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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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sondern versammelten sich in unterirdischen Gewölben oder in Wohnhäusern und Werkstätten der Mitglieder der Secte. Dass im Fihrist (Flügel, S. 98) abweichend von der Erbauung von Tempeln geredet wird, ist entweder auf ganz einfache und schmucklose Versammlungs- und Gebetsstätten zu beschränken, oder war jedenfalls nach dem Berichte selbst das Abweichen einer manichäischen Secte.

Der Angabe des Fibrist zufolge verfasste Manei sieben Bücher, eines in persischer und sechs in syrischer Sprache (Flügel, S. 102) und zwar, was wohl zu bemerken ist, in der von Manei angenommenen eigenthümlichen Schrift (Geheimschrift), um nur den Eingeweihten verständlich zu sein.1) Die manichäische Schrift war aus der persischen und syrischen abgeleitet und hatte mehr Buchstaben als die arabische Sprache. Die Buchstaben der manichäischen Schrift sind bei Flügel, S. 168, mitgetheilt und soll der der Marcioniten ähnlich sein. Dass, Manei zur Bildung seiner Geheimschrift neben seiner Mutterschrift noch die syrische benutzte, hat darin seinen geschichtlichen Grund, das zur Zeit Manei's oder im 3ten Jahrh. die syrische Sprache in Westasien und bis an die Ufer und auf die Inseln Indiens und in der Tartarei bis an die Grenzen China's ausserordentlich verbreitet, gleichsam die Weltsprache war. Aus dem gleichen Grunde verfasste Manei seine Schriften auch vorzugsweise in der syrischen Sprache, da dieses die Ausbreitung des Manichäismus ausserordentlich erleichterte und seine Schriften also überall in Asien von den Eingeweihten gelesen werden konnten, wo man das Syrische verstand und schrieb. Die Ueberreste von Palmyra haben syrische Inschriften. Nach dem Lexicon geographicum war die syrische Schrift unter den 5 Sprachen, die in Persien, oder nach Ibn al-Mukaffa unter den 7 Sprachen, die am Hofe der Sasaniden gesprochen wurden. Da durch die Hirammythe die Maurerei unleugbar mit Syrien in eine gewisse Beziehung tritt und darin auch einzelne manichäische Spuren sich finden, könnte die alte maurerische Geheimschrift, wenn eine

1) Flügel, S. 166, Anm. 58.

sondern versammelten sich in unterirdischen Gewölben oder in Wohnhäusern und Werkstätten der Mitglieder der Secte. Dass im Fihrist (Flügel, S. 98) abweichend von der Erbauung von Tempeln geredet wird, ist entweder auf ganz einfache und schmucklose Versammlungs- und Gebetsstätten zu beschränken, oder war jedenfalls nach dem Berichte selbst das Abweichen einer manichäischen Secte.

Der Angabe des Fibrist zufolge verfasste Mânî sieben Bücher, eines in persischer und sechs in syrischer Sprache (Flügel, S. 102) und zwar, was wohl zu bemerken ist, in der von Mânî angenommenen eigenthümlichen Schrift (Geheimschrift), um nur den Eingeweihten verständlich zu sein.1) Die manichäische Schrift war aus der persischen und syrischen abgeleitet und hatte mehr Buchstaben als die arabische Sprache. Die Buchstaben der manichäischen Schrift sind bei Flügel, S. 168, mitgetheilt und soll der der Marcioniten ähnlich sein. Dass, Mânî zur Bildung seiner Geheimschrift neben seiner Mutterschrift noch die syrische benutzte, hat darin seinen geschichtlichen Grund, das zur Zeit Mânî’s oder im 3ten Jahrh. die syrische Sprache in Westasien und bis an die Ufer und auf die Inseln Indiens und in der Tartarei bis an die Grenzen China’s ausserordentlich verbreitet, gleichsam die Weltsprache war. Aus dem gleichen Grunde verfasste Mânî seine Schriften auch vorzugsweise in der syrischen Sprache, da dieses die Ausbreitung des Manichäismus ausserordentlich erleichterte und seine Schriften also überall in Asien von den Eingeweihten gelesen werden konnten, wo man das Syrische verstand und schrieb. Die Ueberreste von Palmyra haben syrische Inschriften. Nach dem Lexicon geographicum war die syrische Schrift unter den 5 Sprachen, die in Persien, oder nach Ibn al-Mukaffa unter den 7 Sprachen, die am Hofe der Sasaniden gesprochen wurden. Da durch die Hirammythe die Maurerei unleugbar mit Syrien in eine gewisse Beziehung tritt und darin auch einzelne manichäische Spuren sich finden, könnte die alte maurerische Geheimschrift, wenn eine

1) Flügel, S. 166, Anm. 58.
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[389/0409] sondern versammelten sich in unterirdischen Gewölben oder in Wohnhäusern und Werkstätten der Mitglieder der Secte. Dass im Fihrist (Flügel, S. 98) abweichend von der Erbauung von Tempeln geredet wird, ist entweder auf ganz einfache und schmucklose Versammlungs- und Gebetsstätten zu beschränken, oder war jedenfalls nach dem Berichte selbst das Abweichen einer manichäischen Secte. Der Angabe des Fibrist zufolge verfasste Mânî sieben Bücher, eines in persischer und sechs in syrischer Sprache (Flügel, S. 102) und zwar, was wohl zu bemerken ist, in der von Mânî angenommenen eigenthümlichen Schrift (Geheimschrift), um nur den Eingeweihten verständlich zu sein. 1) Die manichäische Schrift war aus der persischen und syrischen abgeleitet und hatte mehr Buchstaben als die arabische Sprache. Die Buchstaben der manichäischen Schrift sind bei Flügel, S. 168, mitgetheilt und soll der der Marcioniten ähnlich sein. Dass, Mânî zur Bildung seiner Geheimschrift neben seiner Mutterschrift noch die syrische benutzte, hat darin seinen geschichtlichen Grund, das zur Zeit Mânî’s oder im 3ten Jahrh. die syrische Sprache in Westasien und bis an die Ufer und auf die Inseln Indiens und in der Tartarei bis an die Grenzen China’s ausserordentlich verbreitet, gleichsam die Weltsprache war. Aus dem gleichen Grunde verfasste Mânî seine Schriften auch vorzugsweise in der syrischen Sprache, da dieses die Ausbreitung des Manichäismus ausserordentlich erleichterte und seine Schriften also überall in Asien von den Eingeweihten gelesen werden konnten, wo man das Syrische verstand und schrieb. Die Ueberreste von Palmyra haben syrische Inschriften. Nach dem Lexicon geographicum war die syrische Schrift unter den 5 Sprachen, die in Persien, oder nach Ibn al-Mukaffa unter den 7 Sprachen, die am Hofe der Sasaniden gesprochen wurden. Da durch die Hirammythe die Maurerei unleugbar mit Syrien in eine gewisse Beziehung tritt und darin auch einzelne manichäische Spuren sich finden, könnte die alte maurerische Geheimschrift, wenn eine 1) Flügel, S. 166, Anm. 58.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/409>, abgerufen am 25.11.2024.