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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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johannisnacht, der andere mit dem Zwölfuhrschlage der Winterjohannisnacht sein Amt antrat und die Jahreswenden zu Zürich überhaupt auch Regimentswenden waren.1) Alle diese Anknüpfungen der staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse an den Sonnenlauf, an die Sonnenwenden entstammen unzweifelhaft der vorchristlichen Zeit und hier insbesondere wohl der keltischen. Auch zu Lucern wurde der "Insiegler," der Führer des Stadtsiegels, mit den übrigen Amtsleuten je am St. Johannstag im Sommer gewählt.2) - Die astrale und solare Natur des Dienstes der Architekten kann Dem nicht entgehen, der über ihnen das blaue Himmelszelt und vor ihnen die aufsteigende Sonne und den niedersteigenden Mond, sie selbst aber im Norden und Süden und ihre Vorsteher am Morgen und Abend erblickt, - der den Hochmittag zur Arbeit rufen und die Hochmitternacht die Arbeiter entlassen hört, - im Alter von 7 Jahren in 7 Schritten dem Altare naht und 7 Sterne auf dem Teppich sieht, oder auch 9 Sterne und 3 Lichter. Dass der Hochmittag und die Hochmitternacht, die hohen (himmlischen) Zeiten keine späte englische Erfindung, sondern eine uralte ägyptische Tradition seien, bedarf für den wahren Geschichtsforscher keines weitern Nachweises mehr und bleibt für die sog. kritischen Geister ewig unerweislich. Wer kann und wird in den Sternen lesen? Der Astronom, welcher Gott und sein ewiges Gesetz, die Ordnung und Harmonie, den Kosmos in den Sternen sucht, nicht aber wer im Staube der Erde Alles schon gefunden hat. Dem forschenden Auge wird, je weiter es dringt, um so unsicherer und unklarer der Himmel; die Erdenkinder deckt stets reicherer Staub, je kritischer sie darin wühlen.

Dass der Glaube und Dienst der alten Bauleute ein orientalischer Lichtglaube und Lichtdienst, eine Art Parsismus oder Sabäismus, vielleicht auch Manichäismus3) gewesen sei, zeigen fast alle maurerischen Symbole, welches

1) Leu, allgemeines helvetisches Lexicon, Thl. XX. S. 305 ff.
2) Anzeiger für schweiz. Gesch. und Alterthumsk. für 1862, S. 36.
3) G. Flügel, Mani, seine Lehre und seine Schriften, Leipzig 1862; literar. Centralblatt für 1862, Nr. 28.

johannisnacht, der andere mit dem Zwölfuhrschlage der Winterjohannisnacht sein Amt antrat und die Jahreswenden zu Zürich überhaupt auch Regimentswenden waren.1) Alle diese Anknüpfungen der staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse an den Sonnenlauf, an die Sonnenwenden entstammen unzweifelhaft der vorchristlichen Zeit und hier insbesondere wohl der keltischen. Auch zu Lucern wurde der „Insiegler,“ der Führer des Stadtsiegels, mit den übrigen Amtsleuten je am St. Johannstag im Sommer gewählt.2) – Die astrale und solare Natur des Dienstes der Architekten kann Dem nicht entgehen, der über ihnen das blaue Himmelszelt und vor ihnen die aufsteigende Sonne und den niedersteigenden Mond, sie selbst aber im Norden und Süden und ihre Vorsteher am Morgen und Abend erblickt, – der den Hochmittag zur Arbeit rufen und die Hochmitternacht die Arbeiter entlassen hört, – im Alter von 7 Jahren in 7 Schritten dem Altare naht und 7 Sterne auf dem Teppich sieht, oder auch 9 Sterne und 3 Lichter. Dass der Hochmittag und die Hochmitternacht, die hohen (himmlischen) Zeiten keine späte englische Erfindung, sondern eine uralte ägyptische Tradition seien, bedarf für den wahren Geschichtsforscher keines weitern Nachweises mehr und bleibt für die sog. kritischen Geister ewig unerweislich. Wer kann und wird in den Sternen lesen? Der Astronom, welcher Gott und sein ewiges Gesetz, die Ordnung und Harmonie, den Kosmos in den Sternen sucht, nicht aber wer im Staube der Erde Alles schon gefunden hat. Dem forschenden Auge wird, je weiter es dringt, um so unsicherer und unklarer der Himmel; die Erdenkinder deckt stets reicherer Staub, je kritischer sie darin wühlen.

Dass der Glaube und Dienst der alten Bauleute ein orientalischer Lichtglaube und Lichtdienst, eine Art Parsismus oder Sabäismus, vielleicht auch Manichäismus3) gewesen sei, zeigen fast alle maurerischen Symbole, welches

1) Leu, allgemeines helvetisches Lexicon, Thl. XX. S. 305 ff.
2) Anzeiger für schweiz. Gesch. und Alterthumsk. für 1862, S. 36.
3) G. Flügel, Mani, seine Lehre und seine Schriften, Leipzig 1862; literar. Centralblatt für 1862, Nr. 28.
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[368/0388] johannisnacht, der andere mit dem Zwölfuhrschlage der Winterjohannisnacht sein Amt antrat und die Jahreswenden zu Zürich überhaupt auch Regimentswenden waren. 1) Alle diese Anknüpfungen der staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse an den Sonnenlauf, an die Sonnenwenden entstammen unzweifelhaft der vorchristlichen Zeit und hier insbesondere wohl der keltischen. Auch zu Lucern wurde der „Insiegler,“ der Führer des Stadtsiegels, mit den übrigen Amtsleuten je am St. Johannstag im Sommer gewählt. 2) – Die astrale und solare Natur des Dienstes der Architekten kann Dem nicht entgehen, der über ihnen das blaue Himmelszelt und vor ihnen die aufsteigende Sonne und den niedersteigenden Mond, sie selbst aber im Norden und Süden und ihre Vorsteher am Morgen und Abend erblickt, – der den Hochmittag zur Arbeit rufen und die Hochmitternacht die Arbeiter entlassen hört, – im Alter von 7 Jahren in 7 Schritten dem Altare naht und 7 Sterne auf dem Teppich sieht, oder auch 9 Sterne und 3 Lichter. Dass der Hochmittag und die Hochmitternacht, die hohen (himmlischen) Zeiten keine späte englische Erfindung, sondern eine uralte ägyptische Tradition seien, bedarf für den wahren Geschichtsforscher keines weitern Nachweises mehr und bleibt für die sog. kritischen Geister ewig unerweislich. Wer kann und wird in den Sternen lesen? Der Astronom, welcher Gott und sein ewiges Gesetz, die Ordnung und Harmonie, den Kosmos in den Sternen sucht, nicht aber wer im Staube der Erde Alles schon gefunden hat. Dem forschenden Auge wird, je weiter es dringt, um so unsicherer und unklarer der Himmel; die Erdenkinder deckt stets reicherer Staub, je kritischer sie darin wühlen. Dass der Glaube und Dienst der alten Bauleute ein orientalischer Lichtglaube und Lichtdienst, eine Art Parsismus oder Sabäismus, vielleicht auch Manichäismus 3) gewesen sei, zeigen fast alle maurerischen Symbole, welches 1) Leu, allgemeines helvetisches Lexicon, Thl. XX. S. 305 ff. 2) Anzeiger für schweiz. Gesch. und Alterthumsk. für 1862, S. 36. 3) G. Flügel, Mani, seine Lehre und seine Schriften, Leipzig 1862; literar. Centralblatt für 1862, Nr. 28.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/388>, abgerufen am 27.11.2024.