Osirismythe denselben Satz dadurch an, dass der bei der Stadt Byblus von dem Meere an das Land getriebene Sarg des Osiris sogleich von einer Erikastaude umschlossen worden sei, woraus der phönicische König Malkander eine Säule für seinen Palast verfertigen liess, d. h. auch der im Sarge schlafende Gott ist noch eine feste unsterbliche Säule. Noch sinnvoller ist nach Clemens von Alexandrien Protreptico, p. 12, derselbe Gedanke in der Mythe der kretischen Kyklopen ausgedrückt. Der erschlagene dritte Bruder wurde von seinen Brüdern und Mördern am Fusse des Berges Olympos begraben und sein Kopf mit einer Purpurdecke bedeckt: aber aus dem Blute des Ermordeten sprosste plötzlich der Eppich (die Akazie auf dem Grabe des Hiram) hervor.2) - Das viele zerbrochene Geschirr in alten heidnischen keltischen oder germanischen Gräbern und Todtenhügeln hat vielleicht auch darin seinen Grund, dass die bei dem Todtenfeste und Leichenmahle gebrauchten Gefässe zu keinem andern Gebrauche mehr dienen sollten und zum Andenken des Gebrochenen zerbrochen wurden, ähnlich wie auch zuweilen als Zeichen des Schmerzes die Kleider zerrissen wurden und wie beim Tode Christi der Vorhang im Tempel zerriss. - Höchst merkwürdig und mit den alten maurerischen Gebräuchen in England3) übereinstimmend ist es, dass nach dem Berichte von Peter-

1) Bastian, ein Besuch in San Salvador, S. 89 ff.
2) Böttiger, Sabina, Leipzig 1806, S. 216.
3) Krause, I. 1. S. 236 ff.

Jäger Pfeil und Bogen bei.1) Nach Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 229, war das irdene Geschirr dem Dionysos geweiht und die Mannichfaltigkeit der Vasen sollte die Mannichfaltigkeit der Lebensformen ausdrücken, wie denn auch Dionysos selbst der buntgestaltete ([fremdsprachliches Material]) geheissen; die mehreren Vasen von den verschiedenartigsten, oft seltsamsten Formen in den Grüften der Alten sollen die tröstliche Wahrheit aussprechen, dass die Lebensgestalten der Natur unerschöpflich sind; ihre Gestalten sind wohl gebrechlich, aber ist eines gebrochen, so tritt das Leben des andern hervor; du stirbst, aber es ist nur ein Wechsel des Gefässes. Sehr sinnreich deutet die Osirismythe denselben Satz dadurch an, dass der bei der Stadt Byblus von dem Meere an das Land getriebene Sarg des Osiris sogleich von einer Erikastaude umschlossen worden sei, woraus der phönicische König Malkander eine Säule für seinen Palast verfertigen liess, d. h. auch der im Sarge schlafende Gott ist noch eine feste unsterbliche Säule. Noch sinnvoller ist nach Clemens von Alexandrien Protreptico, p. 12, derselbe Gedanke in der Mythe der kretischen Kyklopen ausgedrückt. Der erschlagene dritte Bruder wurde von seinen Brüdern und Mördern am Fusse des Berges Olympos begraben und sein Kopf mit einer Purpurdecke bedeckt: aber aus dem Blute des Ermordeten sprosste plötzlich der Eppich (die Akazie auf dem Grabe des Hiram) hervor.2) – Das viele zerbrochene Geschirr in alten heidnischen keltischen oder germanischen Gräbern und Todtenhügeln hat vielleicht auch darin seinen Grund, dass die bei dem Todtenfeste und Leichenmahle gebrauchten Gefässe zu keinem andern Gebrauche mehr dienen sollten und zum Andenken des Gebrochenen zerbrochen wurden, ähnlich wie auch zuweilen als Zeichen des Schmerzes die Kleider zerrissen wurden und wie beim Tode Christi der Vorhang im Tempel zerriss. – Höchst merkwürdig und mit den alten maurerischen Gebräuchen in England3) übereinstimmend ist es, dass nach dem Berichte von Peter-

1) Bastian, ein Besuch in San Salvador, S. 89 ff.
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[397/0417] Jäger Pfeil und Bogen bei. 1) Nach Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 229, war das irdene Geschirr dem Dionysos geweiht und die Mannichfaltigkeit der Vasen sollte die Mannichfaltigkeit der Lebensformen ausdrücken, wie denn auch Dionysos selbst der buntgestaltete (_ ) geheissen; die mehreren Vasen von den verschiedenartigsten, oft seltsamsten Formen in den Grüften der Alten sollen die tröstliche Wahrheit aussprechen, dass die Lebensgestalten der Natur unerschöpflich sind; ihre Gestalten sind wohl gebrechlich, aber ist eines gebrochen, so tritt das Leben des andern hervor; du stirbst, aber es ist nur ein Wechsel des Gefässes. Sehr sinnreich deutet die Osirismythe denselben Satz dadurch an, dass der bei der Stadt Byblus von dem Meere an das Land getriebene Sarg des Osiris sogleich von einer Erikastaude umschlossen worden sei, woraus der phönicische König Malkander eine Säule für seinen Palast verfertigen liess, d. h. auch der im Sarge schlafende Gott ist noch eine feste unsterbliche Säule. Noch sinnvoller ist nach Clemens von Alexandrien Protreptico, p. 12, derselbe Gedanke in der Mythe der kretischen Kyklopen ausgedrückt. Der erschlagene dritte Bruder wurde von seinen Brüdern und Mördern am Fusse des Berges Olympos begraben und sein Kopf mit einer Purpurdecke bedeckt: aber aus dem Blute des Ermordeten sprosste plötzlich der Eppich (die Akazie auf dem Grabe des Hiram) hervor. 2) – Das viele zerbrochene Geschirr in alten heidnischen keltischen oder germanischen Gräbern und Todtenhügeln hat vielleicht auch darin seinen Grund, dass die bei dem Todtenfeste und Leichenmahle gebrauchten Gefässe zu keinem andern Gebrauche mehr dienen sollten und zum Andenken des Gebrochenen zerbrochen wurden, ähnlich wie auch zuweilen als Zeichen des Schmerzes die Kleider zerrissen wurden und wie beim Tode Christi der Vorhang im Tempel zerriss. – Höchst merkwürdig und mit den alten maurerischen Gebräuchen in England 3) übereinstimmend ist es, dass nach dem Berichte von Peter- 1) Bastian, ein Besuch in San Salvador, S. 89 ff. 2) Böttiger, Sabina, Leipzig 1806, S. 216. 3) Krause, I. 1. S. 236 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/417>, abgerufen am 23.11.2024.